1558 - Pentaskopie
ihren übergroßen Augen zu. „Die gedankliche Verbindung zu Sigrat wird jetzt wieder schwächer. Er ist aber noch da. Er erwähnte mehrfach diese beiden Namen, die auch die schemenhafte Erscheinung benutzt hat. Ich glaube, es handelt sich dabei um die Namen derer, von denen er und die anderen entführten Yborer gefangengehalten werden."
„Wenn das zutrifft", folgerte Nikki Frickel, „dann bedeutet es nur eins: Es befinden sich Nakken auf Drumbar.
Und sie haben auf dem Kontinent Banatu eine Station errichtet, von der bisher niemand etwas ahnte."
„Selbst wenn das stimmen sollte", zweifelte Merlin Pitts, „dann ergibt es keinen Sinn."
„Wir können den Sinn nicht erkerinen", korrigierte ihn die Frau. „Sigrat hat noch einen Namen genannt", teilte Janasie plötzlich mit. „Ich habe ihn nicht richtig verstanden. Er sprach von Pentaskopie. Und von einem Pentaskopie-Experiment. Und von Opfern. Von fünf Opfern. Er hatte schreckliche Angst, er könnte der nächste sein, der umkommt."
„Penta bedeutet fünf", überlegte der Funkspezialist laut. „Damit kann eigentlich nur die fünfte Dimension gemeint sein. Ich fange an, dieser kleinen Frau Glauben zu schenken, denn da paßt doch einiges zusammen. Die Nakken und ihre fünfte Dimension. Die seltsamen Lichterscheinungen über Banatu, von denen Glendorp und Vainu berichtet haben. Und auch die verschwundenen Bionten von Ybor müssen etwas damit zu tun haben."
Nikki Frickel nickte zustimmend. „Können wir aufbrechen?" fragte sie.
Merlin Pitts stützte sich auf seinen Stock. „Es wird schon gehen", meinte er zuversichtlich. „Kann Janasie uns sagen, wie weit es bis zu dieser Station ist?"
Die Biontin verneinte. „Hier entlang!" Nikki Frickel deutete auf einen Trampelpfad, der von irgendwelchen Tieren benutzt worden war.
Schon nach wenigen hundert Metern endete die Vegetation. Eine leicht ansteigende Geröllhalde lag genau in nördlicher Richtung. Dahinter war ein weiterer Waldabschnitt und dann eine Erhebung zu erkennen.
Sie kletterten auf die Felsenhalde. Pitts mußte höllisch aufpassen, und dadurch kamen sie nur langsam voran.
Nikki bildete die Spitze, und die beiden anderen folgten ihr dichtauf.
Plötzlich trat sie ins Leere. Wo eben noch eine große Felsplatte gelegen hatte, befand sich ein schwindelnder Abgrund. Neben ihr schrien Janasie und Merlin Pitts auf und torkelten nach vorn in den Schlund.
Nikki Frickel versuchte verzweifelt, irgendwo Halt zu finden, aber auch Sie stürzte in die Tiefe.
Sie erkannte dicht unter ihr, wie Janasie und Merlin Pitts mit rudernden Armen in der Dunkelheit verschwanden.
Bevor sie aufschlug, schwanden ihr die Sinne.
*
Rimac Huascar hatte es die Sprache verschlagen. Er brauchte eine ganze Minute, um das Erlebte zu verkraften und einen deftigen Fluch auszustoßen.
Dem ersten Wort folgte dann eine ganze Serie von weiteren Flüchen.
Die bucklige Spukgestalt war verschwunden. Aber auch von Nikki Frickel, Merlin Pitts und Janasie war nichts mehr zu sehen.
Huascar war ein erfahrener Hyperphysiker, den so leicht nichts aus dem Gleichgewicht werfen konnte. Er rief sich noch einmal ins Gedächtnis, was er erlebt hatte, um so eine Möglichkeit der Deutung zu finden.
Da war dieser Bucklige, offensichtlich ein Biont und wahrscheinlich der verschollene Sigrat, aufgetaucht und hatte zwei Namen ausgerufen, die Rimac Huascar absolut unbekannt waren. Glendorp und Vainu waren vor Schreck auf der Stelle stehengeblieben.
Dann war ein heftiger Luftzug über ihn hinweggefegt, der ihn und die beiden Amateurwissenschaftler fast zu Boden gerissen hätte.
Als er sich danach umgeblickt hatte, hatte er nur noch zwei seiner Begleiter entdecken können.
Er Tief mehrfach laut und in allen Richtungen nach Nikki und Merlin, aber er bekam keine Antwort. „Was ist geschehen?" fragte Glendorp. Der Verunstaltete war völlig irritiert und klammerte sich an seine Partnerin. „Ich habe doch Sigrat gesehen. Und dann löste er sich in nichts auf."
„Ich kann es dir nicht sagen", antwortete Rimac Huascar und fügte gleich ein paar weitere Flüche hinzu. „Ich vermute einen Angriff, aber etwas Genaues weiß ich auch nicht. Viel schlimmer ist, daß es so aussieht, als seien Nikki Frickel und die beiden anderen entführt worden."
„Vielleicht sind sie umgekommen", vermutete Vainu. „Das glaube ich nicht. Es ergibt keinen Sinn, drei von uns zu beseitigen und drei andere am Leben zu lassen."
Er überprüfte seinen SERUN und die
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