1533 - Ende der Sonnenzeit
„Erinnerst du dich denn an gar nichts mehr?" fragte er den Sorbater.
Aspor zeigte mit bebender Hand auf einen Felskegel, der hoch aus dem Schnee emporragte. „Die Felsen habe ich gesehen!" rief er.
In diesem Moment blitzte es unter ihnen auf. Wax blickte nach unten. Er sah einen kleinen Metallkasten. Er befand eich unmittelbar neben einem der gefräßigen Tiere und war von dessen Krallen hochgewirbelt worden.
Das Tier stürzte sich darauf, wohl um es zu fressen.
Wax schoß mit seinem Paralysator und lahmte es. Dann ließ er sich steil abfallen. Er landete im Schnee und blickte auf die rotleuchtenden Zahlen. 0:00:03.19! „Drei Minuten noch!" brüllte er. „Ich brauche sofort eine Space-Jet!"
Die Kommandanten der Beiboote hatten ihn gehört. Eine Space-Jet schoß heran und landete neben ihm. „Stellt die Kiste auf Autopiloten!" schrie Wax. „Jagt sie in den Weltraum, aber kommt vorher raus!" 0:00.02:38!
Die Zeit lief rasend schnell ab. Drei Männer stürzten aus der Schleusenkammer hervor, und Joon Wax warf die Bombe in die Jet. Das Schott schloß sich, und das Beiboot stieg mit hoher Beschleunigung auf.
Es raste in den Weltraum hinauf. „Geschafft!" stöhnte der Biochemiker. „Wir können die Suchaktion beenden."
Er blickte in den Himmel hinauf, doch er sah nur den Schnee, der vom Sturm getrieben an ihm vorbeiwirbelte.
Die Explosion, die sich im Weltraum ereignete, blieb seinen Blicken verborgen.
*
„Geschafft", stellte Jonasson Thorp fest. „Der Schutzschirm öffnet sich."
Bully blickte zu der Schneise hinüber, in der er die einsame Gestalt eines Rarapetsch wußte. Er überlegte, ob er dorthin gehen und mit ihr reden sollte, entschied sich dann jedoch dafür, die Sendestation zu betreten. „Geschafft?" Er schüttelte den Kopf. „Wenn es einer geschafft hat, dann Joon Wax. Er hat dafür gesorgt, daß die Station ihren Widerstand aufgibt. Zur Belohnung werde ich ihm erlauben, mir ein Bier zu brauen."
Reginald Bull näherte sich der Hyperfunkstation durch die Strukturlücke im Schutzschirmsystem.
Jetzt waren es nur noch wenige Schritte bis zu einem Schott. Es glitt lautlos zur Seite, als er es erreichte, und gab somit den Weg ins Innere der Station frei.
Bully gab Jonasson Thorp einen Wink und forderte ihn damit auf, ihm zu folgen. Zusammen schritten die beiden Männer durch einen schmalen Gang. Eine weitere Tür öffnete sich vor ihnen, und sie kamen in die mit Instrumenten vollgestopfte Zentrale. „Na also", sagte Bully. „Warum nicht gleich so? Hoffentlich rückst du nun endlich mit der Information heraus, die du für uns hast."
Er ließ sich in den Sessel vor der Syntronik sinken. Auf den Monitoren vor ihm erschien eine Reihe von unvollständigen Sätzen, Kodes und Zahlenkombinationen. „Was soll das?" fragte er. „Hast du vor, uns ein Rätsel zu stellen?"
„Ich gebe dir die Nachrichten, die ich erhalten habe", erwiderte die Syntronik. „Es ist der Originaltext, so wie ich ihn zusammen mit dem Hinweis empfangen habe, daß ich in Gefahr bin und Hilfe benötige."
„Ich will eine Auswertung", erklärte Bully. „Ich habe nicht vor, Rätsel zu raten."
„Es tut mir leid, aber ich kann dir keine Auswertung anbieten", eröffnete ihm die Syntronik. „Dazu reicht meine Intelligenz nicht aus."
„Na schön", lenkte Reginald Bull ein. „Dann übermittle den Text auf eine Syntronik der Beiboote draußen. Ich werde die Auswertung von dort übernehmen."
Er erhob sich und verließ zusammen mit Thorp die Station. Als sie die Strukturlücke im Energieschirm durchschritten, kamen ihnen mehrere Männer entgegen. In ihrer Mitte befand sich ein Rarapetsch. Das lurchähnliche Wesen war nur mit einem gelben Tuch bekleidet, das lose um seine Hüften lag. Mit bloßen Füßen ging es durch den Schnee, doch die Kälte schien ihm nicht zu schaden.
Als der Rarapetsch vor Bully stehenblieb, hob er beide Hände. „Friede", sagte er und zeigte ihm die offenen Handflächen. „Rara hat verkündet, daß Friede uns das ewige Paradies eröffnet."
„Friede", erwiderte Bully ernsthaft. Er bewunderte den Mut des Eingeborenen, zu ihm ins Lager zu kommen.
Das hatte sicherlich Überwindung gekostet. „Das ist genau das, was wir auch wollen."
„Ich bin Saprin", stellte das Lurchwesen sich vor. „Rara hat mit mir gesprochen."
Sie zeigte auf die Hyperfunkstation. „Aber das ist jetzt nicht wichtig", fuhr sie fort. „Es geht um den Krieg, den der Magier gegen die Cryer führen
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