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157 - Der Alchimist des Satans

157 - Der Alchimist des Satans

Titel: 157 - Der Alchimist des Satans Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A.F.Morland
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etwa einem Jahr vorgestellt. Er war mir sympathisch, wir hatten dieselbe Wellenlänge.
    Mr. Silver kannte er noch nicht. Er brannte darauf, den Ex-Dämon kennenzulernen, wie ich von Vicky wußte. Meine Freundin traf sich ab und zu mit ihm, ich hatte nichts dagegen, denn ich vertraute ihr und auch Hunnicutt. Außerdem war der Erfolgsautor glücklich verheiratet und treu wie Gold. Das Ehepaar Hunnicutt hatte eine 18jährige Tochter, die Familie lebte in friedlicher Harmonie, das gefiel mir.
    Anderswo wird auf Mord und Brand gestritten, und einmal wöchentlich fliegen die Fetzen. Auch solche Familien gibt es leider.
    Es war nicht einfach, eine Parkmöglichkeit zu finden, denn Rip Hunnicutt hatte nicht nur uns eingeladen. Ich quetschte den Rover in eine enge Lücke - beinahe hätte ich einen Schuhlöffel dazu gebraucht -, und wir schälten uns aus dem Wagen.
    »Schönes altes Haus«, bemerkte ich.
    »Rip hat ein Vermögen hineingesteckt«, sagte Vicky. »Er ließ das Gebäude von Grund auf sanieren, legte aber größten Wert darauf, daß die ursprüngliche Atmosphäre erhalten blieb.«
    »Was sollte er sonst mit seinem vielen Geld tun«, entgegnete ich.
    Angeblich hatte der Autor das alte Haus für ein Butterbrot bekommen, weil niemand es haben wollte. Irgend etwas schien mit dem Gebäude nicht zu stimmen. In der Vergangenheit sollte es darin mächtig gespukt haben, sogar Tote sollte es gegeben haben, doch das konnte Hunnicutt nicht abschrecken. Er hatte sich im ersten Moment in das Haus verliebt und alle Hebel in Bewegung gesetzt, um es zu bekommen.
    Aber wenn sich solche unheimlichen Geschichten so lange halten, ist Vorsicht geboten…
    ***
    Dwight Yulin und Zachary »Zacko« Cane lebten auch nach 150 Jahren noch, aber der Alchimist hatte sich seine Zukunft anders vorgestellt. Es war ihm in all den Jahren nicht gelungen, ein Gegenserum zu finden. Sie wuchsen nicht mehr, und die Hölle zeigte kein Interesse an der Teufelsdroge. Zu schrumpfen und nie mehr zu wachsen - danach stand keinem Schwarzblüter der Sinn. Die erhofften Geschäfte mit dem Reich der Verdammnis blieben aus, und Yulin war frustriert. Er experimentierte immer weniger, ging so lustlos an die Arbeit, daß daraus nichts werden konnte.
    Hinzu kam, daß sich immer wieder Fremde in seinen Haus »einnisteten« und manchmal nur sehr schwer wieder loszuwerden waren.
    Größtes Mißfallen hatte Rip Hunnicutt bei Yulin geweckt, als er das Haus kaufte und gleich die Handwerker einsetzte, damit sie die Umbauten Vornahmen, die ihm vorschwebten.
    Es kam zu einigen mysteriösen Unfällen, für die Yulin und sein Diener verantwortlich zeichneten, doch damit konnten sie die Arbeiter nicht vertreiben.
    Die Umbauten wurden rasch vorangetrieben und abgeschlossen, und nun stieg auch noch eine Einweihungsfete. Das Haus quoll über vor Gästen. So viele Menschen hatten sich noch nie darin befunden. Yulin gefiel das ganz und gar nicht.
    »Sieh nur, was sie aus meinem Haus machen, Zacko«, beklagte er sich. »Ein Tollhaus ist daraus geworden. Musik, Gelächter, Tanz. Das hat es damals nicht gegeben, da waren wir allein und ungestört, konnten unbehelligt arbeiten. Mein Haus ist nicht wiederzuerkennen. Telefon, Video, Fernsehen, Radio, Klimaanlage… Ich fühle mich in meinem eigenen Heim nicht mehr wohl.«
    »Mir geht es genauso, Herr, aber was kann man dagegen unternehmen?«
    »Es muß aufhören, egal wie, Zacko«
    »Wir sind klein.«
    »Aber nicht zu klein«, sagte der Alchimist, »und ich beherrsche die Magie. Ich will diese vielen Menschen nicht in meinem Haus haben.«
    »Es werden nicht immer so viele sein.«
    »Hunnicutt ist ein geselliger Mensch. Er wird immer einen Grund finden, solche Feste zu feiern. Es ist vorbei mit unserer Ruhe, wenn wir dem keinen Riegel vorschieben. Ich will dieses Haus wieder für mich allein haben. Du wirst mir helfen, diesen Wunsch durchzusetzen. Wir fangen noch in dieser Nacht an!«
    ***
    Rip Hunnicutt freute sich ehrlich über unseren Besuch, das sah ich ihm an. Neben ihm standen seine Frau Velda, eine dunkelhaarige attraktive Erscheinung - ich wußte von Vicky, daß sie 39 war, doch das sah man ihr nicht an -, und seine Tochter Ginny, die die jugendliche Ausgabe ihrer Mutter darstellte.
    »Schön, daß Sie kommen konnten«, sagte Rip Hunnicutt zu mir. Und zum Ex-Dämon gewandt: »Und Sie sind also Mr. Silver.« Er streckte dem Hünen herzlich beide Hände entgegen. »Ich habe schon viel von Ihnen gehört.«
    »Nur die Hälfte davon ist

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