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154 - Schloß der tausend Schrecken

154 - Schloß der tausend Schrecken

Titel: 154 - Schloß der tausend Schrecken Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A.F.Morland
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Vergangenheit. Mein Name ist Flash Shawnessy.«
    »Tony Ballard. Erfreut, Sie kennenzulernen, Mr. Shawnessy.«
    »Ganz meinerseits, Mr. Ballard.«
    Ich sagte ihm, wie sehr ich ihn darum beneidete, daß er in diesem alten Schloß wohnen könne, und knüpfte die Frage daran, ob es wohl möglich wäre, daß er mir für ein paar Tage Unterkunft gewährte.
    Er kam mir mit vielen netten Worten und aufrichtigem Bedauern.
    Er hätte Politikern Unterricht erteilen können, wie man jemanden vornehm und würdevoll abblitzen läßt.
    Ein schlichtes Nein hätte denselben Zweck erfüllt, aber das bekam ich nicht zu hören. Ich bekam von ihm eine blumenreiche Abfuhr.
    »So ein großes Schloß, und ich bin allein«, ließ ich nicht locker.
    »Es ist unmöglich, Mr. Ballard, glauben Sie es mir. Wir beherbergen zur Zeit sechs Gäste, damit sind wir voll belegt.«
    »Das gibt es doch nicht. Ich wette, ein Großteil der Räume steht leer. Ich bin nicht anspruchsvoll. Ich würde mich auch mit einem Notbett in irgendeiner Kammer begnügen. Mir geht es nur um die Schloßatmosphäre, verstehen Sie?«
    Er ließ fallen, daß ich nicht ins Programm passen würde. Ich nagelte ihn fest, und er ließ die Katze aus dem Sack. Er verriet mir, um welche Art von Beherbergungsbetrieb es sich handelte, vor dem wir standen.
    »Ist ja ein Hammer. Richtig Horrorferien kann man bei Ihnen machen?« sagte ich begeistert.
    »Wenn Sie gebucht haben. Allerdings ist der Spaß nicht billig. Dafür garantieren wir, daß Sie den Kelch des Grauens bis zur bitteren Neige auskosten dürfen.«
    Er gab mir eine Karte des Reisebüros, bei dem ich schon gewesen war.
    »Und ohne Reisebüro geht nichts?« fragte ich.
    »Tut mir leid, Mr. Ballard.«
    »Können Sie nicht dieses eine Mal eine Ausnahme machen?«
    »Ausgeschlossen.«
    Shawnessy blieb unerbittlich. Er entschuldigte sich deswegen tausendmal und bat mich um Verständnis. Er sagte, er würde seinen Job verlieren, wenn er Montgomery Drakes Anweisungen zuwiderhandle.
    »Ob es einen Sinn hat, wenn ich mit Mr. Drake persönlich spreche?« fragte ich.
    Der Verwalter schüttelte den Kopf. »Mit Sicherheit nicht.«
    Ich stellte Flash Shawnessy Geld in Aussicht – nicht zuwenig, und ich erhöhte mein Angebot dreimal, doch auch damit konnte ich ihn nicht umstimmen.
    Ich seufzte und richtete meinen Blick bedauernd auf das graue Schloß. »Schade«, sagte ich. »Wirklich schade. Aber ich bin sicher, daß wir uns wiedersehen, Mr. Shawnessy.«
    »Wenn Sie gebucht haben.«
    »Das werde ich ganz bestimmt tun«, sagte ich und kehrte zu meinem Rover zurück.
    Shawnessy blieb stehen, als wäre es sein größter Wunsch, mich abfahren zu sehen. Nun, ich war bereit, ihm diese Freude zu machen, aber ich würde ganz bestimmt nicht nach London zurückfahren, sondern versuchen, ohne Erlaubnis ins Schloß zu kommen.
    Ich winkte dem Verwalter freundlich zu, bevor ich den Wagen in Gang setzte. Ich mußte den Horror, der in diesem Schloß geboten wurde, unbedingt kennenlernen. Allerdings nicht aus Spaß am Schrecken, sondern weil ich mich beruflich damit auseinandersetzen wollte.
    Ich hätte Flash Shawnessy geradeheraus nach Florence Cruise fragen können, aber das hätte meines Erachtens nichts gebracht.
    Der Verwalter hätte mir garantiert eine dicke Lüge erzählt.
    Shawnessy wurde im Rückspiegel klein wie eine Wanze, und nachdem ich die erste Kehre hinter mir hatte, war er weg. Ich setzte in einen engen Waldweg zurück, stellte den Motor ab, machte aus dem Beifahrersitz eine Liegefläche und machte es mir darauf bequem.
    Nun mußte ich einige Zeit verstreichen lassen.
    ***
    Terence Lockridge duschte, während sich seine Frau nebenan für das Dinner fertig machte. Er genoß das warme Wasser mit geschlossenen Augen. Es rauschte auf seinen Kopf und perlte angenehm prickelnd über seine Schultern.
    Auch zu Hause duschte er immer. Er haßte Badewannen, konnte nicht verstehen, wie manche Menschen so lange in diesen Dingern sitzen konnten, während ihr eigener Dreck um sie herum schwamm.
    Nein, duschen war gesünder, das war ärztlich erwiesen, und außerdem dauerte es nicht so lange. Lockridge wollte sich mit dem erfrischenden Duschgel noch einmal einseifen, dann gründlich abbrausen und in den bereithängenden Bademantel schlüpfen.
    Er öffnete die Augen und stieß einen entsetzten Laut aus.
    Alles war rot.
    Blut kam aus dem Brausekopf.
    Himmel, er nahm eine Blutdusche !
    Sein ganzer Körper war rot – Blut überall, im Haar, in den Augen, im

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