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1599 - So rächt sich eine Horror-Braut

1599 - So rächt sich eine Horror-Braut

Titel: 1599 - So rächt sich eine Horror-Braut Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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Danach musste ich noch eine recht weite Strecke zu Fuß gehen.
    Mit einem Lift fuhr ich in das Haus, in dem zahlreiche Mieter und Eigentümer wohnten. Es gab im Flur Klingelschilder mit Namen. Ich las zudem heraus, in welche Etage ich musste, und beruhigte einen Portier durch das Zeigen meines Ausweises.
    »Sie sind wegen Mr. Foster hier?«
    »Ja.«
    »Schade um den Mann. Er ist noch so jung gewesen.«
    »Sie kannten ihn gut?«
    Der junge Mann hob seine breiten Schultern. »Wie man eben einen Menschen so kennt. Gut ist übertrieben, aber er war schon jemand, der das Leben genießen konnte.«
    »Moment, er war verheiratet.«
    Der Mann vor mir lachte mit weit geöffnetem Mund. »Das eine schließt das andere nicht aus. Bei ihm lief immer was. Die Frauen flogen auf ihn. Ich glaube, er hat den richtigen Stallgeruch gehabt. Davon bin ich überzeugt.«
    »Und weiter?«
    »Nichts, Sir! Ich war nur der Beobachter. Nicht einen Namen der Girls habe ich gekannt.«
    »Dafür kannten Sie seine Frau?«
    »Ja. Aber auch nicht gut.«
    »Wie war sie denn so?«
    Er hob den Kopf und reckte das Kinn vor. »Solide, wenn man das so sagen kann. Anders als die sonstigen Girls. Man kann auch konservativ sagen. Das war schon anhand der Kleidung zu sehen. Julia Potter war nie aufreizend gekleidet, und jetzt ist ihr Mann tot. Das muss ein harter Schlag für sie gewesen sein, plötzlich allein auf der Welt zu stehen. Ich habe sie noch fragen wollen, mich dann aber nicht getraut.«
    Ich horchte auf. »Moment mal, Sie haben die Frau gesehen?«
    »Ja.«
    »Und wann war das?«
    »Heute Morgen.«
    Das war eine Überraschung, aber ich sorgte dafür, dass man sie mir nicht ansah. Ich fing mich schnell wieder und fragte: »Sie haben tatsächlich Julia Potter gesehen?«
    »Ja, die habe ich gesehen.«
    »Und was wollte sie?«
    »In die Wohnung, nehme ich an. Sie hat doch hier gewohnt. Das wusste jeder.«
    »Klar. Die beiden waren ja ein Ehepaar.« Ich wechselte das Thema. »Ist sie denn noch da? Oder hat sie das Haus wieder verlassen?«
    Der Mann überlegte. Er rieb an seinem Kinn.
    »Lassen Sie mich nachdenken, Sir…« Er schüttelte den Kopf. »Nein, ich habe sie das Haus nicht verlassen sehen. Aber das hat nichts zu bedeuten. Ich kann nicht überall meine Augen haben.«
    »Das versteht sich. Dann kann ich davon ausgehen, sie unter Umständen in ihrer Wohnung anzutreffen?«
    »Ja, das können Sie.«
    »Ich danke Ihnen.« Ich wollte den Lift herholen, um in die vierte Etage zu fahren, aber die Hand des Portiers hielt mich fest. »Darf ich Ihnen eine Frage stellen, Sir?«
    »Sicher.«
    »Glauben Sie, dass Sie den Killer fassen werden? Ich würde es mir wünschen. Tony Foster war immer locker und hatte stets einen guten Spruch auf den Lippen. Es ist schade, dass er nicht mehr lebt. Deshalb will ich, dass sein Mörder gefasst wird.«
    »Meine Kollegen und ich werden unser Bestes geben.«
    »Danke, Sir. Danke schon jetzt.«
    Der Mann zog sich wieder zurück. Ich holte den Lift und stieg in die Kabines Das waren ja Neuigkeiten, mit denen ich nicht gerechnet hatte.
    Mein ungutes Gefühl hatte mich also nicht getrogen. Hier lag einiges im Argen und lief nicht so, wie es hätte laufen müssen.
    Was wurde da gespielt? Welchen Plan hatte sich das Ehepaar ausgedacht, um einen Betrug in die Wege zu leiten? Nur hatten sie nicht mit dem Joker gerechnet, der Tony Foster in den Tod geschickt hatte. Und das auf eine Weise, die unerklärlich war.
    Ich ging davon aus, dass diese Suppe noch nicht gelöffelt war und mir noch einige Überraschungen bevorstanden. Womöglich nicht in diesem Haus.
    In der vierten Etage verließ ich die Kabine. Es gab hier keinen langen Flur, wie man es von vielen Häusern dieser Bauart kannte. Ich befand mich praktisch in einer Diele oder einem Vorraum. Vier Wohnungstüren sah ich. Dazwischen waren die Wände in einem warmen Beigeton gestrichen. Der Boden aus Stein glänzte wie frisch gebohnert. Es war keine einzige Fluse darauf zu sehen.
    Die Lage hatte sich verändert. Ich stellte den Plan, mir bei der Nachbarin den Schlüssel zu holen, erst mal zurück und schellte an der Tür, hinter der die Wohnung des Ehepaares lag. Ich las die Namen Potter und Foster auf dem metallischen Klihgelschild.
    Ich hörte den weichen Glockenschlag jenseits der Tür und war gespannt, ob man mir öffnen würde.
    Nein, es kam niemand.
    Auch ein zweiter Versuch brachte nichts. Ich war schon etwas enttäuscht. Also musste ich es wohl oder übel gegenüber versuchen,

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