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157 - Der Alchimist des Satans

157 - Der Alchimist des Satans

Titel: 157 - Der Alchimist des Satans Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A.F.Morland
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wahr«, entgegnete der Ex-Dämon lächelnd.
    »Das ist immer noch recht beeindruckend«, sagte der Schriftsteller.
    Ginny Hunnicutts Augen klebten an mir, das spürte ich auch dann, wenn ich sie nicht ansah. Sie schien voller Bewunderung für mich zu sein. Ich kam mir vor wie ein Popstar, für den ein weiblicher Fan restlos entflammt war.
    Ihr Vater war trotz des Erfolgs ein angenehmer Zeitgenosse geblieben. Der Ruhm war ihm nicht zu Kopf gestiegen, das rechnete ich ihm hoch an. Er sah den Erfolg richtig, schrieb ihn nicht nur seinem Fleiß, sondern auch einer gehörigen Portion Glück zu, ohne die es in diesem Beruf einfach nicht ging.
    Er hatte einen schmalen Kopf und enganliegende Ohren, der Blick seiner dunklen Augen war warm und freundlich, vermittelte Ehrlichkeit und Herzensgüte.
    Wir lernten die anderen Gäste kennen - unter anderem auch Harris Teague, Ginnys gutaussehenden Freund - groß, schlank, mit jettschwarzem Haar, das ich selten so dicht gesehen hatte.
    Ich schätzte, daß er 10 Jahre älter war als Ginny. Ihm gehörte eine kleine Werbeagentur. Er hatte nur wenige, dafür aber recht finanzstarke Kunden, die mit seinen frischen, unverbrauchten Ideen sehr zufrieden waren, wie mir Ginny verriet.
    »Mr. Ballard?« sprach mich jemand von der Seite an. Ich wandte mich dem Mann zu.
    Er trug eine randlose Brille, hatte graues, gewelltes Haar und wulstige Lippen. »Mein Name ist Stacy Vallee«, sagte er. »Ich bin Rips Agent.«
    »Freut mich, Sie kennenzulernen, Mr. Vallee.« Wir schüttelten uns die Hand.
    »Nennen Sie mich Stacy.«
    »Okay«, sagte ich.
    »Soll ich für Sie einen Drink organisieren?« fragte Vallee. Mr. Silver und Vicky unterhielten sich mit einem Ehepaar, das mir unbekannt war.
    »Dazu brauche ich keinen Agenten«, erwiderte ich lächelnd. »Sie sehen so aus, als dächten Sie, ich könnte irgend etwas für Sie tun, Stacy. Irre ich mich, oder habe ich recht?«
    »Sie reden wohl nie lange um den heißen Brei herum.«
    »Ich gehe fast immer direkt auf das Ziel los, das spart Zeit und Energie.«
    »Diese Einstellung gefällt mir, Tony. Ich darf Sie doch Tony nennen?«
    »Selbstverständlich«, antwortete ich. »Was haben Sie auf dem Herzen, Stacy?«
    »Zweierlei. Ich habe Hip Hunnicutt zu dem gemacht, was er heute ist.«
    »Dann müssen Sie von Ihrem Job eine Menge verstehen«, sagte ich.
    »Ich will mich nicht selbst beweihräuchern, aber es ist eine Tatsache, daß mir in meinem Beruf keiner etwas vormachen kann. Ich könnte auch für Ihre Freundin einiges tun.«
    »Sie möchten Vicky unter Ihre Fittiche nehmen?«
    »Ich würde für sie ein paar Türen aufstoßen, von denen sie noch nicht einmal weiß, daß es sie gibt«, behauptete Vallee.
    »Ich fürchte, ich bin nicht der richtige Gesprächspartner für Sie, Stacy. Warum wenden Sie sich nicht an Vicky?«
    »Das habe ich schon getan.«
    »Und?«
    Vallee hob die Schultern und rückte seine randlose Brille zurecht. »Sie sagt, sie braucht keinen Agenten.«
    »Tja, dann kann ich Ihnen auch nicht helfen«, erwiderte ich bedauernd. »Ich rede meiner Freundin prinzipiell nichts in geschäftliche Angelegenheiten drein, Stacy. Vicky ist erfolgreich genug. Wenn sie der Ansicht ist, keinen Agenten zu brauchen, ist das für mich okay. Sie weiß, was für sie gut ist. Sie wird außerdem bestens beraten.«
    »Von wem?«
    »Von Tucker Peckinpah. Dem liegt das Geldverdienen im Blut, wie Sie sicher wissen.«
    Vallee nickte. »Nun, dann brauche ich mich wohl nicht weiter um Ihre Freundin zu bemühen.«
    »Sehe ich auch so«, sagte ich. Damit war das eine Problem abgehakt, aber es gab noch ein zweites. Ich sprach Stacy Vallee darauf an, und er meinte:
    »Mir gefällt es nicht, daß Hip sich dieses Haus gekauft hat.«
    »Warum nicht?«
    »Weil es ein Spukhaus ist. Seit vielen Jahren geht es hier nicht mit rechten Dingen zu. Es gab Unglücksfälle während der Sanierungsarbeiten. Rip behauptet, sie hätten unter keinem guten Stern gestanden, alles andere tut er als reine Spekulation ab. Ich aber sehe es anders. Vor 150 Jahren gehörte dieses Haus einem verbrecherischen Alchimisten namens Dwight Yulin. Er soll haarsträubende Experimente gemacht haben - auch mit Menschen. Magischen Geheimnissen soll er auf der Spur gewesen sein, und einige soll er gelüftet haben. Bei solchen Geschichten wird viel dazuerfunden, aber fest steht, daß Yulin und sein Diener Zachary Cane einen Mann, Spencer Krige war sein Name, entführten. Seine Freunde wollten ihm helfen, doch er

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