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1538 - Teufelspilger

1538 - Teufelspilger

Titel: 1538 - Teufelspilger Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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Grausamkeit der Hölle auf den Leib. Dann wirst du die Qualen spüren, unter denen schon viele Menschen gelitten haben.«
    »Das glaube ich nicht.«
    »Es gibt vieles, woran Menschen nicht glauben und dann doch eines Besseren belehrt werden.«
    »Niemals. Die Hölle kann nicht besser sein. Sie wird für die Menschen immer ein Unglück bleiben.«
    »Ich denke anders darüber. Und jetzt hau endlich ab. Ich will dich nicht mehr sehen.«
    Fast hätte ich gelächelt, weil sie den Mund recht voll nahm. Ich dachte natürlich nicht daran, ihr den Gefallen zu tun. Ich würde nicht verschwinden, sondern in ihrer Nähe bleiben, denn sie war meine einzige Spur.
    »Was hast du eigentlich hier gewollt?«, fragte ich sie.
    »Jemanden abholen.«
    Ich konnte mich über ihre Offenheit nur wundern. Wahrscheinlich fühlte sie sich so stark, dass sie glaubte, sich alles erlauben zu können.
    »Ah, ihr wolltet zu Matt Lintock.«
    Sie zog den Kopf ein. Meine Antwort hatte sie schon getroffen. Das war ein Stoß ins Zentrum gewesen.
    »Habe ich recht?«
    »Ja, das wollten wir.«
    »Schön. Und habt ihr ihn angetroffen?«
    Sie senkte den Blick, und ihr Gesicht zeigte plötzlich einen bösen Ausdruck. »Wir haben ihn angetroffen, und wir haben ihn in unser Auto geschafft. Er ist bereits unterwegs, denn er hat das Glück, das mir noch bevorsteht.«
    »Wie sieht dieses Glück denn aus?«
    »Er wird in die Hölle schauen können. Er wird etwas Großartiges zu Gesicht bekommen.«
    »Und was geschieht dann?«
    »Danach ist er ein Auserwählter.«
    »Ah ja. Mit dem Gesicht auf dem Rücken.«
    Sie schrak zusammen, sagte allerdings nichts.
    »Das ist doch so, oder?«
    »Kann sein«, murmelte sie.
    »Bitte, jeder ist seines Glückes Schmied. Mir wäre es unangenehm mit einem Gesicht herumzulaufen, das sich auf meinem Rücken befindet. Das Wahre ist es nicht.«
    »Alles ist unwichtig gegen den Blick in die Hölle. Nur das zählt, denn wer einmal hineinschaut, der weiß, dass er zu ihr gehört.«
    »Oder zum Teufel.«
    »Ja, ja, er wird ihn sehen. Man wird ihm die Augen öffnen. Das ist es, worauf ich warte. Es ist mit Worten nicht zu beschreiben. Ich kann nur sagen, dass es wunderbar ist. Ich freue mich auf den Tag, an dem es auch bei mir so weit ist.«
    Ich wiegte den Kopf. »Ob es dazu kommt, lassen wir mal dahingestellt sein.«
    »Wer sollte mich daran hindern?«
    »Ich.«
    »Nein!«, fuhr sie mich an. »Das wirst du nicht schaffen. Ich habe mich der Hölle verschworen, wir alle haben es, und ich weiß, dass Adrian sein Versprechen halten wird.«
    Ein neuer Name war ins Spiel gekommen, von dem ich bisher nichts gehört hatte. Nur musste er sehr wichtig sein, denn sie hatte ihn mit Ehrfurcht ausgesprochen.
    »Wer ist Adrian?«
    »Er ist unser Wegbereiter. Er ist am nächsten am Ziel. Er weiß über so vieles Bescheid, denn er hat nicht nur die Hölle gesehen, er ist auch in ihr gewesen.«
    »Und man hat ihn dort nicht behalten?«
    »Nein, denn er hat einen Pakt mit dem Teufel geschlossen. Er besitzt das Wissen.«
    »Sehr schön für ihn. Wo kann ich diesen Adrian denn finden? Ich lerne gern Menschen kennen, die ungewöhnlich sind.«
    »Ich werde es dir nicht sagen!«
    »Schade.«
    »Ja, für dich!«
    Ich schüttelte den Kopf. »Nein, für dich. Das kann ich dir versprechen, Unbekannte.«
    »Ich heiße Laura.«
    »Gut, und ich bin John. Wir sollten trotz der Gegensätze zu einer Einigung kommen. Es ist wirklich besser, wenn du mir sagst, wo ich Adrian finden kann.«
    »Ich werde nichts sagen.«
    Sie sah auch so aus, als würde sie ihr Versprechen einhalten. Nur gefiel mir das nicht. Ich wollte nicht auf der Stelle treten. Also würde ich sie zwingen müssen. Zwar nicht mit körperlicher Gewalt, aber mit einer Methode, die ihr nicht gefallen konnte.
    »Du hast vorhin von meinem Kreuz gesprochen, Laura. Ich kann dir sagen, dass du dich nicht geirrt hast. Ich bin im Besitz eines wunderbaren Kreuzes. Das wirst du gleich mit eigenen Augen zu sehen bekommen.«
    »Nein!«
    Ich ließ mich von ihrem Schrei nicht beeindrucken und auch nicht von ihrem Fluchtversuch. Sie drehte sich auf der Stelle und wollte wegrennen. Sie kam nur nicht weit, denn sie hatte die hohe Mauer vergessen, die ihr den Weg versperrte. Zwar sprang sie daran hoch, um die Krone zu erreichen, was ihre Hände auch schafften, aber sie rutschten an der halbrunden Kante ab.
    Laura landete wieder auf dem Boden. Sie wollte ihre Flucht an der Mauer entlang fortsetzen, aber da war ich schneller und

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