1566 - Vermächtnis eines Helden
HARMONIE und legten ihn in der Zentrale ab. Dann ließen sie ihn allein.
Als Salaam Siin die Zentrale erreichte, stand Stalker bereits an den Instrumenten. „Ich jage uns und das Shant-Tor in die Luft, wenn man uns nicht sofort ziehen läßt", drohte er.
Der Ophaler wollte zu einem beruhigenden Gesang ansetzen, als Stalker plötzlich die Hände sinken ließ und sichtlich betroffen bis zu einem der Sessel zurückwich. „Sie haben alles blockiert", sagte er. „Ich kann nicht schalten. Ich kann die HARMONIE noch nicht einmal sprengen. Sie haben uns vollkommen in der Hand."
Salaam Siin blieb gelassen, so als bestünde keinerlei Gefahr für sie. „Sie haben entschieden", erwiderte er. „Und wir müssen uns fügen."
Stalker blickte ihn an. Er schien wie gelähmt zu sein. Auf diese Weise nach Estartu zurückzukehren, behagte ihm ganz und gar nicht.
*
Sie verzog keine Miene, als sie MUTTER betrat.
Alaska Saedelaere war ebenfalls still. Sein Mund war schmal geworden, die Augen lagen tief in den Höhlen, und die Muskeln seiner Wangen zuckten.
Siela Correl blickte den hageren Mann an, als sie die Schleuse passiert hatten, und ihr schien, als habe er an Gewicht verloren. Sie blieb stehen und legte ihre Hand an seinen Arm. „Es hätte alles ganz anders kommen können", sagte sie leise und tröstend. „Ist es aber nicht", entgegnete er. „Es hat keinen Sinn, wenn du dir Vorwürfe machst. Ich jedenfalls mache dir keine."
Alaska schüttelte kaum merklich den Kopf. Seine Taktik war nicht aufgegangen. Er hatte sich geirrt. Das machte ihm normalerweise nicht viel aus. In diesem Fall aber fiel es ihm besonders schwer, die Niederlage hinzunehmen, weil er eine Entscheidung getroffen hatte, deren Konsequenzen auch Sie mittragen mußte.
Er wich ihren Blicken nicht aus. „Es tut mir leid", sagte er. „Wir werden es heil überstehen."
Er versuchte, zuversichtlich zu erscheinen, aber es gelang ihm nicht, doch sie tat, als sei er es wirklich. „Immer optimistisch, wie?"
Er stieß die in den Lungen aufgestaute Luft aus. „Es bleibt wohl nichts anderes übrig." Er lächelte verkrampft. „Jedenfalls kommen wir jetzt erheblich schneller nach Estartu, als wir geplant hatten."
Er sah, daß die Farbe in ihre Wangen zurückkehrte. Überraschung zeichnete sich auf ihrem Gesicht ab. Ihre Blicke richteten sich auf etwas, das sich in seinem Rücken befand. „Was ist los?" fragte er. „Dreh dich um", empfahl sie ihm.
*
Die ROBIN raste mit einem Drittel ihrer Höchstgeschwindigkeit auf das Shant-Tor zu. Daher benötigte sie für die Strecke von 50 Lichtjahren etwas mehr als eine Minute. Danach war sie nur noch knapp zwei Lichtminuten von der gigantischen Transmitteranlage entfernt. „Da sind sie", rief Shina Gainaka. Ihre Stimme ließ die Zentrale erbeben.
Auf den Ortungsschirmen zeichneten sich MUTTER und die HARMONIE deutlich ab. Die beiden Raumschiffe hatten sich vom Shant-Tor gelöst und etwa einen Kilometer weit entfernt. „Sie werden von Traktorfeldern zum Tor geführt", meldete Dao-Lin-H’ay.
Tatsächlich schwebten die beiden Raumschiffe mit geringer Geschwindigkeit auf den Spalt zu, der zwischen den beiden Hälften des Tores klaffte und zwischen denen das schwarze Transmitterfeld waberte. „Wir müssen sie aufhalten!" brüllte die Ertruserin. „Oder es ist zu spät."
Hinter dem Tor kam eine Flotte von acht großen Diskusraumern hervor. Mit hoher Beschleunigung näherte sie sich der ROBIN, und zwei der Raumschiffe begannen, mit Energiekanonen zu feuern. Die Energiefluten prallten mit hoher Aufschlagsenergie in den Feldschirm des terranischen Schiffes, wo ihre Wirkung verpuffte. „Verbindung aufnehmen", befahl Tek.
MUTTER antwortete augenblicklich, und Siela Correls Gesicht erschien im Holo vor dem Galaktischen Spieler. „Wir versuchen, euch rauszuholen", kündigte Tek an. „Zu spät", erwiderte Sie, und er wußte, daß sie recht hatte. Die ROBIN war um ein paar Sekunden zu spät gekommen. MUTTER und die HARMONIE waren dem Transmitterfeld schon zu nahe. Tekener blickte auf die Kontrollschirme. Auf einem von ihnen konnte er erkennen, daß die Traktorfelder zu stark waren, als daß die ROBIN die beiden Raumschiffe ihnen noch hätte entreißen können.
Nun begannen auch die anderen Raumschiffe damit, auf die ROBIN zu feuern, die unbeirrt auf dem einmal eingeschlagenen Kurs blieb. Sie schossen nicht nur mit Energiekanonen, sondern auch mit Raketen, und sie versuchten, dem Terraner einen
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