1579 - Der Kopf des Dämons
passiert. Ich weiß nur nicht was. Äußerlich kann ich keine Veränderung entdecken.«
Suko schlug ihr auf die Schulter. »Keine Sorge, wir werden es schon herausfinden.«
Patricia nickte. Überzeugend sah es nicht aus. Sie hatte bestimmt mit einem anderen Empfang gerechnet, und als wir uns auf den Weg machten, sahen wir nicht einmal mehr die Kinder…
***
Patricia Wells hatte recht. Es war auch für uns zu sehen, dass wir hier keine großen Entfernungen zurückzulegen hatten. Zur Mitte der Insel hin blieb das Gelände nicht so flach. Es ging leicht bergauf, und der Boden nahm ein anderes Aussehen an. Wir gerieten jetzt in die Nähe der weidenden Schafe, und wir sahen auch die grauen und oft sehr großen Steine auf dem Boden, die schon an Felsblöcke erinnerten. Es gab praktisch nur einen Weg, und der endete im Nirgendwo.
»Haben Sie den Kopf und die Gebeine tatsächlich in einer Höhle entdeckt?«, fragte ich.
»Ja. Auf der Kuppe gibt es einen Einstieg. Wir müssen etwas nach unten gehen. Ein wenig in das Gelände hinein.«
»Okay, Sie kennen sich hier besser aus.«
Es war für uns kein Problem, den höchsten Ort der kleinen Insel zu erreichen. Von hier aus hatten wir einen guten Überblick in alle Richtungen.
Wir sahen auch das zweite, kleinere Eiland, auf dem kein Haus stand.
Etwas anderes fiel uns ebenfalls auf. In unserer unmittelbaren Umgebung war das Gelände zwar flach, aber es gab einen anderen Bewuchs. Nicht nur Gras bedeckte den Erdboden. Knorrige Sträucher stemmten sich gegen den Wind. Dazwischen bewegte sich wedelnd das hohe Lampenputzergras, als wollte es uns begrüßen.
Wir ließen Pat vorgehen. Schließlich kannte sie sich hier aus.
Geschickt wand sie sich durch die schmalen Lücken zwischen den Sträuchern. Wenige Meter später blieb sie stehen und winkte uns zu.
»Hier ist es!«
Vor uns erhob sich ein Buckel, der genau dort, wo Pat stehen geblieben war, eine Öffnung hatte. Sie war nicht besonders groß und vor allen Dingen nicht hoch. Wenn wir in die Höhle klettern wollten, mussten wir uns bücken.
»So haben Sie das alles vorgefunden?«, fragte ich.
»Ja.« Sie ließ ihren Rucksack von der Schulter gleiten.
»Und dann?«
»Ganz einfach, John. Ich bin hineingegangen. Lassen Sie sich von dem schmalen Eingang nicht täuschen. Dahinter ist es geräumiger. Ich habe immer von einem großen Grab gesprochen.« Sie stellte den Rucksack ab und holte eine Taschenlampe hervor.
»Die brauchen wir ebenfalls.«
Wir waren auch nicht ohne Licht unterwegs, ließen unsere Lampen aber noch stecken. Patricia lächelte ein wenig verkrampft, und auch ihre Stimme klang etwas belegt.
»Dann werde ich wohl den Anfang machen. Schließlich bin ich hier fast zu Hause«
»Gut, wir kommen nach.«
Sie machte es uns vor. Zuerst musste noch hoch wachsendes Gras zur Seite geschoben werden. Auf Händen und Füßen schob sich unsere Begleiterin auf den Eingang zu und war wenig später verschwunden. Wir sahen, dass sie das Licht eingeschaltet hatte, denn der Strahl ihrer Lampe zuckte hin und her.
Ich folgte ihr. Ein erdiger Geruch schlug mir entgegen, als ich mit dem Kopf voran in die Höhle kroch. Ich sah auch, dass sich Pat schon etwas tiefer bewegte und stellte selbst fest, dass sich das Gelände vor mir senkte. Allerdings nicht so steil, dass die Gefahr eines Abrutschens bestand.
Ich brauchte meine Lampe nicht. Pats reichte aus. Aber der Schein irritierte mich auch, denn er überstrahlte das andere Licht, das sich tatsächlich hier ausbreitete, obwohl es hier keinen elektrischen Anschluss geben konnte.
Hinter mir hörte ich Suko. Auch er hatte das andere Licht gesehen und fragte mich: »Kannst du dir darauf einen Reim machen?«
»Noch nicht.«
Beide waren wir so weit gekrochen, dass wir uns einen ersten Überblick verschaffen konnten.
Die Höhle war schon recht groß. So etwas hätten wir hier nicht vermutet.
Zur Mitte hin fiel sie leicht ab. Dort war so etwas wie ein Zentrum, dem sich Patricia genähert hatte. Von dort kam auch der grüne Schein.
»Können Sie Ihre Lampe ausschalten?«, rief ich ihr zu.
»Ja, aber kommen Sie noch etwas näher.«
Ich probierte, ob ich mich aufrichten konnte. Nach zwei Metern war es so weit. Da konnte ich stehen. Jetzt befand sich die Felsdecke dicht über meinem Kopf. Sie war auch zu riechen. Zudem herrschte hier eine sehr feuchte Luft.
Auch Suko kam heran. Wir standen dicht bei Pat Wells. Die hielt sich uns gegenüber auf. Noch leuchtete ihre Lampe, aber der
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