Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
1534 - Weg der Verdammten

1534 - Weg der Verdammten

Titel: 1534 - Weg der Verdammten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
Vom Netzwerk:
vorhanden. Schatten, die auch das Licht der Sonne nicht vertreiben konnte.
    Der Mann war mit seiner Kulisse zufrieden. Jetzt konnte die Dunkelheit kommen - dann war der Weg für die Verdammten endlich frei…
    ***
    Der Vermieter war nicht eben begeistert gewesen, als er hörte, wer bei ihm wohnen sollte.
    »Die kenne ich doch, verdammt. Die kann nicht bezahlen. Sie und ihre beiden Schnarchhähne leben von der Hand in den Mund. Die haben noch nie Geld gehabt.«
    »Die Kosten übernehme ich«, erklärte Godwin.
    »Und wenn sie mir das Zimmer versaut?«
    Godwin sah in diesem Moment aus, als wollte er dem Kerl an die Gurgel gehen. Er riss sich jedoch zusammen, atmete tief durch und sagte mit scharfer Stimme: »Wenn das so ist, werden auch wir uns eine andere Unterkunft suchen.«
    Auf das Geld wollte der Hotelier nicht verzichten. »Nein, nein, schon gut, wenn Sie mir dafür geradestehen.«
    »Das tun wir.«
    Claudine erhielt ihren Schlüssel. Sie nahm ihn an sich, ohne den Mann anzuschauen.
    Ich ging bereits auf die schmale Treppe zu.
    Unsere Zimmer lagen im ersten Stock. Dort würde auch Claudine wohnen, die uns inzwischen ihren Nachnamen genannt hatte. Sie hieß Claudine Petit, und als sie neben Godwin die Treppe hoch schritt, musste sie gestützt werden, denn sie zitterte noch immer.
    Im Flur roch es muffig. Der alte Teppich hätte auch mal gereinigt werden können.
    Ich sah mein Zimmer zum ersten Mal, im Gegensatz zu Godwin. Es lag dem seinen gegenüber, und was ich nach dem Öffnen der Tür zu sehen bekam, war nicht eben das Wahre.
    Ich konnte nur den Kopf schütteln. Man konnte den Raum schon fast als »Loch« bezeichnen, und er war durch die im Zimmer stehende Duschkabine noch mehr verkleinert worden. Eine Toilette gab es auf dem Gang.
    Ich stellte meine Tasche ab und schaute aus dem Fenster. Der Blick war nicht eben berauschend. Ich sah einen Teil der Mauer, die um den gesamten Ort herumlief.
    Man konnte auf ihr spazieren gehen, doch im Moment entdeckte ich dort keinen Menschen.
    Die Steine sahen dunkel aus, zeigten einen grünlichen Moosbelag, das Geländer bestand aus Stahl und würde viele Jahre halten. Da hatte man die alten Handläufe aus Holz der Sicherheit wegen ausgewechselt.
    Anfänge und Enden der Wegstrecken über die Mauer wurden von kleinen Türmen markiert. Die Lücken darin waren wohl Schießscharten.
    Blätter wirbelten durch die Luft, der Wind war manchmal zu hören, und ich schloss das Fenster wieder.
    Es klopfte, und sofort danach betrat Godwin de Salier mein Zimmer. »Es sieht nicht besser aus als meines.«
    »Wenigstens etwas.«
    »Du sagst es.«
    »Hast du mit Claudine gesprochen?«
    »Sie möchte ihre Ruhe haben. Als sie die Dusche sah, wollte sie sich schon ausziehen.«
    »Kein Wunder.«
    »Und wie geht es bei uns weiter?«
    Ich setzte mich auf das Bett, dessen Matratze viel zu weich war. »Was hast du vor? Hast du schon mal über einen Plan nachgedacht? Oder lassen wir alles auf uns zukommen?«
    »Ich denke nicht. Der Würfel hat mich auf eine Spur gebracht, John. Jetzt denke ich, dass er mich hierher bringen wollte. Bevor wir etwas unternehmen, möchte ich mich noch einmal in ihn versenken. Du kannst dabei sein, wenn du willst.«
    »Ich komme später hinzu.«
    »Auch gut. Ich lasse die Tür offen.«
    »Abgemacht.«
    Godwin ließ mich wieder allein, und ich kam mir in dieser Bude wirklich verlassen vor. Hier gab es wirklich nichts, was einen Menschen auf einen fröhlichen Gedanken hätte bringen können, und ich fragte mich, wie es unserem Schützling wohl ging.
    Es war die einzige Möglichkeit gewesen, sie hier einzuquartieren. Dass sie uns etwas über die beiden Toten berichten würde, daran glaubte ich nicht. Sie stand noch zu stark unter Schock.
    Die Zeit der Ruhe wollte ich nicht einfach so verstreichen lassen. Über mein Handy rief ich in London an und erreichte Suko nicht mehr in seinem Büro, sondern in seinem Apartment.
    »Ah, du lebst ja noch.«
    »Richtig.« Ich setzte mich wieder auf das Bett. »Das gilt für drei andere Menschen nicht mehr.«
    »He, dann war die Reise kein Spaß?«
    »So ist es.«
    »Und weiter?«
    Ich gab ihm einen kurzen Bericht, und Suko war der Ansicht, dass er besser mitgefahren wäre.
    »Das stimmt, aber niemand konnte wissen, dass es so ablaufen würde.«
    »Okay, und jetzt wartest du die Nacht ab.«
    »Ja, denn ich werde einfach den Glauben nicht los, dass noch etwas Schlimmes passiert.«
    »Nicht ausgeschlossen. Sonst noch was?«
    »Nein.«
    »Dann

Weitere Kostenlose Bücher