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1533 - Ende der Sonnenzeit

Titel: 1533 - Ende der Sonnenzeit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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von dem Rauschen der Fontäne übertönt. Unbemerkt erreichten sie den Shift und kletterten hinein.
    Aspor ging voran. Langsam und vorsichtig schob er sich in die Zentrale. Dann blieb er betroffen stehen. „Was ist los?" fragte Bespa mit bebender Stimme. „Ich weiß nicht, wie ich starten soll", erwiderte der Erste. „Alles sieht ganz anders aus als in dem Flieger, den Galilea gefunden hat."
    Bespa fluchte zunächst, wurde sich dann jedoch dessen bewußt, daß ihnen keine andere Wahl blieb, als sich aus der für ihn unheimlichen Maschine zurückzuziehen, und er atmete auf. „Verdammter Mist", sagte Aspor. „Warum startest du nicht allein?"
    „Du bist nicht legitimiert, mir Befehle zu erteilen", antwortete die Syntronik mit dunkler Stimme. „Und außerdem weiß ich nicht, wohin ich euch bringen soll!"
    Aspor und Bespa erschraken derart heftig, daß sie Hals über Kopf aus der Maschine flüchteten.
    Beide versuchten zugleich, sich durch das Schott nach draußen zu bewegen. Dabei verfing sich der Erste in einem leichten Schutzanzug, der zusammengefaltet an einer Haftplatte neben der Schleuse hing. Er riß ihn mit sich, und als er zusammen mit Bespa auf den Boden stürzte, berührte er unabsichtlich die Schaltung des integrierten Gravo-Paks. Das Antigravgerät beschleunigte mit geringen Werten und stieg schräg in die Höhe.
    Bevor die beiden Sorbater begriffen, wie ihnen geschah, befanden sie sich schon hoch über den Baumwipfeln und trieben in schneller Fahrt von der Fontäne weg. Da sie vor Schreck keinen Laut über die Lippen gebracht hatten, blieb ihre unfreiwillige Flucht unbemerkt.
    Reginald Bull und Joon Wax hatten so viel mit dem Energieschirm und der beharrlich schweigenden Hyperfunkstation zu tun, daß sie auf den Shift nicht geachtet hatten. Sie wußten ihn bei der Syntronik in guter Obhut.
    Aspor kam als erster zu sich. Er blickte auf das zusammengefaltete Bündel in seinen Händen, sah drei bunte Knöpfe daran und begriff, da sie ihn an die Schaltungen des Gleiters erinnerten, den Galilea gefunden hatte. „Das ist unsere Rettung", sagte er.
    Bespa öffnete die Augen. „Wo sind wir?" fragte er. „Sieh doch mal nach unten", empfahl der Erste ihm.
    Bespa tat, was er ihm gesagt hatte, erkannte, wo sie waren, und schrie vor Schreck auf. Seine Hände lösten sich.
    Er rutschte an Aspor herunter, erkannte jedoch seinen Fehler und umklammerte ihn, fand jedoch erst wieder Halt, als er bei seinen Füßen angekommen war. „Festhalten!" schrie Aspor. „Geh nach unten!" schrie der Zweite. „Ich kann mich nicht halten."
    Im Licht der untergehenden Sonne sahen sie einen Felskegel, der aus dem Grün des Dschungels emporragte. Er war etwa hundert Meter hoch und nahezu kahl. Um so deutlicher waren die beiden Rarapetsch zu erkennen, die auf einem kleinen Felsvorsprung standen. Sie trugen Speere in den Händen. „Nicht dorthin", jammerte Bespa. „Sie werden uns umbringen!"
    Aspor blickte verzweifelt auf das Gerät in seinen Händen. Welche Knöpfe mußte er drücken, um ihre Flugrichtung zu ändern? Was würde geschehen, wenn er den falschen Knopf wählte? Stürzten sie dann ab, oder stiegen sie auf?
    Näher und näher kamen sie an den Felskegel heran, und Aspor begriff, daß die Rarapetsch sie angreifen würden. Schon hoben sie die Speere, um sie nach ihnen zu schleudern. „Halt dich fest!" rief er dem Zweiten zu.
    Bespa umklammerte seine Beine und preßte sein Gesicht dagegen, und Aspor drückte einen der Knöpfe. Genau im richtigen Augenblick! Sie schossen mit scharfer Beschleunigung nach oben, und zwei Speere flogen zischend an ihnen vorbei. Sie hätten sie getötet, wenn sie nicht ausgewichen wären.
    Jetzt glaubte Aspor begriffen zu haben, wie das Gerät in seinen Händen gesteuert werden mußte.
    Er drückte einen anderen Knopf, und sie stiegen nicht länger hinauf, sondern blieben in der gleichen Höhe, flogen dafür aber sehr viel schneller als zuvor.
    Minuten später erreichten sie den Talkessel, in dem die meisten der Sorbater sich angesiedelt hatten.
    Mittlerweile war die Sonne untergegangen, und es war stockdunkel. Einige flackernde Feuer waren Aspor jedoch Orientierung genug. Er näherte sich ihnen, senkte sich dann vorsichtig ab und schaltete das Gerät in seinen Händen aus, als die Füße Bespas den Boden berührten. Er fiel dem Zweiten auf den Kopf, stürzte zur Seite und rollte in ein Gebüsch, aus dem ihn eine wütend fauchende Katze sogleich wieder vertrieb.
    Er blickte sich um. Er sah

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