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1580 - Das Zombie-Schiff

1580 - Das Zombie-Schiff

Titel: 1580 - Das Zombie-Schiff Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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nicht erfolgte. Es blieb alles normal. Ich konnte den Degen anheben, als wäre nichts passiert, und nicht nur ich atmete auf, ich hörte auch meinen Freund Bill, der in der Nähe stand, erleichtert sagen: »Na, das lief ja gut.«
    »Du sagst es.« Den Degen hatte ich in die rechte Hand genommen.
    Seine Spitze zeigte schräg gegen die Decke. Es sah alles so normal aus, aber das war es nicht. Die nicht sehr starke Wärme auf meinem Kreuz blieb bestehen, doch ich konnte nicht behaupten, dass es mit der Waffe zusammenhing.
    Es gab eine Gefahr, auch wenn ich sie nicht sah. Sie lag noch im Unsichtbaren verborgen. Irgendeine Macht wollte nicht, dass ich mich mit der Waffe beschäftigte. Es konnte durchaus sein, dass sie kurz vor einem Angriff stand.
    »Wie fühlst du dich, John?«
    »Es geht.«
    Bill lächelte kantig. »Aber etwas ist doch mit dem Degen, das sehe ich dir an.«
    »Ja, da gibt es eine Kraft, der wohl nicht so recht gefällt, dass ich den Degen in der Hand halte. Mal schauen, was noch passiert.«
    »Sollen wir das Zimmer verlassen?«
    »Das wäre wahrscheinlich nicht verkehrt.«
    Bruce Clair protestierte. »He, warum sollen wir denn gehen? Es ist doch nichts passiert. Er hat den Degen und…«
    »Es ist trotzdem besser«, sagte Bill. Um seine Meinung zu untersteichen, schob er Clair auf die Tür zu.
    Der Mann protestierte nicht mehr. Er warf nur noch einen letzten Blick zurück in das Zimmer und sah mich in dessen Mitte stehen.
    Ich ging weiterhin davon aus, dass es eine Macht gab, die nicht wollte, dass der Degen in meinem Besitz blieb. Noch hielt sie sich im Hintergrund verborgen. Das allerdings konnte sich sehr schnell ändern.
    Davon musste ich einfach ausgehen.
    Bill schloss die Tür hinter sich. Mir war klar, dass er gern geblieben wäre, aber jemand musste bei Bruce Clair bleiben.
    Jetzt bewegte ich mich. Es wirkte schon leicht lächerlich, als ich mit dem Degen in der Hand langsam das Zimmer durchschritt und mit Blicken alles absuchte, obwohl ich davon ausgehen musste, dass sich niemand hier aufhielt. Dabei kam ich mir vor wie bei einer Prozession. Sie waren da!
    Sie lauerten!
    Ich hatte den Eindruck, dass sie um mich herum schwebten und nur darauf warteten, dass ich einen Fehler beging.
    Den Gefallen tat ich ihnen nicht, denn ich dachte gar nicht daran, mein Kreuz von der Brust zu entfernen. Nachdem ich zweimal meine Runde gedreht hatte, blieb ich neben dem Computer stehen.
    Es gefiel mir nicht, dass ich diese Mauer nicht durchbrechen konnte, aber das war nun mal so. Ich spielte jetzt mit dem Gedanken, mein Kreuz abzulegen, doch das stellte ich erst mal zurück und legte den Degen wieder aus der Hand an seinen alten Platz.
    Es war genau der Zeitpunkt, auf den die andere Seite gewartet hatte.
    Sie wollte ihre Waffe zurück, das heißt nicht unbedingt sie, sondern er, denn meine Augen weiteten sich, als ich vor der Tür eine Gestalt stehen sah, die der entsprechen musste, die auch Robby Clair gesehen hatte.
    Für ihn war sie ein Zombie-Pirat gewesen, und das war sie für mich ebenfalls…
    ***
    Das Kreuz warnte mich weiter. Darauf nahm ich keine Rücksicht. Mein Blick galt einzig und allein dieser Gestalt, die wirklich wüst aussah.
    Besonders auffällig war die Narbe im Gesicht. Seine für meinen Geschmack schon zerlumpte Kleidung schlotterte um seinen Körper. Da lagen zwar Augen in den Höhlen, doch dieser Blick war einfach nur leer.
    Trotzdem strahlte er eine Gefahr ab.
    Ich war es gewohnt, mit gewissen unnatürlichen Überraschungen konfrontiert zu werden, und ich fragte mich jetzt, ob die Gestalt echt oder feinstofflich war. Vielleicht war es ein Mittelding zischen beiden, denn bei genauerem Hinsehen fiel mir der dünne Dunst auf, der den Ankömmling umwaberte.
    Was sollte ich tun?
    Den Anfang wollte ich nicht machen, denn dieser Zombie war erschienen, um etwas zu erreichen, und ich vermutete stark, dass er sich seine Waffe zurückholen wollte.
    Sollte er.
    So musste ich ihn an mich herankommen lassen, aber erst mal abwarten, wie er sich verhielt.
    Auch er wartete ab. Es konnte ihm nicht gefallen, dass ich etwas bei mir trug, das er als feindlich ansehen musste. Über diesen Graben zu springen war für ihn offensichtlich ungeheuer schwer.
    Okay, wenn er nicht kam, wollte ich es tun. Erneut schnappte ich mir den Degen und ging auf ihn zu.
    Er hatte damit wohl nicht gerechnet, denn es gab keinerlei Reaktion bei ihm.
    In Stoßweite stoppte ich.
    Wieder war es ein Kampf der Blicke. Unsere bohrten sich

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