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155 - Der Teufelsrocker

155 - Der Teufelsrocker

Titel: 155 - Der Teufelsrocker Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A.F.Morland
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sie zuletzt gesehen?« fragte Stack.
    »Gestern, ich war in ihrem Pub, trank ein Glas Bier.«
    »Fiel Ihnen an ihr irgend etwas auf?« fragte der Inspektor.
    »Was meinen Sie?«
    »War sie nervös oder ängstlich? Fühlte sie sich irgendwie bedroht?« wollte Inspektor Stack wissen.
    »Sie war wie immer. Es tut mir leid, daß ich gestern so kühl zu ihr war.«
    »Hatten Sie einen Grund dafür?« hakte William Stack gleich ein.
    »Man ist eben nicht immer in der besten Stimmung. Lindsay wollte die Nacht mit mir verbringen. Ich habe abgelehnt. Wenn ich geahnt hätte, was sie zu Hause erwartet, wäre ich mit ihr gegangen, dann würde sie jetzt noch leben.«
    Oder es würde zwei Tote geben, dachte ich.
    »Sie hat mir sehr viel bedeutet«, sagte Robinson ernst. »Lindsay war eine wunderbare Frau. Es schmerzt mich sehr, sie verloren zu haben.«
    Das Telefon läutete. Einer der Beamten nahm das Gespräch entgegen und rief mich an den Apparat. Überrascht begab ich mich zu dem Mann, der mir den Hörer entgegenhielt.
    »Hallo, Mr. Ballard«, sagte eine Stimme, die ich erst kürzlich gehört hatte. »Hier spricht wieder Ralph Picernell.« Das war Rufus!
    ***
    »Ballard!« sagte der Dämon mit den vielen Gesichtern hart. »Du bewegst dich in meinen Gefilden. Ich werde nicht zulassen, daß du meine Pläne durchkreuzt!«
    »Was für Pläne sind das?«
    »Das wirst du noch früh genug erfahren!« knurrte der Skelettdämon. »Das Motorrad wäre dir beinahe zum Verhängnis geworden. Solltest du versuchen, den Mörder von Lindsay Wells zu finden, könnte dir weit Schlimmeres zustoßen.«
    »Steckst du etwa dahinter?«
    »Mein Interesse gilt ausschließlich dem Täter«, sagte Rufus. »Du solltest dich uns nicht in den Weg stellen, Dämonenhasser. Das könnte für dich tödliche Folgen haben.«
    Mehr sagte der Dämon nicht. Danach legte er auf. Rufus wollte mich einschüchtern. Kannte er mich so schlecht, daß er glaubte, das würde mich beeindrucken? Was immer das für Pläne waren, ich würde sie torpedieren, sobald ich dazu Gelegenheit hatte.
    Ich verabschiedete mich von Inspektor Stack und Paul Robinson, verließ das Haus aber nicht, sondern läutete bei Carl Bloom. Er öffnete erst, nachdem er die Kette vorgelegt hatte.
    Ich wies mich aus und bat ihn, mich einzulassen. Bloom sah aus wie ein geprügelter Hund. Etwas Unterwürfiges war in seiner Haltung. Die ganze Welt schien mit ihm herumzukommandieren.
    »Ich habe dem Inspektor doch schon alles gesagt«, wagte er kleinlaut zu bemerken.
    »Vielleicht doch noch nicht alles«, erwiderte ich. »Außerdem kann es nicht schaden, wenn Sie Ihre Aussage wiederholen. Vielleicht fällt Ihnen dazu auch noch etwas ein.«
    Seine Wohnung war nicht einmal halb so groß wie jene der Nachbarin. Er hatte sie einfach eingerichtet. Mir gefiel es nicht, aber ich mußte ja nicht hier wohnen. Wenn sich Bloom in dieser Umgebung wohl fühlte, war das okay.
    »Ich wußte bis heute morgen nicht, daß nebenan ein Mord verübt worden war«, sagte Bloom. »Das erfuhr ich erst von Inspektor Stack. Es hätte mich beinahe umgehauen.«
    »Sie waren gestern betrunken, wie ich hörte«, sagte ich.
    »Ein paar Gläschen über den Durst. Kommt bei mir nicht oft vor.«
    »Gab es etwas zu feiern?«
    »Kann man es eine Feier nennen, wenn man auf die Einsamkeit anstößt?« fragte Bloom zurück. »Gestern abend hatte ich mal wieder meine Depressionen. Der Alkohol hilft mir.«
    »Warum sind Sie einsam, Mr. Bloom?« fragte ich.
    »Die Menschen wissen mit mir nichts anzufangen. Ich bin zu farblos, deshalb interessiert sich niemand für mich.«
    »Vielleicht sollten Sie Ihr Schneckenhaus öfter verlassen, damit man auf Sie aufmerksam wird.«
    »Ich hasse es, mich anzubiedern, das kann ich nicht. Wenn niemand etwas von mir wissen will, dränge ich mich nicht auf«, sagte Carl Bloom.
    »Es gibt eine Vielzahl von Vereinen in dieser Stadt. Bewerben Sie sich um die Mitgliedschaft, dann kommen Sie unter Gleichgesinnte«, empfahl ich ihm. »Der Schnaps ist mit Sicherheit der falsche Weg.« Ich bat ihn fortzufahren.
    »Ich hörte Lindsay nach Hause kommen. Kurz darauf schrie sie, und es rumorte in ihrer Wohnung.«
    »Und da haben Sie nichts unternommen?« fragte ich verständnislos.
    »Sie konnte einen Kerl aus ihrem Pub mit nach Hause genommen haben«, sagte Bloom. »Wenn man sich einmischt, heißt es höchstens, man soll sich um seinen eigenen Kram kümmern. Deshalb ließ ich es bleiben.«
    »Aber als der Täter die Nachbarwohnung

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