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1581 - Ekel

1581 - Ekel

Titel: 1581 - Ekel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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denn, Sie wollen noch bis zum bitteren Ende hierbleiben.«
    »Auf keinen Fall.«
    Der Nachbar streckte mir seine Hand entgegen.
    »Ich heiße übrigens Mike Dexter.«
    »Angenehm, John Sinclair.« Ich schlug ein.
    Dexter hielt meine Hand fest. »Habe ich richtig gehört? Sie sind John Sinclair?«
    »Ja.«
    »Ich habe schon eine Menge von Ihnen gehört. Das spricht sich selbst bis zu uns ins Ministerium herum.«
    »Ach, Sie arbeiten dort?«
    »Ja, als Jurist. Ich habe zum Teil an den Vorträgen mitgearbeitet. Es blieb mir nichts anderes übrig. Order von oben, Sie verstehen.«
    »Und ob. Ich sitze auch nicht freiwillig hier.«
    »Dann sind wir ja Leidensgenossen.« Er hob sein mit Wasser gefülltes Glas an. »Cheers.«
    Wir tranken und schauten uns beide um, als hätten wir uns gegenseitig abgesprochen. Es ging noch niemand, und auch wir wollten nicht den Anfang machen. Das warf kein gutes Licht auf Dexter und auf mich.
    »So, Sie sind also John Sinclair. Und Sie jagen diese Gestalten, an die nur wenige Menschen glauben.«
    »Kann man so sagen.«
    Er runzelte die Stirn. »Ich will Sie nicht ausfragen. Aber hin und wieder kommt auch uns etwas zu Ohren, das so unwahrscheinlich klingt, dass man es nicht glauben kann. Aber da ist wohl nichts getürkt, denke ich mir.«
    »Bestimmt nicht.«
    »Und wie kommt man an solche Fälle?«
    Ich musste lachen. »Fragen Sie mich das besser nicht. Inzwischen habe ich das Gefühl, dass ich sie anziehe. Außerdem gibt es immer wieder Hinweise, und ich habe mir im Laufe der Jahre ein gewisses Netzwerk aufbauen können, sodass man mich informiert, wenn etwas geschieht, das in mein Ressort fallen könnte. Dann bin ich an der Reihe.«
    »Glaube ich Ihnen. Aber jemand wie Sie muss sich doch ganz besonders darüber freuen, dass er noch lebt, oder?«
    »Jeden Tag«, erwiderte ich.
    »Das denke ich mir.« Mike Dexter trank sein Glas leer und deutete zur Tür. »He, da verschwinden die Ersten schon.«
    »Wunderbar. Wir sollten ihrem Beispiel folgen.« Ich erhob mich und suchte nach Sir James.
    Er stand mit dem Rücken zu mir mit einigen Männern zusammen und hörte den Leuten zu. Da brauchte ich mich nicht von ihm zu verabschieden.
    Mike Dexter war schon an der Tür, als ich ihn erreichte.
    Wir betraten eine kühle Halle und atmeten beide auf.
    »Das wäre geschafft!«, sagte er. »Kommen Sie, Sinclair, mein Wagen steht auf dem Parkplatz.«
    Es war ein dunkler Golf, dessen Dach den Schein einer einsam stehenden Laterne reflektierte.
    Wir stiegen ein, und ich fragte: »Wollen Sie denn noch zu dieser Feier?«
    »Nein, jetzt nicht mehr. Ich fahre nach Hause und spüle mir mit einem Bier den Nachgeschmack des Wassers aus dem Mund. Da kann mir dann meine Frau erzählen, wie es auf der Feier gewesen ist und ob ich etwas verpasst habe.«
    »Verwandtschaft?«
    »Und wie. Der Schwiegervater. Da versammelt sich der ganze Clan, und der ist nicht klein, denn meine Frau hat noch vier Geschwister. Sie kommen mit Ehefrauen und Ehemännern und bringen manchmal auch noch ihre Kinder mit. Dann ist die Bude voll, kann ich Ihnen sagen.«
    Er fuhr an.
    Mike Dexter wollte wissen, wohin ich musste, und ich nannte ihm meine Anschrift.
    »Ach, die Gegend kenne ich. Da stehen doch zwei Hochhäuser, nicht wahr?«
    »Genau. Und in einem wohne ich.«
    »Fühlen Sie sich dort wohl?« Die Frage hörte sich an, als erwartete er eine negative Antwort.
    Ich gab ihm eine neutrale. »Man gewöhnt sich an alles.«
    »Und was sagt Ihre Frau dazu?«
    »Ich bin Single.«
    »Nun ja, ich nicht.«
    »Das klang nicht begeistert.«
    Dexter winkte ab und grinste. »Man gewöhnt sich an alles.«
    Unser Gespräch schlief ein. Wir rollten durch das nächtliche London, in dem von Ruhe keine Rede sein konnte. Autos und Fußgänger waren unterwegs, und auch zwei Menschenmengen, die noch zu dieser späten Abendstunde gegen irgendetwas demonstrierten und uns an der Weiterfahrt hinderten.
    Ich erfuhr noch, dass Mike Dexter Vater von zwei Kindern war und in einem der neuen Häuser lebte, die im nördlichen Soho vor einigen Jahren gebaut worden waren und so etwas wie einen Wohnpark bildeten mit viel Grün in der Nähe.
    »Da fühlen wir uns wohl. Auch die Kinder haben Platz genug. Und hätte ich nicht etwas geerbt, hätte ich die Anzahlung für die Wohnung gar nicht leisten können. Es ist verdammt teuer da.«
    »Das glaube ich Ihnen.« Mehr sagte ich zu diesem Thema nicht, denn ich merkte, dass ich allmählich müde wurde. Daran waren auch die drei

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