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1588 - Das Horror-Grab

1588 - Das Horror-Grab

Titel: 1588 - Das Horror-Grab Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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seine Fälle fast immer löste und bei Mitarbeitern und Kollegen als auch Vorgesetzten in einem hohen Ansehen stand.
    Ich rief ihn an und erfuhr, dass er Nachtschicht hatte und den Dienst erst später antreten würde.
    Ich bedankte mich und wählte eine Nummer, über die ich ihn privat erreichen konnte.
    Wieder meldete sich eine Frau. »Bitte…?«
    »John Sinclair am Apparat.«
    »Ach, Sie.«
    »Können Sie mir…«
    »Wer ist es denn, Kate?«, hörte ich aus dem Hintergrund die Stimme unsere Freundes.
    »John Sinclair.«
    »Ach du Scheiße. Was will der denn?«
    »Das soll er dir mal selbst sagen.«
    »Wenn es sein muss.« Sekunden später hatte ich ihn an der Strippe und hörte sofort seine Beschwerde.
    »Hat man vor dir denn nie Ruhe, Geisterjäger? Selbst beim Essen nicht.«
    »Sorry, aber…«
    »Geschenkt, du brauchst dich nicht zu entschuldigen. Wo drückt denn der Schuh?«
    »Es könnte sein, dass es beide sind.«
    »Das hört sich nicht gut an.«
    »Ich weiß auch nicht, ob du mir helfen kannst. In diesem Fall geht es nicht um Dämonen oder ähnliche Wesen, sondern um Mordopfer hier in London, die zu Lebzeiten in Bandenkriege und schmutzige Geschäfte hätten verwickelt sein können.«
    »Hm, das willst du wissen?«
    »Ja.«
    »Gangsterkrieg?«
    »So ähnlich.«
    Ich erhielt nach einer Weile des Nachdenkens eine Antwort, die mich einigermaßen zufriedenstellte. In der letzten Woche hatte es drei tote Albaner gegeben. Der Täter war unauffindbar, aber Tanner sprach von einer regelrechten Hinrichtung.
    »Man kann also auf einen Profikiller schließen?«
    »Genau das denken wir auch.«
    »Habt ihr eine Spur?«
    »Nein, woher denn?«, rief er laut in mein rechtes Ohr. »Nicht mal einen Hinweis. Der Killer arbeitet perfekt.«
    »Wie tötet er?«
    »Kopfschuss. Mit einem Revolver der Marke Colt Magnum.«
    »Ja«, sagte ich, »das ist wohl…«
    Er unterbrach mich. »Worauf willst du hinaus?«
    »Es ist durchaus möglich, dass dieser Täter uns interessiert.«
    »Und warum?«
    »Zwei Dinge, Tanner. Lass mal von deinem Denken an einen Täter ab. Ich sehe mehr eine Täterin. Mit Vorbehalt natürlich, aber es weist einiges darauf hin.«
    Tanner war überrascht und musste erst meine Worte verdauen. Deshalb sprach ich weiter.
    »Ich gehe davon aus, dass diese Frau aus Deutschland kommt. Dort war man ihr auch auf den Fersen und…«
    »Was?«, schrie Tanner. »Eine Frau?«
    »Ja.«
    »Auch das noch. Weißt du mehr über sie?«
    »Ich kenne wohl ihren Namen. Sie heißt Klara Wellmann, aber sie ist keine normale Mörderin. Wenn mich nicht alles täuscht, haben wir es hier mit einem weiblichen Zombie zu tun.«
    Tanner war sehr still. Ich hörte nur seinen schnaubenden Atem. Jetzt hätte ich gern sein Gesicht gesehen. Nach einer Weile sagte er mit leiserer Stimme: »Weißt du noch mehr?«
    »Nicht viel, was uns weiterhelfen könnte. Ich habe sie gesehen. Leider nur aus der Ferne.«
    »Aber du bleibst am Ball?«
    »Ja, und Suko ebenfalls.«
    »Gut, John. Ich werde das vorerst für mich behalten. Aber ich denke, dass ich noch von dir höre.«
    »Darauf kannst du dich verlassen.«
    »Dann alles Gute.«
    »Danke.«
    Ich legte auf und sah, dass Suko sich erhob.
    »Wo willst du hin?«
    »Da, wo du auch hin willst. Zu Victor Fleming.«
    Genau das war auch mein Vorsatz, denn nur über ihn kamen wir an Klara Wellmann heran. Nie hätte ich gedacht, dass dieser Fall plötzlich eine so starke Brisanz bekommen würde…
    ***
    »Mein Gott!«
    Mehr brachte Victor Fleming nicht hervor, als er in das Gesicht der Frau schaute. Ihren nackten Körper nahm er gar nicht wahr. Dabei hatte es eine Zeit gegeben, in der er ihn so geliebt hatte und sich daran nicht hatte satt sehen können.
    Aber jetzt…
    Nein, das war kein Gesicht mehr. Es war eine schaurige Fratze, die in einem direkten Gegensatz zum Körper stand. Es hatte sich verändert, es war noch zu erkennen, ohne Zweifel, doch es hatte Züge angenommen, die auch einer Toten hätten gehören können.
    Alt, verzerrt. Eine rissige Haut. Leichenblass. Der böse, gnadenlose Blick dieser Totenaugen. Sie waren leer, und dennoch strahlten sie etwas Grausames und Böses aus.
    Todesangst ergriff Fleming.
    Und es kam noch etwas hinzu. Das Wissen, sich nicht geirrt zu haben.
    Ja, es stimmte alles. Er hatte sich nicht geirrt und hatte auch nicht den Verstand verloren. Seine Freundin war eine gespaltene Persönlichkeit.
    Jedoch nicht in ihrem Innern, sondern nach außen hin, und das empfand er einfach

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