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1581 - Ekel

1581 - Ekel

Titel: 1581 - Ekel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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Lächeln verzogen war.
    Ben sackte zusammen.
    Susan aber nickte. Es war geschafft.
    Die Schlange war nicht mehr zu sehen. Die Frau schluckte noch einige Male, als wollte sie sie hinunterwürgen.
    Danach schob sie Bens Körper von sich weg, und als sie sich von ihm befreit hatte, dauerte es nur noch Sekunden, bis sie den Wagen verlassen hatte und in der dunklen Nacht verschwunden war…
    ***
    Es war einer dieser Abende gewesen, die mir nicht eben Spaß bereiteten, die ich aber hin und wieder durchziehen musste, denn der Abend lief unter der Überschrift Weiterbildung.
    Da wurde uns eine Menge Theorie eingepaukt. Es ging um Gesetze und Gesetzesänderungen, aber auch um terroristische Bedrohungen, die nach wie vor latent vorhanden waren.
    Zwar hatte ich beruflich mit derartigen Themen nichts zu tun, aber hingehen musste ich. Da kannte mein Chef, Sir James Powell, kein Pardon.
    An Suko war der Kelch vorbei gegangen. Wenn möglich, sollte ich ihn über das informieren, was ich in den mehr als zwei Stunden erfahren hatte.
    Die Dozenten wechselten sich ab, und da ich leider in der ersten Reihe saß, konnte ich noch nicht mal meine Augen schließen. Zudem saß Sir James neben mir und warf mir hin und wieder einen schiefen Blick zu, als traute er es mir zu, das ich hier ein kurzes Nickerchen hielt.
    Also hörte ich mir die Vorträge an.
    Schaute hin und wieder auf eine Leinwand, wo sich Kurven und Statistiken abwechselten, und einen Zahlenwirrwarr in meinem Kopf hinterließen.
    Viel behielt ich davon nicht, aber das sagte ich meinem Chef nicht.
    Das Seminar war zwar pünktlich beendet, doch es gab Kollegen, die noch Fragen hatten, und so musste ich noch eine halbe Stunde länger auf meinem harten Stuhl hocken.
    Der einzige Lichtblick war der kleine Imbiss, der anschließend in einem Nebenraum gereicht wurde. Es gab auch etwas zu trinken, und das war zum Glück nicht nur Wasser. Auch Weiß-und Rotwein standen bereit.
    Wer ein Bier haben wollte, der bekam es auch.
    Ich hatte tatsächlich Hunger. Die Catering-Firma hatte auch kleine Frikadellen gebracht, die sogar schmeckten.
    Ich trank ein Bier dazu, dann noch eins, denn ich brauchte nicht mehr Auto zu fahren. Ein Taxi würde mich nach Hause bringen.
    Sir James tauchte in meiner Nähe auf. Ich hatte ihn selten Alkohol trinken sehen. An diesem Abend hielt er ein mit Weißwein gefülltes Glas in der Hand.
    Ich deutete auf das Glas. »Werden Sie Ihren Prinzipien untreu, Sir?«
    »Sie meinen den Wein?« Er quälte sich ein Lächeln ab. »Hin und wieder tut mir ein Glas gut. Es muss ja nicht immer Wasser sein. Dieser Wein hat wenig Säure und ist daher magenfreundlich.«
    »Wenn Sie das sagen.«
    »Ja, das meine ich so.« Dann wollte er von mir wissen, wie das Essen schmeckte.
    »Diese kleinen Fleischklopse sind nicht schlecht. Die kann ich Ihnen empfehlen, Sir.«
    »Danke.« Er ließ mich stehen und ging zum Büffet. Zum Glück hatte er mich nicht gefragt, wie mir die Vorträge gefallen hatten, dann hätte ich lügen müssen.
    Ich holte mir einen Teller und nahm noch drei Stücke Fingerfood.
    Kleinere Leckereien aus Fisch und Pasteten. Eine mit Schinken umwickelte Backpflaume entdeckte ich auch, holte mir noch ein neues Bier und setzte mich auf einen Stuhl, der strategisch sehr günstig stand.
    Denn so konnte ich sehen, wann die Ersten den Raum verließen.
    Danach würde auch ich klammheimlich verschwinden.
    Wenn man den Gesprächen lauschte, klangen nicht alle Stimmen begeistert. Neben mir ließ sich ein Mann nieder, bei dem der dichte Oberlippenbart auffielt. Ich wusste nicht, zu welch einer Institution er gehörte, und fragte ihn auch nicht danach.
    »Sie sehen auch nicht begeistert aus«, sagte er.
    Ich hob die Schultern. »Nun ja, ich kann mir einen lustigeren Abend vorstellen.«
    »Ich auch. Eigentlich hätte ich heute auf einer Geburtstagsfeier sein müssen, aber Dienst ist Dienst und Schnaps ist Schnaps. So hänge ich hier und kann nicht mal was trinken, weil ich mit dem Wagen hier bin. Sie sind auch motorisiert?«
    »Nein«, sagte ich.
    »Taxi?«
    »Genau.«
    »Wo müssen Sie denn hin?«
    Ich winkte ab. »Das ist nicht weit. In Richtung Soho.«
    Der Mann mit dem Schnäuzer lachte, bevor er sagte: »Das ist auch meine Riehtung. Wenn Sie wollen, nehme ich Sie mit.«
    Ich konnte noch keine Antwort geben, weil ich an der mit Speck umwickelten Pflaume kaute. Erst als sie sich auf dem Weg in meinen Magen befand, nickte ich.
    »Das wäre nicht schlecht.«
    »Abgemacht. Es sei

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