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160 - Martin, Deborah - Die amerikanische Braut

160 - Martin, Deborah - Die amerikanische Braut

Titel: 160 - Martin, Deborah - Die amerikanische Braut Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Deborah Martin
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Lächeln gelassen erwiderte. Spencer beobachtete das Geschehen regungslos. Er hatte geglaubt, Abby hätte die Maske eleganter Höflichkeit abgelegt, aber es schien, als sei es ihm nur einen kurzen Augenblick vergönnt gewesen, wieder die alte Abby dahinter zu entdecken.
    „Sie wissen alle, wie ich bin“, sagte Lady Brumley. „Wenn ich etwas finde, das mir Freude bereitet, möchte ich es mit allen meinen Freunden teilen. Deshalb bat ich Lady Ravenswood, mir genügend Flaschen Heaven’s Scent zur Verfügung zu stellen, damit Sie alle etwas davon haben. Ich denke, dass Sie genauso davon begeistert sein werden, wie ich es bin.“
    Neugierig schaute Spencer sich um. Einige Frauen hatten ihr Fläschchen bereits geöffnet und rochen vorsichtig daran. Manche gaben sich etwas von dem Duft auf ihr Handgelenk und hielten es ihrer Nachbarin hin, damit sie daran riechen konnte.
    „Lassen Sie uns auch wissen, wie Sie den Duft finden“, beendete Lady Brumley ihre Rede. „Ich selbst werde zumindest kein anderes Parfüm mehr tragen!“
    Die Gäste applaudierten höflich, und die Menge zerstreute sich wieder, um anschließend in kleinen Grüppchen zusammenzustehen. Einige Frauen kamen jedoch auf Lady Brumley und Abby zu, denen sich mittlerweile auch Clara angeschlossen hatte.
    „Dieses Gebräu deiner Frau scheint ja regen Zuspruch zu finden“, hörte Spencer jemanden hinter sich sagen.
    Spencer wandte sich um und sah Blakely, der einen Schluck Champagner nahm. „Seit wann bist du hier?“
    „Ich bin pünktlich zu Lady Brumleys kleiner Ansprache gekommen.“ Blakely schmunzelte. „Ich habe »gearbeitet*, solange ich konnte, ohne dass Clara Verdacht schöpfte. Ich habe mir schon gedacht, dass das hier eine sehr langweilige Veranstaltung wird.“ Er hob sein Glas. „Sogar die Getränke sind für Frauen!“
    „Ich glaube, dass Lady Brumley einen schlechten Einfluss auf Abby hat“, vertraute Spencer Blakely an.
    „Warum?“
    „Dir ist sicher aufgefallen, wie meine Frau sich verändert hat. Sie ist eine englische Lady geworden – in jeder Situation kühl und gefasst. Sie äußert ihre Meinung nur noch, wenn man sie dazu zwingt.“
    „Und das gefällt dir nicht?“ fragte Blakely.
    „Nein, ganz und gar nicht. Es ist affektiert.“
    Spencer schaute zu der kleinen Gruppe hinüber, die Abby und die Marquise umringte und stetig größer wurde. Lady Brumley verteilte kleine Kärtchen an die Damen, und sogar Evelina bahnte sich ihren Weg durch die Menge, um eine der Karten zu ergattern.
    Als sie sich umwandte und Spencer sah, kam sie zu ihm. „Ich habe dich gesucht“, sagte sie.
    „Was ist das?“ fragte er sie, und Evelina gab ihm die Karte, auf der in goldener Schrift Jackson’s Apothecary in the Strand stand.
    „Das ist die Anschrift der Apotheke, in der man Heaven’s Scent kaufen kann.“ Evelina lächelte. „Abby kann das Parfüm ja nicht selbst verkaufen. Das wäre sehr unschicklich.“
    „Ich wusste nicht, dass sie es überhaupt verkaufen will.“
    Blakely blickte ihn von der Seite an. „Ich dachte, Abby hätte es dir mitgeteilt. Clara meinte, du wüsstest davon.“
    „Ich war nur darüber informiert, dass Lady Brumley hundert Flaschen wollte …“
    Evelina nahm ihm die Karte wieder ab. „Ich wollte auch nur Bescheid sagen, dass Mama und ich schon aufbrechen werden. Mama hat Kopfschmerzen.“
    „Du siehst selbst etwas blass aus.“
    Ein müdes Lächeln umspielte Evelinas Lippen. „Es geht mir gut. Und sei unbesorgt wegen der Kutsche – wir haben Freunde getroffen, die uns mitnehmen können.“
    Als Evelina gegangen war, trank Spencer einen großen Schluck Champagner und versuchte damit die Unruhe, die ihn plötzlich erfasst hatte, zu bekämpfen.
    „Abbys Erfolg muss dir eine Last von den Schultern nehmen“, stellte Blakely fest. „Jetzt musst du dir nach eurer Trennung keine Sorgen mehr um sie machen. Sie hat auch ohne deinen Bruder geschäftlichen Erfolg, und das Geld, das er ihr gestohlen hat, wird sie nun nicht mehr dringend benötigen. Soweit ich weiß, hat Lady Brumley ihr fünfzig Pfund gezahlt. Und je nachdem, welche Konditionen sie mit dem Apotheker ausgehandelt haben …“
    „Zum Teufel mit Lady Brumley“, murmelte Spencer.
    „Aber weshalb?“
    „Verstehst du denn nicht? Mit fünfzig Pfund kann Abby mich verlassen!“
    Blakely lachte leise. „Weit würde sie damit nicht kommen.“
    „Du kannst nicht sicher sein, dass Lady Brumley ihr nicht doch mehr gegeben hat. Außerdem hast du keine

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