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159 - Der Dämon und die Besessene

159 - Der Dämon und die Besessene

Titel: 159 - Der Dämon und die Besessene Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A.F.Morland
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mehr. Sein Herz stand still, er brauchte nicht zu atmen, zu essen oder zu trinken. Etwas für Menschen Unbegreifliches hatte von ihm Besitz ergriffen und neu belebt. Der glühende Fisch, Palbuks Bote, hatte sich in ihm aufgelöst und gab ihm die Kraft, sich zu erheben. Er stemmte seine Füße in den Schlamm und richtete sich auf.
    Palbuk schickte auch ihn an Land, und er gehorchte.
    Einen eigenen Willen hatte er nicht mehr.
    Es geschah nur noch, was Palbuk wollte.
    Und Palbuk wollte Eddie Lakos Tod!
    ***
    Clint Juran sprach ein langes schwarzes Gebet in sieben Abschnitten. Dazwischen legte er Pausen ein, damit ihm die »Gläubigen« die Worte nachsprechen konnten. Nach diesem Wechselspiel der Worte wandte sich der »Priester« dem Gobelin zu und besprengte die große Teufelsfratze mit jener dunkelgrünen Flüssigkeit, die er Tony Ballard zu trinken gegeben hatte. Das grauenerregende Teufelsgesicht bewegte sich daraufhin, und Juran verkündete: »Palbuk ist nun bei uns, Brüder und Schwestern. Lobet und preiset ihn, öffnet ihm eure Herzen, damit er in sie eindringen und mit seiner Kraft beseelen kann.«
    Shelley Robinson war in Trance gefallen.
    Ragamm beherrschte sie nun schon so sehr, daß er mit ihr anstellen konnte, was er wollte. Ihr Körper gehörte jetzt ihm. Er besaß zwar nicht mehr die Kraft, aus ihr ein Monster mit Teufelszangen zu machen, aber sie reichte aus, um Shelley in eine würdige Gefährtin Palbuks zu verwandeln.
    Clint Juran begab sich hinter den Wandteppich.
    »Nimm mich«, flüsterte Shelley, den Blick auf die lebende Fratze geheftet. »Wenn du mich haben willst…, ich bin bereit.«
    Palbuk verzerrte seine schreckliche Fratze zu einem breiten, zufriedenen Grinsen, aber es geschah nichts. Noch nicht. Juran erschien mit einem Dolch, dessen Griff kunstvoll verziert war und im Kopf einer Schlange endete, die ihr Maul weit aufriß.
    »Willst du Palbuk gehören, Schwester?« fragte der Priester ernst.
    »Ja«, antwortete Shelley Robinson.
    »Bist du bereit, das Bündnis mit Blut zu besiegeln?«
    »Das bin ich.«
    »Dann nimm diesen Dolch«, sagte Clint Juran, und Shelley nahm die schwere Waffe in Empfang. Der Priester trat an den offenen Sarg und zog das Tuch fort. Er wies auf Tony Ballard und befahl: »Töte diesen Mann!«
    ***
    Eddie Lako war nahe daran, überzuschnappen. Ich hätte mich nicht mit Albert prügeln sollen, sondern Netwick augenblicklich verlassen sollen! dachte er.
    Die Wasserleichen umringten noch den Wagen und demolierten ihn. Scott Cazale und Nathan Eldridge beteiligten sich nicht an diesem sinnlosen Unterfangen. Sie wandten sich dem Haus zu, in das Lako geflohen war. Der Gangster schloß alle Türen ab und verbarrikadierte sie.
    Cazale und Eldridge näherten sich dem Gebäude.
    Lako rannte hysterisch durch die Räume, schob Schränke vor die Fenster.
    Als er aus einem der Fenster blickte, wurde er Zeuge von Albert Reckers Rückkehr.
    So schnell geht das! durchfuhr es Lako. Eben erst haben sie ihn im Teufelssee ertränkt, und nun entsteigt er bereits dem Wasser, um mitzuhelfen, mich fertigzumachen! Aber ihr kriegt mich nicht, ihr verfluchten Bastarde! Ich schieße euch alle über den Haufen! Munition habe ich genug!
    Scott Cazale und Nathan Eldridge rüttelten an der Haustür. Lako holte sich Cazales Revolver und legte überall Patronen bereit, um die beiden Revolver schnell nachladen zu können, sobald sie leergeschossen waren. Er steckte auch etliche Patronen ein.
    »Kommt nur, kommt!« schrie er. »Wer von euch will als erster noch mal sterben?«
    Es war ihm unmöglich, diesen Irrsinn zu begreifen, er wußte nur, daß er irgendwie damit fertig werden mußte, wenn er nicht so enden wollte wie Albert Rekker.
    Scott Cazale und Nathan Eldridge warfen sich gemeinsam gegen die Tür. Noch hielt sie ihnen stand…
    ***
    Als Clint Juran das schwarze Tuch vom Sarg zog, sah ich Shelley Robinson. Das Mädchen war der Wirklichkeit völlig entrückt. Ragamm hatte zweifellos das Kommando übernommen, und er war natürlich an einem Bündnis mit Palbuk interessiert. Er gab ihr ein, was sie auf die Fragen des Priesters antworten sollte. Als ich hörte, sie wäre bereit, das Bündnis mit Blut zu besiegeln, wußte ich sofort, von wessen Blut die Rede war.
    Von meinem!
    Daß ich mit dieser Befürchtung recht hatte, bewies Clint Juran, indem er auf mich zeigte und befahl: »Töte diesen Mann!«
    Ich konnte nichts tun.
    Juran hatte mich mit diesem Höllentrank bestens präpariert.
    Ich konnte

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