1580 - Das Zombie-Schiff
ineinander.
Niemand wollte einen Rückzieher machen, bis ich plötzlich den rechten Arm mit der Waffe nach vorn stieß.
Der Degen traf ihn mitten in die Brust. Aber es gab keinen Widerstand.
Die Gestalt vor mir begann zu zittern. Ihre Konturen verwischten, und einen Moment später löste sie sich auf.
Der Zombie war spurlos verschwunden.
Ich ließ den Degen sinken. Die Umgebung normalisierte sich wieder.
Auch das Kreuz strahlte keine Wärme mehr ab.
Ich stand allein im Zimmer und konnte meinen Gedanken nachgehen, was ich allerdings nicht schaffte, denn es wurde gegen die Tür geklopft.
Sekunden später schaute Bill durch den Spalt.
»Bist du allein?«, fragte ich ihn.
»Ja. Clair telefoniert.«
»Dann komm.«
Er schlich ins Zimmer und schaute sich um. »Hier ist doch was passiert, oder?«, flüsterte er.
»Siehst du etwas?«
»Nein, das nicht.« Er bedachte mich mit einem schrägen Blick. »Aber ich kenne dich. Und vor allen Dingen dein Verhalten. Da kommt mir einiges komisch vor. Hängt das mit dieser alten Waffe zusammen?«
»Wahrscheinlich.«
»John, das ist mir zu wenig. Da ist noch mehr passiert.«
Ich winkte ab. »Okay, ich werde es dir sagen. Ich hatte inzwischen Besuch.«
»Ach? Von wem denn?«
»Da solltest du dir denken können.«
»Etwa aus der Vergangenheit?«
Ich nickte. »Genau. Und es muss dieser Zombie gewesen sein, der Robby Clair fast mit seinem Degen getötet hätte. Ich denke, dass er seine Waffe zurückhaben wollte. Es ist ihm aber nicht gelungen.«
Bill nickte dabei und fragte mit leiser und schleppender Stimme: »Hast du ihn…?«
»Nein, ich habe ihn nicht erledigt. Er verschwand plötzlich. Es ging alles sehr schnell, und ich hatte leider das Nachsehen. Kann man nichts machen.«
Bill blickte sich um und blies dabei die Luft aus. »Das ist natürlich schlecht, aber jetzt hast du den Beweis bekommen, dass doch nicht alles erfunden ist.«
»Daran habe ich nie gezweifelt. Sonst wäre ich nicht hier. Ich glaube, dass sich diese Gestalt aus der Vergangenheit nicht getraut hat, mich anzugreifen, weil ich das Kreuz besitze. Und das gibt mir einen besonderen Schutz. Er musste sich zurückziehen.«
»Und wohin?«
»In seine Zeit. Auf sein Schiff, auf dem bereits Robby Clair gewesen ist.«
»Und das du auch erforschen möchtest.«
»Du sagst es, Bill.«
Mein Freund hob die Schultern. »Ich verstehe das alles nicht. Gut, ich kann es hinnehmen, aber warum geschieht so etwas? Was ist der Auslöser dafür gewesen?«
»Der Junge.«
»Akzeptiert, John. Aber warum gerade er? Weshalb hat die andere Seite sich ihn ausgesucht? Das ist mir ein Rätsel, das erst noch gelöst werden muss.«
»Stimmt, Bill, und deshalb sollten wir ihn auch so schnell wie möglich sprechen.«
»Gut.« Der Reporter schaute sich um. »Hast du hier noch etwas zu erledigen?«
»Nein, aber ich werde den Degen mitnehmen. Wer weiß, ob ich ihn nicht noch mal einsetzen muss.«
»Denke ich auch. Was ist mit dem Computer? Vielleicht liegt darin das große Übel.«
»Eher wohl nicht. Außerdem bin ich da kein Fachmann. Und sein letztes Spiel hatte nichts mit einem Piratenschiff zu tun. Es könnte nur sein, dass es ein Auslöser gewesen ist.«
»Das wäre möglich.«
Ich schnappte mir den Degen, während Bill bereits auf die Tür zuging und sie öffnete. Ich folgte ihm und holte ihn am Beginn der Treppe ein.
»Und wo steckt der Hausherr?«
»Er wollte telefonieren, wie ich schon sagte. Ich glaube, dass er nach unten gegangen ist.«
»Okay, wir werden ihm sagen, dass wir jetzt zu seinem Sohn ins Krankenhaus fahren. Ich hoffe nur, dass dort inzwischen nicht auch etwas geschehen ist. Für diese Gegner scheint es keine Grenzen zu geben. Ich frage mich nur immer wieder, wer für diese Zeitverschiebung verantwortlich ist. Bestimmt gibt es jemanden, der alles dirigiert.«
»Oder der Junge selbst.«
Ich war so überrascht, dass ich mitten auf der Treppe anhielt.
»Meinst du das im Ernst?«
»Ja, das denke ich.«
»Und wieso?«
Bill hob die Schultern. »Ich kann es dir nicht genau sagen. Er muss einen Weg gefunden haben, der ihm ein Zeittor öffnete. Das ist zumindest meine Erklärung. Eine andere habe ich nicht. Leider ist er dann in ein Jahrhundert geraten, das nicht eben friedlich war. Damit finde ich mich zunächst mal ab.«
»Ja«, sagte ich gedehnt und ging langsam vor. »Das wäre eine Möglichkeit, die wir nicht aus den Augen verlieren sollten. Umso wichtiger ist es, mit Robby zu sprechen.«
»Sie
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