1531 - Besuch auf Terra
identifiziert werden können."
„Fragt NATHAN, was das zu bedeuten hat!"
„Das ist bereits geschehen. NATHAN antwortet nicht. Wir haben den Eindruck, daß er angefunkt wurde."
Die Sache wurde immer undurchsichtiger. „Jetzt antwortet die Mondsyntronik", erklang es kurz darauf. „Datenströme. Auch die können wir nicht identifizieren. Es muß sich um eine spezielle Kodierung handeln, die uns unbekannt ist."
„Das ist nicht möglich", meinte Rhodan. „Was NATHAN weiß, wissen wir auch."
„In diesem Fall trifft das nicht zu", behauptete der verantwortliche Einsatzleiter des Raumhafens. „Es wäre vielleicht doch besser gewesen, wenn Wir das Beiboot aufgebracht hätten."
„Davon will ich nichts hören." Rhodans Hände huschten über das Display seiner Kommunikationsanlage. Er schickte eine dringende Anfrage an NATHAN.
Das Symbol der Großsyntronik erschien prompt auf einem weiteren Bildschirm. „NATHAN! Was ist da geschehen? Ein Beiboot hat dich angefunkt. Und du hast geantwortet. In dem Beiboot befindet sich Homunk."
„Das war mir bekannt", antwortete NATHAN. „Er hat sich durch einen privilegierten Zugriffskode ausgewiesen und ein paar Daten abgefragt."
„Welche Daten?"
„Das weiß ich nicht. Homunk muß als Bote der Superintelligenz eine besondere Vollmacht besitzen, die mir nicht bekannt war. Ich weiß, daß das fast unglaublich klingt, aber es ist so. Ich kann dir nur eines dazu sage?
Seine Vorgehensweise beweist mit sehr großer Wahrscheinlichkeit, daß er eine bestimmte Absicht verfolgte. Er wollte verhindern, daß wir erfahren, wohin er sich wendet. Ich habe interne Hinweise dafür gefunden, daß Homunk irgendwelche intergalaktische Koordinaten abgefragt hat. Mehr kann ich dazu nicht sagen."
Perry Rhodan schaltete diese Verbindung ab und konzentrierte sich wieder auf die Nachrichten der RaumÜberwachung.
Nach dem Empfang der Daten von NATHAN hatte Homunk den Kurs des Beiboots geändert und mit größtmöglichen Werten beschleunigt. Es war nur noch eine Frage von Sekunden, bis er im Hyperraum verschwinden würde.
Aus den letzten Kursdaten ließ sich eine grobe Richtung bestimmen. Danach steuerte der Bote von ES in flachem Winkel aus der Hauptebene der Milchstraße hinaus in Richtung Galaktisch-Nord.
Welches sein Ziel war, ließ sich daraus aber nicht entnehmen.
Wilson Offermann hatte die Vorgänge natürlich auch verfolgt. Er meldete sich jetzt bei Rhodan, denn er hatte eine Verbindung nach Komol-Ton bekommen. Die Touristenführer hatten sich in ihrer Kabine eingeschlossen und wünschten, nicht gestört zu werden.
Costa Alexoudis stand aber zur Verfügung. Die Priorettis hatten ihn wissen lassen, daß sie ihre gesundheitlichen Probleme überwunden hatten, jetzt aber noch eine kleine Erholungspause benötigten. „Ho-Munn-Kun ist verschwunden", berichtete der Mitarbeiter des Sonderbeauftragten. Aber das war keine Neuigkeit. „Ida auch. Sie hatte sich am Abend klammheimlich mit jemandem in Verbindung gesetzt, vermutlich mit dem Nakken Willom. Sie hat uns zu verstehen gegeben, daß sie die Exkursion abbrechen möchte. Ein Mietgleiter ohne Besatzung hat sie soeben abgeholt. Wohin sie geflogen ist, wissen wir nicht."
Diese merkwürdigen Ereignisse rundeten das ohnehin unklare Bild nur noch ab. Rhodan war auf Spekulationen angewiesen, und die brachten ihn kaum weiter. Auch Wilson Offermann konnte sich keinen Reim auf das ganze Geschehen machen.
Sie hatten sich alle undurchsichtig und rätselhaft verhalten: Homunk, Eirene, Kelamar Tesson und auch Willom.
Eine letzte Nachricht ging vom Raumhafen ein. Eirene war dort mit einem automatischen Mietgleiter eingetroffen und an Bord von Willoms Dreizackschiff gegangen. Die Behörden hatte sie wissen lassen, daß sie bis zum Start der ANEZVAR für niemanden zu sprechen sei.
Perry Rhodan schaltete alle Verbindungen ab und lehnte sich in seinem Sessel zurück. Binnen weniger Minuten hatte sich alles verdreht. Eirene war noch ein Stück weiter abgerückt, Homunk war verschwunden. Der linguidische Friedensstifter betrieb ein undurchsichtiges Spiel. Und von Willom war auch nichts zu hören.
Den Versuch, sich mit dem Nakken zu verständigen, mußte er wohl auch als gescheitert betrachten.
Er holte sich eine kleine Mahlzeit aus dem Automaten und begann noch einmal, alle Berichte nachzulesen. Er war so vertieft in die Unterlagen, daß er das Signal erst beim zweitenmal registrierte.
Ein Bildschirm hatte sich eingeschaltet. Was Rhodan sah, war
Weitere Kostenlose Bücher