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1581 - Ekel

1581 - Ekel

Titel: 1581 - Ekel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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sie schon so vorgefunden habe.«
    »Aha«, sagte ich, »sie hat also schon so hier gelegen. Und wer hat Ihnen die Tür geöffnet?«
    »Ich selbst. Ich habe einen Schlüssel!« Sie konnte nicht besonders gut lügen, denn was sie da gesagt hatte, klang wenig überzeugend.
    »Können Sie sich vorstellen, dass wir Ihnen das nicht glauben?«, meinte Suko.
    »Das ist Ihr Problem.«
    »Nein, das Ihre. Mein Kollege und ich glauben nämlich nicht, dass Sie wirklich einen Wohnungsschlüssel besitzen. Susan hat Sie eingelassen, weil sie Ihnen vertraute, aber Sie sind nicht gekommen, um Ihrer Freundin einen Besuch abzustatten, Sie hatten die Absicht, diese Frau zu töten, was Sie dann auch in die Tat umgesetzt haben.«
    »Und wie?«, schrie sie Suko an. »Wie soll ich das denn getan haben? Sehen Sie eine Wunde bei…«
    Ich unterbrach sie mit einem Fingerschnippen. Sie wurde still und verfolgte die Bewegung meiner Hand, bei der ein Finger auf die linke Wange der Toten deutete.
    »Dort befindet sich eine Bissstelle, und ich bin davon überzeugt, dass es sich um den Biss einer Schlange handelt. Sie also ist die Mörderin Ihrer Freundin, Miss Long.«
    »Eine Schlange?« Sie kicherte. »Wie kommen Sie darauf? Wo sollte hier eine Schlange herumlaufen? Sie können die ganze Wohnung durchsuchen, und Sie werden nichts finden.«
    »Nicht?« Ich schaute sie unnatürlich erstaunt an. »Nichts finden? Wir müssen gar nicht suchen, denn wir haben bereits etwas gefunden.«
    »Wo denn?«
    Ich zeige zwar nicht gern mit einem nackten Finger auf angezogene Menschen, in diesem Fall aber tat ich es. Die Spitze zielte auf Lisa Long.
    »Sie sind es!«
    Jetzt spielte sie die Erstaunte. Erst wollte sie lachen, dann ließ sie es bleiben und fragte höhnisch: »Sehe ich so aus wie eine Schlange?«
    »Das sah Susan auch nicht.«
    »Wieso?«
    Ich ging auf sie zu, und Lisa wich zurück.
    »Hören Sie damit auf, uns etwas vorzumachen. Wir wissen Bescheid. Sie und Susan sind sich gleich. In Ihnen beiden steckt die Magie der Schlange. Eine andere Erklärung gibt es nicht.«
    »Ich verstehe gar nichts. Sie befinden sich auf dem falschen Dampfer.«
    Ich ging auf sie zu. Suko blieb als Rückendeckung an der Tür stehen. Er schaute nur zu und sagte nichts.
    Lisa Long hatte ein schlechtes Gewissen. Sie wich immer weiter vor mir zurück, bis sie mit dem Rücken gegen den Regalschrank prallte und stehen bleiben musste.
    »Und jetzt?«, fragte ich, weil ich sah, dass sich plötzlich Schweiß auf ihrem Gesicht zeigte. »Wollen Sie uns nicht die ganze Wahrheit sagen?«
    Ich rechnete mit einer Antwort, denn ich sah, dass sie ihre Lippen bewegte. Zugleich zog sich die Haut an ihren Wangen zusammen. Ich hörte es nicht, aber ich sah, dass es in ihrem Mund rumorte.
    Es stand fest, was geschehen würde, denn das hatte ich schon mal erlebt.
    Ich winkte Suko zu mir. »Gleich kannst du sehen, was passiert.«
    Lisa Long achtete nicht mehr auf uns. Es war ein Kampf, den sie ausfocht. Ihre Gesichtszüge nahmen ein fremdes Aussehen an. Noch hielt sie den Mund geschlossen, aber beide hörten wir sie stöhnen, und wir wussten, dass sie nicht mehr lange durchhalten würde.
    Ich ging einen kleinen Schritt zurück, als es auch schon geschah.
    Plötzlich sprangen ihre Lippen auf. Ein offener Mund, und die Schlange hatte Platz.
    Dünn, grün und glänzend schoss sie hervor, und ihr Kopf zielte genau auf mich…
    ***
    Es war mein Glück, dass ich einen Schritt nach hinten gegangen war, denn so trafen mich die spitzen Zähne nicht, die geradewegs auf mein Gesicht gezielt waren.
    So aber zuckte die Zunge vor meiner Nasenspitze wieder zurück. Aber die Frau gab nicht auf. Sie verließ sich nicht allein auf die Schlange, denn sie sprang vor. Aus dem Stand heraus wollte sie mich erreichen.
    Ich drehte mich zur Seite. Dabei stieß ich gegen Suko, der mich von sich weg schob und sich nun um Lisa Long kümmerte.
    Sie hatte sich innerhalb kürzester Zeit in eine Horrorfigur verwandelt.
    Das menschliche Gesicht war noch vorhanden, aber es blieb auch die Schlange, die nach Beute suchte und jetzt bei Suko ihr Gift verspritzen wollte.
    Mein Freund war auf der Hut, und für mich stand fest, dass ich nicht einzugreifen brauchte.
    Zwar wich auch er zurück, das aber war nur eine Finte. Er wollte Lisa locken, die unter dem starken Einfluss der Schlange stand. Sie war wie aus dem Nichts gekommen und schwang hin und her.
    Dann zog Suko seine Dämonenpeitsche. Er hatte Zeit genug dafür.
    Seine Bewegungen

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