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1563 - Geheimsache RIUNAN

Titel: 1563 - Geheimsache RIUNAN Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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ständig an allem herumnörgelnd beherrschte er die Mannschaft und seine Familie an Bord seines Walzenschiffes ALLEGOR.
    Mit seinen einhundertdreiunddreißig Kilo Gewicht und der Größe von einem Meter und fünfundachtzig Zentimetern setzte er sich leicht gegen seine Leute und vor allem gegen seine gewichtige Ehehälfte Subira Gammach stets erfolgreich durch.
    Subira, die er in erster Linie wegen ihres Mitgift-Raumers, der jetzigen ALLEGOR, geheiratet hatte, gebar ihm im Verlauf der Zeit drei liebliche Töchter, die alsbald mit dem voluminösen Äußeren ihrer Mutter konkurrieren konnten.
    Angefangen hatte Sanur Gibor mit einem Wrack, dann vertauschte er dieses durch seine Heirat mit der ALLEGOR, und inzwischen besaß er eine kleine Flotte von sechs Walzenraumern, die in seinem Auftrag Handel betrieben.
    Das alles waren keineswegs die Früchte ehrbarer Geschäfte, sondern vielmehr die Resultate skrupelloser Betrügereien. Wo immer es möglich war, schlug er seine Geschäftspartner übers Ohr, und zwar stets so, daß sie ihm später nichts anhaben konnten.
    Obwohl sich das in den entsprechenden Kreisen herumgesprochen hatte, fanden sich stets wieder neue Opfer, die auf ihn hereinfielen.
    In erster Linie handelte er mit Informationen auf galaktopolitischer Ebene, die sich gut auch für Erpressungen verwerten ließen.
    Gerade hatte er einen solchen Fall hinter sich, und schon steckte er wieder im nächsten. Diesmal allerdings handelte er im Auftrag eines anderen, und zwar eines mächtigen und reichen Arkoniden, dessen Weste auch nicht gerade blütenweiß sein konnte.
    Sanur gedachte, nicht nur das geplante Opfer des Unternehmens, sondern auch seinen arkonidischen Auftraggeber mächtig hereinzulegen.
    Eigentlich sollte er durch die bevorstehenden guten Aussichten bester Laune sein, aber das schien ihm nicht zu liegen, denn als ihm auf dem Weg zu seiner Kabine die dicke Subira begegnete und er sich an ihr vorbeizwängen mußte, fauchte er sie an: „Du wirst jeden Tag fetter, Alte. Dir geht es wohl zu gut. Iß gefälligst nicht so viel!"
    Trotz des Anschnauzers lächelte sie ihn an. „Aber Schatz, ich muß doch für zwei essen, hast du das vergessen?"
    Für einen Augenblick starrte er sie verständnislos an, dann dämmerte es ihm. Seine Miene wurde um keinen Deut freundlicher. „Bloß weil du wieder ein Kind kriegst, noch dazu abermals ein Mädchen, hast du keinen Grund, dich zu überfressen. Ich bin gespannt, ob es dir jemals gelingen wird, mir .einen Sohn und Nachfolger zu gebären."
    Sie versuchte ein schelmisches Lächeln, was ihrer fetten Backen wegen kaum zur Geltung kam. „Nun, so ganz allein bei mir liegt das wohl auch nicht."
    Das war dann doch zuviel für den Patriarchen. Er brüllte sie unbeherrscht an: „Scher dich zu deinen Gören! Ich habe zu tun. Ohne mich würdet ihr alle verhungern."
    „Und ohne dich", wagte Subira in einer Anwandlung von Selbstachtung einzuwenden, „wäre ich nicht ausgerechnet mit dir auf diesem meinem Schiff gelandet."
    „Auf deinem Schiff!?" polterte Sanur mit solcher Lautstärke, daß man es durch die halbe Walze hören konnte.
    Prompt öffnete sich auch eine der zum Korridor führenden Türen, und ein rundes, dickes Mädchengesicht erschien. „Haut dich Papa schon wieder, Mama?" rief die achtjährige Cizzi.
    Für eine Sekunde verschlug es dem Patriarchen die Sprache, ehe sich seiner Kehle ein Laut entrang, der an das Röhren eines brünstigen Hirsches erinnerte.
    Der Mädchenkopf verschwand blitzschnell, während Subira die günstige Gelegenheit nutzte und so eilig, wie es ihre Körperfülle gestattete, das Weite suchte und sich in der gemeinsamen Schlafkabine verrammelte.
    Sanur sah ihr zwar nach, machte jedoch keine Anstalten, ihr zu folgen. Wie hatte er damals nur die Dummheit begehen können, diese Subira zu ehelichen? Und das nur, um billig an ein Schiff zu kommen! „Ha! Billig!" jammerte er verzweifeit. „Bei meinem Talent wäre ich auch ohne sie an ein besseres Schiff gekommen. Und an eine hübsche Frau mit niedlichen und guten Kindern, mit Söhnen, die erwachsen einst tüchtige Händler sein würden.
    Aber so - ach, ich War eben zu gutmütig, und ich bin es auch noch heute ..."
    Nach diesem Ausbruch ehrlich gemeinten Selbstmitleids änderte er seine Absicht, in seiner privaten Kabine der Ruhe zu pflegen, und begab sich in den Kontrollraum, wo sein jüngster Vetter Berlam Alleg den Navigationsdienst versah. „Nimm Kurs auf Cyrazo, Berlam. Ich habe meine Absichten

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