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1550 - Die Frau aus der Knochengrube

1550 - Die Frau aus der Knochengrube

Titel: 1550 - Die Frau aus der Knochengrube Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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dabei höllische Qualen. Sie bekam bereits keine Luft mehr. Sie röchelte und ihr Gesicht war schon bläulich angelaufen.
    Wir waren es beide gewohnt, mit Schocksituationen schnell fertig zu werden und zu handeln, Das war hier auch nötig. Suko und ich starteten zugleich. Wir überwanden die Entfernung innerhalb einer Sekunde. Begleitet von den schrecklichen Würgegeräuschen der jungen Frau, die in der Schlinge hing.
    Suko stellte den Schemel normal hin. Ich kletterte auf ihn, umfasste mit dem linken Arm Vanessas Körper und hob ihn an.
    Suko hielt Vanessa an den Beinen fest, während ich mit der rechten Hand die Schlinge vom Hals der jungen Frau löste. Sie hatte sich bereits tief in die Haut eingegraben und einen rötlichen Abdruck hinterlassen.
    »Alles klar bei dir, John?«
    »Ja, ich habe sie frei.«
    »Lass sie runter.«
    Ich tat es. Dabei gingen wir vorsichtig zu Werke.
    In meinen Ohren klang das Keuchen und Jammern der jungen Frau nach. Ob sie mitbekam, was mit ihr geschah, wusste ich nicht. Jedenfalls war sie gerettet, und Suko fing sie geschickt auf.
    Behutsam legte er sie ins Stroh, das den Boden bedeckte.
    Vanessa wusste offenbar noch nicht, was mit ihr geschehen war. Sie hatte die Kontrolle über ihren Verstand noch nicht wiedergefunden. Zwar lag sie jetzt auf dem Boden, aber die trat immer noch um sich. Ihr Körper geriet dabei in Drehungen, und sie fasste immer wieder nach ihrem Hals.
    Suko kniete neben ihr.
    Ich stand und schaute mich um. Ich sah niemand anderen. Zumindest nicht die Person, die für den Zustand der jungen Frau verantwortlich war.
    Dennoch blieb ich bei meiner Ansicht, dass sie von der Schattenfrau besucht worden war. Leider war diese unheilige Gestalt verschwunden, sodass ich nicht gegen sie antreten konnte.
    Ich ließ Suko mit Vanessa allein und trat durch die Tür der Box. Der Blick in den Gang brachte nichts. Allerdings waren die Pferde nicht mehr so ruhig. Sie bewegten sich wieder, das hörte ich, und sie meldeten sich mit einem Wiehern oder Hufescharren.
    Wir hatten im letzten Moment eingegriffen. Ein, zwei Minuten später hätte die junge Frau wahrscheinlich keine Chance mehr gehabt, und ich musste daran denken, dass sie gezwungen worden war, sich zu erhängen.
    Bei Rudy Farina hatte die Schattenfrau es geschafft. Und bei wie vielen wollte sie es noch versuchen?
    Es stand für mich fest, dass Vanessa Brown unsere einzige Chance war, die Frau aus der Knochengrube zu stellen und weitere Untaten zu verhindern. Ich musste die Herkunft der Schattenfrau herausfinden.
    Okay, sie existierte als Geist oder wie auch immer zwischen den alten Gebeinen, und das musste einen Grund haben. Davon ließ ich mich nicht abbringen. Aber dazu mussten wir erst einmal herausfinden, wer diese Menschen waren, die dort vor langer Zeit begraben wurden.
    Also wieder mal ein Eintauchen in die Vergangenheit.
    Sukos Stimme unterbrach meine Gedanken.
    Er hatte Vanessa dabei geholfen, wieder auf die Beine zu kommen. Sie sah noch sehr angeschlagen aus. Suko musste sie wegen ihrer Schwäche stützen.
    Sie verdrehte die Augen, hustete, und ihre Gesichtsfarbe sah alles andere als gesund aus.
    »Sie kann noch nicht sprechen, John.«
    »Sollen wir hier bleiben?«
    »Vielleicht gehen wir besser vor die Tür.«
    »Ist gut.«
    Oliver hackte noch immer Holz. Ich hörte es, als ich zuerst ins Freie trat.
    Verändert hatte sich hier draußen nichts, und auch der Holzhacker hatte nichts bemerkt.
    Die frische Luft tat Vanessa gut. Sie hielt den Mund weit offen und versuchte normal zu atmen, was nicht einfach war, denn die Schmerzen in ihrer Kehle würden noch eine ganze Weile anhalten.
    Ich hatte an der Wand einen Schemel gesehen. Auf so einem hatte die junge Frau gestanden. Ich holte ihn herbei, damit Vanessa sich setzen konnte.
    Wir ließen sie in Ruhe. Vanessa brauchte das auch. Aber wir benötigten Informationen, und deshalb wollte ich sie so rasch wie möglich befragen.
    Zunächst musste sie mit sich selbst klarkommen, was ihr irgendwann auch gelang. Zumindest ging ich davon aus, als ich sie nicken sah.
    Suko beugte sich ihr entgegen. Er lächelte, als er sie ansprach.
    »Es ist alles okay. Du lebst noch.«
    Vanessa hatte Suko gehört und schaute ihn mit einem Flackerblick an.
    Sie setzte auch zum Sprechen an, aber noch brachte sie keinen Ton hervor. Sie musste erst einige Male tief Luft holen.
    »Kannst du uns sagen, was genau passiert ist? Ich heiße übrigens Suko, und das da vorn ist John. Ich möchte dir sagen,

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