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1535 - Tanz der Nocturnen

Titel: 1535 - Tanz der Nocturnen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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im Lauf der Jahre umfunktioniert. Leila Terra ließ die Kommandokugel von der Tenderplattform abmontieren und zu einem autarken Raumschiff umbauen. Die 200 Robotplattformen mit einem Durchmesser von 100 Metern wurden für planetare Transporte eingesetzt. Ebenso fanden die vier 50-Meter-Beiboote als unabhängige Einheiten mit eigenen Kommandanten Verwendung.
    Leila Terra bereitete sich in weiser Voraussicht auf eine längere Isolation vor und traf alle Vorbereitungen dafür, daß Kontor Fornax zu einer selbständigen, lebensfähigen Kolonie wurde.
    Die Zukunft sollte der Hansekontoristin recht geben. Denn die Jahre vergingen, ohne daß ein Raumschiff oder zumindest eine Hyperkomnachricht von außerhalb nach Kontor Fornax drang. Ebenso scheiterten alle Versuche, das Faalin-System mit einem Raumschiff zu verlassen. Und die Hyperkom-Sendungen, die man vom H. Planeten über die einstige Funkbrücke in Richtung Milchstraße schickte, blieben unbeantwortet. Man mußte annehmen, daß sie nicht einmal aus der Kleingalaxis gelangten, sondern von den immer ungestümer werdenden Nocturnenschwärmen gierig aufgesogen wurden.
    Im Jahre 461 gebar Kim Souder ihren ersten Sohn. Sie nannte ihn, auf Canos Bitte hin, nach ihrem gemeinsamen verlorenen Freund Erzo. Die Geburt von Erzo Souder wurde in Kontor Fornax als Volksfest gefeiert. Denn alle Hanseaten wußten, wie wichtig es für ihr Überleben war, daß ihnen die Siganesen erhalten blieben. Die kleinen, lindgrünen Leute von Siga waren nämlich als.einzige in der Lage, Pikosyns zu bauen und zu reparieren.
    Erzo Souder wurde jedoch nur 4 Jahre alt; er starb an einer unbekannten Krankheit. Zwei Jahre nach Erzos Tod wurde Kim wieder schwanger, und in der Folge noch fünfmal, aber es waren alles Fehlgeburten.
    Es schien, daß es auf Kontor Fornax irgendeinen geheimnisvollen Krankheiteerreger gab, der sich tödlich auf junges siganesisches Leben auswirkte. Doch trotz aller Anstrengungen konnte man diesen Krankheitserreger nicht eruieren.
    Kim hatte ihre siebte Schwangerschaft im Jahre 485 NGZ, und im Januar 486 kam es zu ihrer Niederkunft. Es war wieder ein Sohn, den sie Undo tauften, und der Kontorarzt und seine Medo-Roboter bescheinigten ihm beste Gesundheit.
    Als Undo Souder vier Jahre alt wahr, nahm Leila Terra ein Projekt in Angriff, das von langer Hand vorbereitet war. Sie flog mit einer Handvoll Hanseaten auf der HAMBURG im Unterlichtflug zum 14.
    Planeten, um den dort stationierten starken Hypersender in Betrieb zu nehmen. Die Spezialisten hatten in jahrzehntelanger Forschungsarbeit neue Passagesymbole kreiert, mit denen sie die Nocturnenschwärme beeinflussen zu können hofften.
    Doch das Experiment war ein totaler Fehlschlag. Anstatt durch die Passagesymbole befriedet zu werden, wurden die Nocturnen nur noch renitenter. Leila Terra und zwei weitere Hanseaten verloren dabei ihr Leben.
    Wenige Tage später starb auch Undo Souder an einer Erkältung. Trotz der Behandlung mit Antibiotika war es dem Arzt und seinem Medo-Team unmöglich, den jungen Siganesen zu retten.
    Daraufhin schworen Kim und Cano, nie mehr wieder den Versuch zu unternehmen, Kinder in die Welt zu setzen. Doch die Umstände sorgten dafür, daß sie ihrem Schwur untreu wurden - noch viele, viele Male.
    Die beiden Siganesen waren sich nämlich ihrer Verantwortung gegenüber den Hanseaten bewußt.
    Da Kontor Fornax von den übrigen Galaxien isoliert war und darum keine Hi-Tech importiert werden konnte, mußte man alles für die Erhaltung der vorhandenen Technik tun. Zwar bewiesen die Hanseaten von Kontor Fornax beim Wiederverwerten und Improvisieren viel Geschick und hatten das Recyclingverfahren zur Perfektion gebracht.
    Aber zur Wartung von Pikosyns und anderen Mikrogeräten bedurfte es eben der Siganesen. Und Kim und Cano schafften das allein nicht.
    So wurde im Jahre 499 NGZ Servo Souder geboren, ein prächtiger Siganesenjunge. Er erreichte ein Alter von 80 Jahren und überlebte seine Jahrzehnte später geborenen Brüder um viele Jahre.
    Und Kim und Cano zeugten in der Folge noch viele Söhne. Aber es war wie ein Fluch, der auf dem Erbgut der Siganesen zu liegen schien. Es wurden stets nur Jungen, und keiner der Souder-Söhne erreichte nur einen Bruchteil der siganesischen Lebenserwartung, die zwischen 700 und 800 Jahren lag. Auf Kontor Fornax geborene Siganesen hatten einfach keine faire Überlebenschancen, und die weiblichen Gene hatten überhaupt keine Möglichkeit, sich durchzusetzen.
    Zuletzt wurden Nil,

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