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1547 - Sabotage auf Terra

Titel: 1547 - Sabotage auf Terra Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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erschienen."
    Bohannon nickte leicht und rief die holographischen Darstellungen der Gebilde auf. Ihre Größe lag einigermaßen fest, denn ihre Masse blieb insgesamt gleich, wenn sich auch die Form der Einzelteile und damit die Form des Ganzen nach jeder Zerlegung verändert hatte.
    Der Hyperphysiker beugte sich in Richtung des unsichtbaren Aufzeichnungsfeldes. „Bohannon am achtzehnten Oktober elfhunderteinundsiebzig", begann er seinen Eintrag. „WER stellte eine Erscheinung dar, die planetenweites Aufsehen erregte. Im nachhinein und unter Kenntnis der anderen Zusammenhänge liegt es auf der Hand, daß die Superintelligenz ES damit einen überdeutlichen Hinweis geliefert hat, zumindest deutlicher als alle Hinweise zuvor. Dies muß aus der Erkenntnis geschehen sein, daß die früheren Hinweise offenbar auf taube Ohren gestoßen sind oder die Menschheit eben zu dumm ist, die Signale der Superintelligenz zu begreifen. ES wird daraus mit Sicherheit seine Konsequenzen ziehen. Bevor Burzelar mit dem Gebilde konfrontiert wurde, besaß WER eine Gestalt, die aus einer Plattform und einer Säule mit bizarren Auswüchsen an der Spitze bestand. Zuvor hatte Morken Kattush die Gelegenheit, mit dem gefolterten Gonoz Krejt zu sprechen und ihn genau über das zu befragen, was er im Vulkangebiet beobachtet hatte. Demnach bestand die erste Zustandsform von WER aus der kreisrunden Plattform sowie einer ebenmäßigen Säule, die darüber aufragte.
    Kattush konnte begreiflicherweise nichts mit dieser Form anfangen außer dem Verdacht, daß es sich dabei um die Form handelte, die der eigentlichen und richtigen Form am nächsten kommt. Ich bin inzwischen zu der Überzeugung gelangt, daß es sich dabei um die richtige Form für die richtigen Fragen handelte!"
    Das Holo hatte alle erwähnten Formen nachgebildet, und Bohannon hatte sie eindringlich gemustert. Es gab nur eine einzige, sinnvolle Erklärung.
    Nach dem Himmlischen Stück, bei dem es sich um ein Teil aus jenem Turm in der Maschinenstadt gehandelt hatte, stellte WER ein dringlicheres Zeichen dar. Nachdem der Hinweis auf den Turm bereits existierte, wenngleich er zum Zeitpunkt des Agierens von WER nicht bekannt war, weil das Himmlische Stück in einer Höhle auf Chirxiil weilte, waren mit der Urgestalt von WER alle Zweifel beseitigt.
    WER war ein Abbild des Physiotrons, wie es sich in jenem sagenhaften Turm befand.
    Bohannon zeichnete diese seine Gedanken auf. „Damit ist das Kapitel WER ein für allemal zu den Akten gelegt. Nachdem auch der Wünsche-Erfüllungs-Recycler nichts nutzte und ES irgendwann davon erfuhr, ergriff die Superintelligenz die letzte Möglichkeit, sich bemerkbar zu machen, indem sie an irgendeinem Punkt der Wanderer-Bahn den Revolvermann mit dem Peacemaker entsandte. Und wenn nicht gerade Beodu in den Bannkreis der gefährlichen Waffe geraten wäre, wäre Terra vermutlich auch hier nicht aufmerksam geworden, und der Grundgedanke, wie Myles Kantor ihn formulierte, bliebe nach wie vor unbeachtet. Daß nämlich ES sich in einer Lage befindet, die sich zuspitzt und der Superintelligenz immer weniger Spielraum läßt. Die Frage ist berechtigt, wie lange es noch dauern wird, bis jede Hilfe sinnlos ist, weil niemand mehr ES dann noch helfen kann. Und die einzige Feststellung, die mir da noch bleibt, ist die: Wenn ES nicht mehr existiert oder nicht mehr als normal angesehen werden kann, gibt es kaum mehr eine Chance für eine weitere Zelldusche oder gar für die Rückgabe der Zellaktivatoren."
    Er wies den Syntron an, die Aufzeichnung seines Resümees umgehend in das Zentrallabor zu übermitteln, wo die anderen Mitglieder des Teams beschäftigt waren.
     
    *
     
    „Nach allem, was ich von Syntronik verstehe, ist es unmöglich!" behauptete Myles Kantor. Er war noch in derselben Stunde vom Bungalow ins Waringer-Building transmittiert und hatte sich im Steuerraum der Forschungsanlage eingeschlossen.
    Einen Augenblick lang war es still, dann kam die Antwort. „Es gibt Dinge, die selbst einen Syntron täuschen. Vergiß nicht, eine vollständige Überwachung und eine Ausmerzung aller Fehlerquellen ist nicht möglich. In diesem Fall kann ich es nur so erklären, daß irgendwo ein abgeschirmtes Steuergerät eingebaut wurde, das über ein weitreichendes Simulationsprogramm verfügt. Dieses Programm spiegelte euch vor, alle Daten würden nach Luna überspielt und seien in den Offline-Speichern sicher aufgehoben. Für mich stellte es sich andererseits so dar, daß gewisse

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