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1556 - Mongolen-Tod

1556 - Mongolen-Tod

Titel: 1556 - Mongolen-Tod Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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er hatte in seinen Augen einen Grund, Dave Harrison zu killen. Diesen Grund will ich herausfinden. Deshalb bin ich hier.«
    »Wollen Sie hier herumschnüffeln?«
    »Das können Sie meinetwegen so sagen. Ich nenne es einfach eine Spurensuche.«
    »Vergessen Sie das. Schnappen Sie lieber den Killer und stellen Sie ihn vor Gericht.« Der Anwalt breitete seine Arme aus. »Hier haben Sie nichts zu suchen.«
    Ich blieb zäh. »Was ist mit den Mädchen?«
    »Wieso? Alles legal. Sie besitzen Papiere. Sie arbeiten für Harrison. Es geht ihnen gut. Er sorgt für sie, und es ist ein Geschäft wie jedes andere auch. Seien Sie froh, dass es diese Häuser gibt. Oder gehören Sie zu den bigotten Typen, die meinen, dass so etwas eine Sünde ist? Dann muss ich lachen.«
    »Es ist keine Sünde. Es wird nur eine, wenn die Dinge nicht nach Recht und Gesetz ablaufen.«
    »Das tun sie.«
    »Daran habe ich meine Zweifel. Ich weiß mittlerweile, dass nicht alle Mädchen registriert sind und freiwillig für Harrison arbeiten. Es gibt auch andere, Mädchen, die für besondere Kunden bestimmt sind und heimlich ins Land geschafft wurden. Genau das ist es, was mich stört und wahrscheinlich auch den Mörder gestört hat. Ihr Klient hat sich nicht immer an die Regeln gehalten, und ich weiß auch, dass er nicht alles allein durchgezogen hat. Er muss Mitwisser gehabt haben.«
    »Ach so? Wen meinen Sie damit? Mich?«
    »Ziehen Sie sich den Schuh an?«
    »Nein.«
    »Dann müssen Sie auch nichts befürchten«, erwiderte ich locker und lächelte breit.
    Das konnte der Anwalt nicht. Meine letzten Worte hatten ihn nachdenklich werden lassen. Der arrogante Ausdruck war aus seinem Gesicht verschwunden. Die Zeit der Überheblichkeit war vorbei, das schien er zu wissen.
    Ich glaubte nicht, dass er nichts wusste. Anwälte sind oft Vertraute der Gangsterfürsten. Und das sah ich auch hier nicht anders.
    Er holte tief Luft und hatte sich danach wieder gefangen.
    »Hier werden Sie nichts finden. Es ist am besten, wenn Sie sich zurückziehen und wieder verschwinden.«
    »Sie wollen mir also nicht helfen?«
    »Nein, ich will und kann es nicht.«
    »Auch nicht, wenn uns das auf die direkte Spur zum Täter führt?«, setzte ich nach.
    »Das wird nicht so sein!«, fuhr er mich an, um einen Moment später still zu sein, ebenso wie ich.
    Wie hatten beide etwas gehört. Ein dumpf klingendes Geräusch, einen Aufprall.
    Der Anwalt schaute mich an.
    Ich fuhr herum, denn das Geräusch hatte ich hinter mir gehört.
    Dort befand sich die Tür.
    Ich wollte nachsehen, und als ich auf die Tür zuging, zog ich vorsichtshalber meine Waffe.
    Die Tür war noch geschlossen. Kurze Zeit später nicht mehr. Da hatte ich sie aufgezogen, warf einen ersten Blick in den geräumigen Bereich vor mir und sah die Gestalt am Boden liegen. Sie trug einen schwarzen Jogginganzug und lag auf der Seite, wobei sie mir den Rücken zudrehte.
    Es war der Glatzkopf, und er sah aus, als wäre er niedergeschlagen worden. Dass er das nicht selbst getan hatte, lag auf der Hand, aber eine fremde Person war nicht zu sehen.
    Ich ging zwei Schritte nach vorn.
    Genau das hätte ich nicht tun sollen. Es konnte auch sein, dass mich mein Instinkt verlassen hatte, denn von links her wischte etwas heran. Ich sah es aus dem Augenwinkel, wobei ich zugleich daran dachte, dass meine Position schlecht war.
    Um zu reagieren hätte ich mich erst noch drehen müssen.
    Der Angreifer war schneller. Etwas traf meinen Nacken von der Seite her und schleuderte mich nach vorn. Wer zugeschlagen hatte, sah ich nicht. Ich fiel, und der Boden kam rasend schnell auf mich zu.
    Im letzten Moment konnte ich mich noch etwas abstützen, doch dann hatte ich erst mal Sendepause…
    ***
    Und Sarina hatte freie Bahn!
    Sie hätte den Mann auch töten können, so wie den mit dem Sichelbart, in dessen Brust der Pfeil steckte, der sich mit seiner Spitze ins Herz gebohrt hatte.
    Sie hatte es nicht getan, das Ausschalten hatte zunächst genügt. Sie würde sich später um den Mann kümmern. Der Typ im Zimmer war ihr wichtiger.
    Sie ließ den Blonden liegen und hatte mit zwei schnellen Schritten den Raum mit der halbrunden Fensterflucht erreicht. Sie sah ihn leer. Niemand schien sich hier zu befinden, aber Sarina ließ sich nicht täuschen. Hier hatte jemand eine große Angst gehabt, und sie hatte das Gefühl, sie sogar riechen zu können.
    Sarina lächelte.
    Angst war so menschlich. Angst war zu riechen. Man musste nur die entsprechenden Sensoren dafür

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