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1543 - Die Flammen-Furie

1543 - Die Flammen-Furie

Titel: 1543 - Die Flammen-Furie Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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noch nichts, ich ihr ebenfalls nicht, aber ich ging schon jetzt davon aus, dass wir keine Freunde werden würden.
    Das Verschwinden der Schönen aus dem Totenreich hatte mich leicht abgelenkt. Erst jetzt kam ich wieder dazu, einen Blick auf Jamina zu werfen. Sie hatte den Ort nicht verlassen. Genau war die Entfernung nicht zu schätzen. Ich konnte zu Fuß zu ihr gehen oder mit dem Wagen fahren, und ich entschied mich für das Auto.
    Ich stieg ein, ließ den Motor an und setzte den Rover langsam in Bewegung. Um Jamina zu erreichen, musste ich in Richtung der Tennisplätze fahren, wo es dunkel war wie überall in meiner Umgebung, denn die Kollegen der Feuerwehr hatten den Brand gelöscht und waren wieder gefahren. Zuschauer gab es auch nicht. Ich befand mich weiterhin allein unterwegs und spürte, dass die Spannung in mir wieder wuchs.
    Um besser sehen zu können, schaltete ich das Fernlicht ein, und die Scheinwerfer schickten ihre Lichtfülle bis dorthin, wo die Frau stand.
    Neben einem Weg hielt sie sich auf. Sie tat nichts, abgesehen davon, dass sie die Fackel in der Hand hielt, die einfach nicht kürzer wurde oder verlosch.
    Ich rechnete damit, dass Jamina etwas unternahm. Sie musste wissen, zu wem ich gehörte, denn sie hatte mich zusammen mit Kara gesehen.
    Als unbedingte Feindin sah ich sie nicht an. Ich ging davon aus, dass sie nicht wusste, wie sie mich einschätzen sollte, und genau das konnte von Vorteil für mich sein.
    Die Lichtkegel des Fernlichts erfassten sie, obwohl sie neben dem Weg stand.
    Da sie sich nicht bewegte, wirkte sie auf mich wie eine Statue. Man hätte sie auch mit einer Schaufensterpuppe vergleichen können, die jemand angezogen hatte.
    Ich fuhr die letzten Meter sehr langsam und hielt schließlich neben ihr an. Sie stand an der rechten Fahrerseite.
    Es fiel mir nicht leicht, in ihr eine zweifache Mörderin zu sehen. Doch das war nun mal so. Durch sie waren zwei Männer gestorben. Schrecklich verbrannt durch das Feuer, das sie beherrschte. Sie hielt die Fackel gesenkt, sodass die Flammen über den Boden huschten und auf ihm ein zuckendes Muster hinterließen.
    Ich stellte den Motor ab. Das Licht ließ ich brennen. Die Scheibe an meiner Seite fuhr nach unten, und ich musste zugeben, dass mir alles andere als wohl war.
    Ich sah sie an, sie hielt den Kopf leicht gesenkt, und trotz der recht schlechten Lichtverhältnisse konnte ich ihr Gesicht erkennen.
    Im Gegensatz zu Kara wirkte sie recht männlich. Man konnte bei ihr schon von harten Gesichtszügen sprechen. Augenbrauen, die wie Striche auf der Haut lagen. Ein schmaler Mund, hohe Wangenknochen und Augen mit einem starren Blick. Auf dem Kopf wuchs eine wahre Haarfülle. Sie war von brauner oder rötlicher Farbe, so genau erkannte ich es nicht.
    Die Fackel hob sie nicht an. Das beruhigte mich schon mal, denn ich hatte auch daran gedacht, dass sie mit ihrem verdammten Feuer den Wagen und auch mich hätte anzünden können. Das war zum Glück nicht der Fall, und so atmete ich erst mal durch.
    Ich hatte keine Ahnung, ob sie meine Sprache verstand. Auf die Fragen der beiden Wächter hatte sie jedenfalls nicht geantwortet.
    Jetzt stellte ich ihr eine Frage, wobei ich nicht zu laut sprach.
    »Was willst du hier?«
    Sie senkte den Blick noch tiefer. Es sah aus, als wollte sie das Feuer befragen, doch dann zuckte ihr Blick wieder hoch, und ich wunderte mich, dass ich eine Antwort erhielt, die ich sogar verstand, auch wenn sie mehr gezischt gesprochen wurde.
    »Ich bringe das Feuer. Ich werde die Menschen das Fürchten lehren. Ich will, dass sie verliert…«
    »Du meinst Kara?«, unterbrach ich sie.
    »Wen sonst?«
    »Was hat sie dir getan?«
    »Wir standen schon immer auf verschiedenen Seiten. Ich war die brennende Göttin. Ich habe den Menschen bewiesen, dass die wahre Macht das Feuer ist. Und ich beherrsche es. Wenn mir etwas nicht passt, zünde ich es an und verbrenne es. Das ist auch hier so gewesen. Es war nur eine kleine Demonstration. Der große Kampf wird erst noch kommen. Das kannst du ihr sagen. Sie entkommt mir nicht. Sie hatte mich schon vergessen, aber das war ihr Fehler. Auch alte Feinde haben überlebt, und jetzt ist die Zeit der Abrechnung endlich gekommen.«
    Dass sie es ernst meinte, hatte sie bereits bewiesen. Im Nachhinein lief mir noch ein kalter Schauer über den Rücken.
    Die Erklärung hatte mich schon verunsichert, sodass ich nicht genau wusste, wie ich mich verhalten sollte, und so fragte ich: »Woher kennst du meine

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