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1585 - Monsterfahrt

1585 - Monsterfahrt

Titel: 1585 - Monsterfahrt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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daran, loszufahren?«
    »Nichts«, sagte ich.
    Wir stiegen in den Passat. Harry bot sich an, zu fahren. Dagegen hatten die Donkows nichts. Ich nahm neben Harry Platz. .
    Er sagte nichts, als er mich kurz anblickte, aber er musste von meinem Gesicht ablesen, dass ich alles andere als ein gutes Gefühl hatte…
    ***
    Die Umgebung veränderte sich nicht großartig. Das flache Land stieg nur ein wenig an, ansonsten wechselte sich der Wald mit den freien Flächen ab. Einsam stehende Häuser sahen wir nicht, und es wies zudem nichts darauf hin, dass wir uns einer Ortschaft näherten.
    Von der Bestie sahen wir ebenfalls nichts. Nur kreisten meine Gedanken ständig um sie.
    Dieses Monster war nicht vom Himmel gefallen. Es musste erschaffen oder geboren worden sein.
    Wer dahintersteckte, entzog sich meiner Vorstellungskraft. Allerdings ging ich davon aus, dass es sich um eine geheimnisvolle Macht handelte, mit der wir Menschen im Normalfall nicht in Berührung kamen. Also war die Bestie von einer anderen Seite geschickt worden, wer immer sich in diesem Fall auch dahinter verbergen mochte.
    »Du denkst an das Monster?«, fragte Harry.
    »Ja. Sieht man mir das an?«
    »Genau.«
    »Ich frage mich, woher es kommt.«
    »Und? Hast du schon eine Antwort gefunden?«
    »Wie sollte ich das? Ich habe mit einer derartigen Kreatur noch nie etwas zu tun gehabt.«
    »Und mit ähnlichen…«
    »Nein, nein, Harry, diese Kreatur ist auch für mich neu. Ich habe nicht den leisesten Verdacht, woher sie kommen könnte. Und wir werden wohl auch kaum mit ihr reden können.«
    Harry lachte. »Das wäre was.«
    Es tauchte ein altes, verwittertes Hinweisschild auf Rynica am Straßenrand auf. Aus dem Fond hörten wir Katja Donkows Kommentar. »Weit ist es nicht mehr.«
    Das war auch außen zu sehen, denn es gab keinen dichten Wald mehr in der Umgebung.
    Dann sahen wir die ersten Häuser vor uns. Der Ort bildete keine kompakte Einheit. Hier hatte jeder viel Platz auf seinem Grundstück. Der ländliche Eindruck blieb auch deshalb bestehen, weil Hühner, Gänse und Enten frei herumliefen, deren Wiesenflächen aber durch Lattenzäune gesichert waren.
    Kleine Häuser in einer einheitlichen grauen Farbe. Nur wenige Menschen zeigten sich.
    Die Donkows führten uns sofort dorthin, wo die sechs Toten zu ihren Lebzeiten übernachtet hatten.
    Von einem Klärwerk sahen wir nichts, erfuhren aber durch nachfragen, dass es einige Kilometer entfernt lag.
    Die Unterkunft war mehr als bescheiden. Eine Baracke mit grauen Wänden und schmutzigen Fenstern. In der Nähe des Baus hielten wir an und stiegen aus.
    Die Donkows schauten sich sofort um. Als beide die Schultern hoben, fragte ich sie: »Habt ihr nach Dolny gesucht?«
    »Ja«, gab Katja zu. »Bei unserer Ankunft vor ein paar Stunden war er sofort da.« Sie schüttelte sich, als wollte sie ein unbehagliches Gefühl loswerden. So richtig traute sie dem Frieden nicht. Daraus machte sie auch keinen Hehl.
    »Wir sind zu viert«, beruhigte Harry sie.
    »Das würde einen wie ihn nicht stören«, meinte Roman. »Der hat noch einige Leute in der Hinterhand.«
    Da Dolny nicht zu sehen war und auch nicht herkam, kümmerten wir uns um die Behausung der Arbeiter.
    Die Tür war nicht abgeschlossen, was die beiden Donkows schon etwas verwunderte.
    »Wie auf dem Präsentierteller«, sagte Katja.
    »Es kann durchaus eine Falle sein«, meinte Harry.
    Da hatte er nicht unrecht. So schoben wir das Ehepaar zur Seite und betraten mit gezogenen Waffen die Baracke.
    Sie war leer. Es gab auch so gut wie keine Möbel. Ein paar Pritschen, das war alles, und der Geruch, der hier herrschte, konnte auch keinen Menschen erfreuen.
    Die Donkows waren uns gefolgt. Die Erinnerung an ihre kurze Gefangenschaft ließ sie nicht eben glücklich aussehen, und auch Romans Frage war berechtigt.
    »Können Sie sich vorstellen, was der Grund dafür gewesen ist, dass man uns hier festgehalten hat?«
    Das Nein kam Harry und mir glatt über die Lippen.
    »Wissen wir auch nicht«, murmelte Harry.
    Und ich sagte: »Vielleicht wollte er nur Zeit gewinnen.«
    »Für was?«
    Ich lächelte knapp. »Es ist zwar nicht bewiesen, und doch könnten Sie damit recht haben, dass es eine Verbindung zwischen dem Monster und diesem Dorftyrannen hier gibt. Wie es auch immer geartet sein mag, es wäre selbst für eine derartige Bestie von Vorteil, wenn sie einen Menschen als Helfer hat.«
    »Das ist hart«, flüsterte Roman.
    »Es ist nur eine Theorie«, stellte ich klar und

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