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1576 - Die Leichengasse

1576 - Die Leichengasse

Titel: 1576 - Die Leichengasse Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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folgenden Sekunden wurde Jane wie von einem Kraken mit seinen mächtigen Armen umschlossen.
    Jetzt war ihr bewusst, dass sie einen schwerwiegenden Fehler begangen hatte. Zu stark hatte sie sich von ihren Gefühlen leiten lassen, und was der Ghoul einmal hatte, das ließ er so schnell nicht mehr los.
    Die Detektivin wurde gegen den nackten Körper und damit in die Schleimmasse gepresst. Es war ein Gefühl, wie sie es noch nie erlebt hatte. Und sie wurde noch härter gegen den Ghoul gedrückt, als wollte dieser ihr alle Knochen im Leib brechen. Wie durch Nebel hörte sie dann seine höhnische Stimme.
    »Ich habe es dir doch gesagt. Du hast keine Chance gegen mich. Nicht die geringste.«
    Daran wollte Jane nicht glauben. Sie hielt noch immer das Beil fest, auch wenn sie damit nur den Rücken der Kreatur treffen konnte. Richtig ausholen konnte sie nicht, aber sie schlug die Schneide trotzdem gegen den wulstigen Körper, erreichte jedoch nichts damit.
    Dafür änderte der Ghoul seine Haltung. Er brauchte Platz, um an Janes Kehle zu gelangen. Für ihn war es eine Kleinigkeit, sie mit seinem Gebiss aufzuschlitzen, und dann hatte er freie Bahn.
    Jane ahnte, was da im Busch war, und sie tat etwas für den Ghoul völlig Überraschendes.
    Sie warf sich zurück, denn sie hatte gemerkt, dass der Widerling seinen Griff gelockert hatte.
    Ihr gelang das fast Unmögliche. Sie brach die Umklammerung auf. Jetzt kam ihr sogar der Schleim zu Hilfe, denn sie rutschte förmlich durch die langen Arme.
    Dass sie frei war, merkte sie daran, als etwas Heißes an ihrem rechten Fuß entlangfuhr. Sie war den Kerzen zu nahe gekommen und wich einen schnellen Schritt zur Seite.
    Der Ghoul war sauer.
    Er stand geduckt vor ihr und schüttelte sich. Ein böser und uriger Laut verließ sein Maul. Er hatte es sich einfacher vorgestellt und musste jetzt erleben, dass sich diese Frau geschickt wehrte. Sie war eben keine Leiche, die man ihm als Futter gebracht hatte.
    Jane musste lachen. Das brauchte sie, auch wenn an ihrem Körper Schleimreste klebten. Aber sie hielt weiterhin den Stiel des Beils fest und hatte sich noch längst nicht aufgegeben.
    »Du wirst mich nicht killen!«, flüsterte sie. »Du nicht, du widerliche Kreatur!«
    »Ich kriege jeden.« Er schüttelte sich. »Hast du es nicht mit dem Beil versucht?«
    »Ja, das habe ich.«
    »Aber ich lebe noch, und daran wirst auch du nichts ändern. Ich bin euch Menschen über, und ich werde dich holen. Egal, ob du das Beil hast oder nicht.«
    Für Jane war die Ouvertüre vorbei. Der Ghoul dachte nicht mehr daran, auf irgendeine Deckung Rücksicht zu nehmen. Er wollte siegen und setzte dabei voll und ganz auf seine dämonische Kraft.
    Wieder trieb er Jane zurück. Leider nicht in die Nähe des Ausgangs. Sie stieg über die Kerzen hinweg, stieß einige von ihnen um und spürte die Hitze der Flammen an den Knöcheln.
    Am Rücken hatte sie keine Augen. So sah sie nicht, wie nahe sie bereits der Wand gekommen war. Erst als sie dagegen stieß, war ihr klar, dass sie sich stellen musste.
    Ihr Gegner war schon nahe an sie herangekommen. Der eklige Leichengestank umgab ihn wie eine unsichtbare Wolke. Sein Maul stand offen, die spitzen Zähne waren bereit zum Biss, und er streckte seine Arme nach seinem Opfer aus.
    Jane sah die Hände und schlug zu. Es war ein Reflex, und diesmal hatte sie sogar Glück. Mit dem Schlag traf sie den linken Arm der Kreatur.
    Die Schneide des Beils war so scharf, dass sie den Arm zertrennte. Die untere Hälfte mit der Hand fiel zu Boden.
    Jane zögerte keine Sekunde.
    Sie schrie und drosch abermals zu. Diesmal war der rechte Arm an der Reihe. Auch ihn wollte sie abhacken. Die Gelegenheit war günstig, denn der Ghoul hatte sich von der ersten Attacke noch nicht erholt.
    Jane schaffte es nicht ganz. Sie traf nur die Hand und einen Teil des Gelenks.
    Drei Finger fielen nach unten. Nur der Daumen und ein weiterer Finger blieben zurück.
    Jane war außer sich. Ihr Lachen glich einem Brüllen, und dazwischen stieß sie keuchend Worte hervor, was sie einfach brauchte, um sich weiter anzufeuern.
    »Zerstückeln wollte ich dich! Ich habe es dir versprochen, und ich werde mich daran halten!«
    Erneut holte sie aus.
    Es war ihr jetzt egal, welchen Teil des Körpers sie traf. Sie dachte an die Beine, aber dafür musste sie den Ghoul erst zurücktreiben. Das gelang ihr nicht mehr. Die schleimige und stinkende Kreatur stand zu dicht vor ihr. Sie ließ sich einfach fallen.
    Jane kam nicht mehr

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