1580 - Rätselhaftes Kima
daß er eine negative Strangeness aufweist."
Sato Ambush legte erneut eine kleine Pause ein, um seinen Zuhörern Zeit zu lassen, das Gehörte zu verarbeiten.
Dann fuhr er fort: „Wir kannten bisher eine Strangeness des Raumes und der Materie, die, aus der Sicht unseres Universums gemessen, nur positive Werte annehmen kann. Wir können keine wissenschaftlichen Erklärungen für all die Phänomene aus dem Ärmel schütteln, aber ich betrachte es als erwiesen, daß es auch eine Strangeness der Zeit gibt. Und die kann negative Werte annehmen."
„Damit kommen wir zum dritten Datenpaket", sagte Myles Kantor, „dem vielleicht wichtigsten überhaupt. Sato hat da ein paar wesentliche Dinge zu sagen."
„Aus den Berichten der, Andromeda-Expedition geht eindeutig hervor, daß die Zellaktivatoren der Tefroder nicht nur unsterblich machten. Sie hatten eine zweite Funktion, von der wir bislang nichts ahnten.
Neben der Eigenschaft, ihre Träger unsterblich zu machen, üben sie noch eine stabilisierende Wirkung aus.
Sie sind, ähnlich wie die in den Kosmonukleotiden vorkommenden Psiqs, in der Lage, auf das Raum-Zeit-Gefüge einzuwirken. Wie groß diese Wirkung ist und in welcher Weise sie überhaupt stattfindet, können wir zur Zeit noch nicht sagen."
„Unsere Ausdrucksweise ist vielleicht etwas unklar", ergänzte Myles Kantor. „Wir haben stets gewisse Probleme, Dinge aus dem 5-D-Bereich in verständliche Worte zu fassen, weil unsere Gehirne dafür nicht geschaffen sind. Ich bitte euch daher, sich nicht an den Formulierungen zu stoßen."
„Die Erkenntnis, daß die Zellaktivatoren eine Zweitfunktion haben", stellte der Pararealist fest, „ist für uns völlig neu. Die Frage drängt sich natürlich auf, ob die Aktivatoren, die früher in unserem Besitz waren und die jetzt die Linguiden tragen, auch diese Eigenschaft besitzen. Nach unseren Hochrechnungen ist das der Fall.
Auch NATHAN hat die Behauptung mit hoher Wahrscheinlichkeit gestützt. Wir hätten die praktische Möglichkeit, solche Untersuchungen durchzuführen. Leider befinden sich aber keine Zellaktivatoren mehr in unserem Besitz. Ich bezweifle, daß die linguidischen Friedensstifter uns ein Gerät für eine Untersuchung überlassen."
Perry Rhodan meldete sich zu Wort: „Es hört sich alles ganz interessant an, Sato, aber eigentlich bringt es uns nicht weiter. Ich will ganz ehrlich sein. Eure Mühe verdient Anerkennung, aber eine wirklich durchgreifende Erkenntnis habt ihr nicht gewinnen können."
„Ich hätte nur zu gern den ausgeglühten Zellaktivator mit dem Paranakk untersucht", räumte der Pararealist ein. „Leider war das nicht möglich, denn die Nakken von Akkartil rücken das Gerät nicht heraus."
„Hast du es denn mal mit deinem Ki und den parallelen Wirklichkeiten versucht?" fragte Atlan. „Natürlich", entgegnete Ambush etwas kleinlaut. „Aber da hat sich ein Problem ergeben. Meine Kräfte des Ki haben bei dem Zellaktivator versagt. Allein seine negative Strangeness erwies sich für mich als Hindernis. Der Versuch, das Objekt in eine Raum-Zeit-Verfaltung mitzunehmen, mißlang total. Auch funktionierte es nicht mit einer parallelen Wirklichkeit. Ich bin mir sicher, daß es allein am negativen Strangeness-Wert des ausgebrannten Objekts liegt. Hier bin ich zum erstenmal auf natürliche Grenzen des Ki gestoßen, die ich wohl nie überwinden kann. Vielleicht werde ich in Zukunft ganz auf die Kräfte des Ki verzichten."
„Also ist das auch eine Sackgasse", stellte Perry Rhodan fest. „Ich glaube, es wird Zeit, daß ich mich wieder um die politischen Ereignisse in der Milchstraße kümmere."
„Und insbesondere um die Aktivitäten der linguidischen Friedensstifter", ergänzte der Arkonide. „Ich kann eure Enttäuschung verstehen", gab Sato Ambush zu. „Auch ich bin mit den erzielten Resultaten nicht zufrieden. Aber ihr könnt nicht erwarten, daß wir in wenigen Tagen Lösungen finden. Mit den neuen Erkenntnissen über die Zellaktivatoren hat sich für uns aber ein breites und faszinierendes Betätigungsfeld eröffnet. Wir werden uns mit allen Kräften intensiv bemühen, neue Erkenntnisse zu finden. Ich bin durchaus optimistisch. Ich darf allein daran erinnern, daß wir ES in seinem Empfinden der Zeit für gestört halten. Nun haben wir eine Strangeness der Zeit mit negativen Werten entdeckt. Es liegt auf der Hand, hier nach Verbindungen zu suchen. Es gibt diese ganz sicher, nur kennen wir sie noch nicht. Ich könnte mir gut vorstellen, daß
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