Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

1531 - Besuch auf Terra

Titel: 1531 - Besuch auf Terra Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
Vom Netzwerk:
war rund und besaß einen Durchmesser von etwa fünfzig Metern. Von der Mitte hin stieg der Boden leicht bis zum oberen Rand an, wo sich auch die Eingänge befanden. In mehreren Ebenen waren die Kabinen kreisförmig angeordnet. Für jeden Besucher stand eine eigene Kabine zur Verfügung.
    Die Kabinen waren vollmobil. Es wurden immer die in Blöcke geschaltet, deren Besucher das gleiche Programm gewählt hatten. Dadurch brauchten die äußeren Licht- und Geräuscheffekte für diese nur einmal dargestellt zu werden. Die Blöcke wurden durch Wände getrennt, die zu Beginn der Programmabläufe aus dem Boden und der Decke ausgefahren wurden.
    Die gravitorischen Tricks hingegen wurden ganz individuell für jede Kabine gesteuert, denn jeder Besucher konnte zwischen mehreren Belastungsgraden wählen.
    Zwischen jeweils zwei Kabinen führten Gänge schräg nach unten. Rote und grüne Lämpchen zeigten an, welche Kabinen besetzt waren.
    Daniela Prioretti stand am oberen Rand des Hyperdroms. Sie hatte darauf verzichtet, über den Eingangsroboter menschliches Personal anzufordern. Das wäre sicher möglich gewesen. Sie konnte ihren Bruder auch allein finden.
    Die meisten Kabinen waren zu dieser Zeit nicht belegt. Die Frau schaltete den Empfänger ihres Armbands wieder ein und regelte die Lautstärke herunter. Dann aktivierte sie den Peilzusatz. Durch Drehen des Handgelenks konnte sie eine Minimumpeilung durchführen und so erkennen, in welcher Richtung sich der Sender Massimos befand.
    Genau war diese Methode nicht, aber sie reichte aus, um die Kabine innerhalb von zwei oder drei Minuten zu finden.
    Daniela Prioretti hatte schnell Erfolg. Der Peilzusatz wies aus, wo Massimo zu finden war.
    Da der Eingang der Kabine sich automatisch verriegelt hatte, löste sie die Notöffnung aus. Sicher würde das einen Kontrollroboter aktivieren, aber das war ihr jetzt egal.
    Mit dem Öffnen der Tür flammte eine kleine Beleuchtung auf.
    Massimo saß friedlich in seinem Sessel und schlief. Das allein konnte aber den Alarmsender nicht ausgelöst haben. Sein Atem ging sehr flach. Vielleicht war das ein Hinweis.
    Sie überprüfte das Anzeigenfeld. Ihr Bruder hatte das Programm „Achterbahn Anno 21. Jh." gewählt, 6s aber gar nicht eingeschaltet. Der rot leuchtende Aktivierungsknopf wartete noch immer darauf, berührt zu werden.
    Das war höchst merkwürdig.
    Sie versuchte, ihn zu wecken, aber selbst als sie ihm heftig auf die Backe schlug, rührte er sich nicht. Sie packte sein Handgelenk und drehte es um. Auf dem Kleindisplay standen zwei Abkürzungen, deren Bedeutung Daniela natürlich kannte: unregelmäßiger und zu geringer Pulsschlag. Und: extremer Abfall des Blutdrucks.
    Für solche Fälle führte sie eine Notapotheke mit. Sie holte zwei kleine Medo-Pflaster heraus und preßte sie ihrem Bruder in den Nacken. Dann fühlte sie seinen Puls, der sich deutlich beschleunigte. Auch das flache Atmen ging in einen stärkeren und gleichmäßigen Rhythmus über.
    Ein oder zwei Minuten würde sie sicher noch warten müssen, bis Massimo wieder bei Sinnen war.
    Sie richtete sich auf und trat rückwärts aus der Kabine. Dabei stieß sie gegen etwas. Als sie sich umdrehte, erkannte sie einen Roboter, auf dessen Brust das Symbol des Hyperdroms prangte - und Ho-Munn-Kun. „Ich hatte mir gedacht", sagte der Mann, „daß es vielleicht doch besser wäre, wenn wir dich begleiten. Costa wartet oben und beruhigt einen Aufsichtsbeamten. Was ist mit deinem Bruder?"
    „Vermutlich ein Schwächeanfall", meinte Daniela Prioretti unsicher. „Er wird gleich zu sich kommen."
    Der Kontrollroboter hatte nichts gefunden, was zu beanstanden gewesen wäre. Er bewegte sich wieder nach draußen. „Darf ich mal?" Ho-Munn-Kun schob sich an Daniela Prioretti vorbei in die Kabine. „Ich verstehe etwas davon."
    Mit geübtem Griff schob er Massimos Augenlider hoch und besah sich die verdrehten Pupillen.
    Dann überprüfte er den Puls und den Atem. Seine schlanken Hände huschten schnell über mehrere Körperpartien. „Hm!" machte er dann.
    Was Ho-Munn-Kun genau tat, konnte die Frau nicht sehen. Aber sie hatte den Eindruck, daß er den Besinnungslosen nicht nur untersuchte.
    Massimo Prioretti schlug kurz darauf die Augen auf. Er starrte seine Schwester und Ho-Munn-Kun verständnislos an. Dann stand er auf und verließ die Kabine. Irritiert schüttelte er den Kopf. „Er kann sich jetzt an nichts erinnern", behauptete der Mandeläugige. „Begleite ihn nach draußen."
    Die

Weitere Kostenlose Bücher