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1539 - In der Eastside

Titel: 1539 - In der Eastside Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Obwohl es Dao-Lin-H’ay gewesen war, die ihn erwischt und überwältigt hatte, schien er sich vor ihr weit weniger zu fürchten als vor dem Terraner. „Er hat offenbar schlechte Erfahrungen mit Wesen deiner Art gemacht", sagte die ehemalige Voica auf kartanisch. „Halte dich zurück - du würdest ihn nur unnötig erschrecken."
    Der Blue begann zu sprechen.
     
    *
     
    Siliyit und ein paar tausend andere von seiner Art waren vor rund fünfzehn Jahren nach Kyrd gekommen. Sie alle entstammten den höllischen Gen-Küchen der Cantaro. Sie stellten Spezialzüchtungen dar, äußerst genügsame, mäßig intelligente Wesen.
    Es war nicht recht klar, warum die Cantaro immer wieder den ebenso schwierigen wie gefährlichen Weg der Genmanipulation gewählt hatten, um sich Arbeitskräfte und Kampftruppen zu verschaffen, anstatt sich der Technik zu bedienen und auf Maschinen zurückzugreifen.
    Auch Siliyit kannte die Antwort auf diese Frage nicht. Er wußte nicht ein|mal, zu welchem Zweck man ihn und seinesgleichen gezüchtet hatte.
    Eines Tages hatten die Cantaro die ganze Gruppe in ein Raumschiff getrieben und abtransportiert. Ziel und Zweck dieser Reise waren den Blues unbekannt.
    Dieser Flug ins Ungewisse hatte offenbar gerade zu jenem Zeitpunkt begonnen, als der Kampf der Rebellen gegen Monos und dessen Helfer in seine entscheidende Phase trat.
    Die Blues wußten von all dem nichts. Sie hatten zunächst lediglich registriert, daß es mit der Versorgung in den Massenquartieren nicht mehr recht klappte. Der Hunger zwang sie, all ihre Kräfte zu mobilisieren. Sie Wagten einen Ausbruch, fanden die apathischen Cantaro und brachten sie um.
    Erst als das Gemetzel vorbei war, ging den Blues allmählich auf, daß sie sich in eine höchst fatale Situation hineinmanövriert hatten.
    Sie hatten nicht die leiseste Vorstellung davon, wie das Raumschiff, in dem sie gefangen waren, funktionierte, und auch was die Versorgung betraf, so waren sie vom Regen in die Traufe geraten: Nach einigen Wochen der Völlerei waren sie gezwungen, sich mit faden Konzentraten zu begnügen und schließlich selbst diese Nahrung zu rationieren.
    Nach fast einem Jahr gelang es ihnen endlich, den Hypersender in Betrieb zu nehmen. Kaum hatten sie begonnen, lauthals um Hilfe zu schreien, da waren die rettenden Engel auch schon zur Stelle.
    Es waren Gataser, die das treibende Schiff fanden. Artgenossen. Und die empfingen Siliyit und seine Leute überaus freundlich und kümmerten sich rührend um die vielen kleinen Blues-Babys, die während der Reise zur Welt gekommen waren.
    Aber allmählich wurde den Gatasern die ganze Geschichte dann offenbar unheimlich.
    Die genmanipulierten Blues vermehrten sich nämlich mit geradezu atemberaubender Geschwindigkeit. Ihre Fortpflanzungsrate lag viermal so hoch wie die aller anderen Blues. Und das wollte etwas heißen, denn die Blues waren schon seit jeher ein überaus vermehrungsfreudiges Volk gewesen.
    Die Stimmung auf Gatas schlug um. Außerdem waren Siliyit und seine Leute schließlich nicht die einzigen Klone, die zu ihrem Ursprungsvolk zurückkehrten. Es kamen sehr viele. Einigen davon hatten die Cantaro ein künstlich erhöhtes Aggressionspotential auf ihren Lebensweg mitgegeben. Es gab Ärger und Unruhen, Fremdenhaß und Ausschreitungen.
    Einige Jahre später war dann ein Linguide namens Aramus Shaenor aufgetaucht und hatte dieses unerfreuliche Kapitel in der Geschichte der Blues beendet.
    Aber davon hatten Siliyit und seine Leute zu diesem Zeitpunkt noch nichts ahnen können.
    Er und seine Leute hatten nicht abwarten wollen, ob es ihnen an den Kragen gehen würde oder nicht. Sie hatten heimlich still und leise ihre Vorbereitungen getroffen.
    Dank der Hypnoschulung, mit der man sie auf ihr neues Leben hatte vorbereiten wollen, war es ihnen gelungen, einen Planeten ausfindig zu machen, auf dem mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit nie wieder ein Raumschiff der Blues landen würde: Kyrd.
    Die Gataser wußten sehr genau, was ihre Vorfahren dort angerichtet hatten. Kyrd war ein Thema, über das man nicht sprach. Das fiel den Blues nicht besonders schwer, denn sie wußten, daß es auf diesem Planeten nichts mehr zu holen gab. Absolut gar nichts mehr. Sie hatten diesen Planeten so gründlich vergessen, daß sie nicht einmal daran dachten, entsprechende Zusatzdaten an die großen, galaktischen Archive weiterzuleiten.
    Siliyit und seine Freunde besaßen einen starken Gemeinschaftssinn. Sie hatten sich nie aus den Augen

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