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1550 - Die Frau aus der Knochengrube

1550 - Die Frau aus der Knochengrube

Titel: 1550 - Die Frau aus der Knochengrube Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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denn?«
    »Ich muss ihr etwas sagen.«
    Es hörte sich für uns alles so normal an, aber ich konnte es nicht glauben. Etwas war mit diesem Oliver geschehen, und ich fragte mich auch, warum er die Axt mitgenommen hatte. Er brauchte sie sicherlich nicht, um ganz normal mit seiner Freundin sprechen zu können.
    Irgendwas stimmte da nicht, und das Misstrauen in mir wuchs immer stärker an.
    Oliver störte das nicht. Er wollte seinen Plan durchziehen und ging noch näher an Vanessa heran.
    Dabei hob er die Axt an. Er schwang sie ein Stück nacli vorn, als wollte er sich beim nächsten Schritt auf dem langen Stiel abstützen.
    Das machte uns noch misstrauischer. Suko und ich standen wie auf dem Sprung, während Vanessa ihm entgegenschaute und ihr Gesicht dabei einen leicht fragenden Ausdruck aufwies.
    Oliver riss den rechten Arm mit der Axt hoch, und ich wusste plötzlich, dass er sie nach unten sausen lassen und damit Vanessas Kopf spalten wollte…
    ***
    Uns blieb nicht viel Zeit, um zu reagieren. Wir mussten sofort handeln, was wir auch taten. Ich stand näher an Oliver als Suko, und ich warf mich gegen ihn. Dass er dabei in Sukos Richtung geschleudert wurde, musste ich in Kauf nehmen.
    Oliver stolperte und schrie wütend auf.
    Suko tauchte blitzschnell ab, und die nach unten sausende Axt traf ihr Ziel nicht. Sie hackte wuchtig in den Boden.
    Oliver wurde starr. Aber dieser Zustand würde schnell vorbei sein.
    Aus der Drehung erwischte Suko den jungen Mann mit einem Tritt.
    Oliver wurde an der Hüfte getroffen und geriet aus dem Gleichgewicht.
    Ich schaute in sein erschrecktes Gesicht, als er auf mich zu taumelte.
    Ohne die Axt, die hatte er losgelassen.
    Mein Schlag glich mehr einem Rammstoß, der Oliver zu Boden warf. Er wollte sofort wieder hochkommen, aber ich war schneller, wuchtete ihn auf den Bauch und riss seine Arme nach hinten. Ich hielt sie so an den Gelenken fest, dass es wehtat und Oliver einen Schrei ausstieß.
    Suko legte ihm Handschellen an. Erst dann ließen wir ihn los.
    Der junge Mann blieb auf dem Boden liegen. Er keuchte und spuckte.
    Wütend trat er mit den nicht gefesselten Beinen um sich, ohne etwas zu erreichen.
    Als er allmählich ruhiger wurde, hörten wir Vanessas Stimme.
    »Der wollte mich umbringen.«
    »Genau«, erwiderte ich. »Daran gibt es keinen Zweifel. Er hätte dir mit der Axt den Kopf gespalten.«
    Die junge Frau starrte mich an, während sich Suko auf Oliver konzentrierte.
    »Aber warum denn?«, flüsterte sie. »Ich - ich - habe ihm nichts getan. Wir sind Freunde.«
    »Das glaube ich dir.«
    »Und deshalb…«
    »Es war nicht er«, sagte ich und beugte mich zu ihr hinab, um ihr Gesicht und ihre Augen besser sehen zu können. Auch sie sollte mich anschauen, wenn ich ihr meine Vermutung mitteilte, die sicherlich der Wahrheit entsprach. »Oliver hat es zwar getan, aber er selbst wollte es nicht. Er ist von einer anderen Kraft beeinflusst worden.«
    »Von wem?«
    Die Antwort hätte sie sich auch selbst geben können, denn sie lag auf der Hand.
    »Es war die Schattenfrau. Sie muss seinen Geist übernommen haben, um dich zu töten.«
    Vanessa schwieg. Sie wusste auch nicht, wohin sie schauen sollte. Auf der Unterlage bewegte sie sich unruhig hin und her, bis sie die Hände vor ihr Gesicht schlug und weinte.
    Ich hoffte, dass es ihr half und sie die Dinge jetzt klarer sah als noch vor einigen Minuten.
    Suko hatte Oliver zuerst auf den Rücken gedreht und ihn dann auf die Beine gezogen. Er hatte ihn bis zur Mauer geschoben, wo er eine Stütze im Rücken hatte.
    Dort stand er und hielt den Kopf gesenkt.
    »Und?«, fragte ich. »Was ist mit ihm?«
    Suko zuckte mit den Schultern. »Ich weiß es noch nicht. Bisher hat er jedenfalls kein Wort gesagt.«
    »Wir werden ihn fragen.«
    Ich wollte von ihm wissen, was er fühlte, und letztendlich auch den Beweis dafür, wer ihn zu dieser Tat getrieben hatte.
    Ich legte zwei Finger unter sein Kinn, um seinen Kopf anzuheben, sodass ich in sein Gesicht schauen konnte. Für einen Moment sah es so aus, als wollte er die Augen schließen. Das tat er dann doch nicht und entschloss sich, mich anzuschauen.
    Ich konzentrierte mich auf seinen Blick. War er klar und normal oder sah er anders aus?
    »Warum hast du das getan?«
    »Was?«
    Log er? Oder wusste er wirklich nicht, was geschehen war?
    »Du wolltest Vanessa mit deiner Axt töten. Wir haben dich im letzten Moment davon abhalten können. Verstehst du jetzt?«
    »Nein.«
    »Ich lüge nicht. Es ist wahr,

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