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160 - Martin, Deborah - Die amerikanische Braut

160 - Martin, Deborah - Die amerikanische Braut

Titel: 160 - Martin, Deborah - Die amerikanische Braut Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Deborah Martin
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waren etwas trinken. Männer reden viel Unsinn, wenn sie betrunken sind. Aber ganz offensichtlich hat mein Bruder mein Geschwätz für eigene Zwecke genutzt.“
    Ihre Belustigung war nun verflogen. „Sie meinen, um mir meine Mitgift und Papas Firma zu sterilen?“
    „Davon gehe ich aus.“ Spencer schüttelte den Kopf. „Wenngleich es mir als eine aberwitzige Methode erscheint, um an Geld zu kommen. Meinem Bruder muss doch klar gewesen sein, dass Sie früher oder später hier auftauchen würden.“
    „Natürlich wusste er das. Schließlich hat er unsere Überfahrt nach England bezahlt.“

3. KAPITEL
     
    Der kluge Dienstbote räumt den Bedürfnissen seiner Herrschaft immer Vorrang ein, denn wenn sich die Herrschaft wohl fühlt, geht es dem Dienstboten auch gut.
    Empfehlungen für den unerschütterlichen Diener
     
    Spencer schaute sie fassungslos an. „Mein Bruder hat Ihre Überfahrt bezahlt?“ wiederholte er.
    „Wie, glauben Sie, wären wir sonst hierher gekommen? Papa hatte nie ein großes Vermögen. Zudem dachte er ja, ich wäre verheiratet, und hat mir nur wenig Geld hinterlassen. Nach der Beerdigung und der Zahlung seiner Schulden war kaum noch genug übrig für unseren Reisebedarf.“
    „Aber warum sollte Nat Ihre Überfahrt bezahlen, nachdem er Ihnen die Mitgift gestohlen hat?“
    „Woher soll ich das wissen?“ Als sie sich seinen Frack wieder bis unter das Kinn zog, nahm sie in jeder Faser Spencers markanten Geruch wahr. „Vielleicht meldete sich sein Gewissen, oder er hoffte, dass Sie für die Unkosten aufkämen. Da er Ihr Bruder ist, wissen Sie vielleicht, warum er das getan hat.“
    „Ich habe keine Ahnung.“ Lord Ravenswood ging auf dem kostbaren Perserteppich auf und ab. „Ich kann mir nicht denken, was mein Bruder im Schilde führt.“
    „Vielleicht tun wir ihm unrecht. Er könnte gute Absichten gehabt haben, zum Beispiel mich aus meiner ausweglosen Situation zu retten.“
    „Indem er Sie ermutigte, einen Mann zu heiraten, der Sie gar nicht heiraten wollte?“
    Sie zuckte zusammen. „Sind Sie sicher, dass Ihr Bruder das auch so sah? Ich habe mich ja auch täuschen lassen.“
    Seine Lordschaft blieb stehen und fuhr sie an: „Das lag allein daran, dass Sie den Luftschlössern Glauben schenkten, die mein durchtriebener Bruder für Sie und mich errichtete.“
    Sobald sie das Gefühl hatte, in ihm den Mann wieder zu erkennen, den sie einmal gemocht hatte, machte er alles wieder zunichte. „Ich hatte keinen Grund, an den Aussagen Ihres Bruders zu zweifeln. Für Sie mag das unglaublich klingen, aber ich war wirklich der festen Überzeugung, Sie würden mich mögen.“
    Er stieß einen tiefen Seufzer aus, in dem sich die Verzweiflung eines ganzen Lebens Bahn brach. „Ich mag Sie noch immer, aber ich will Sie trotzdem nicht heiraten.“
    „Das haben Sie mir nun klar zu verstehen gegeben. Übrigens nicht zum ersten Mal.“
    „Es tut mir Leid, Miss Mercer. Ich versichere Ihnen, dass meine Gereiztheit nichts mit Ihnen zu tun hat. Sie sind eine attraktive Frau, die jeder Mann gerne zu der Seinen machen würde, aber …“
    „Sie sind eben nicht jeder Mann’. Seien Sie unbesorgt, ich verstehe, was Sie meinen.“ Seit sie ihn in seinem Zuhause erlebt hatte, verstand sie das wirklich nur zu gut. „Sie sind ein englischer Viscount von Rang, Namen und politischem Einfluss. Die Tochter eines amerikanischen Arztes zu heiraten, wäre Ihnen nicht unbedingt förderlich.“
    „Das ist nicht der Grund.“ Er ging zurück an seinen Schreibtisch, einem gewaltigen Möbelstück aus Mahagoni mit aufwendigem Schnitzwerk, und begann seine Unterlagen zu sortieren. „Ich befinde mich in einer entscheidenden Phase meiner politischen Karriere. Die Regierung steckt in einer Krise, und ich bin im Innenministerium unabkömmlich. Ich kann mir keine zusätzlichen Probleme aufbürden.“
    „Seit wann ist eine Ehefrau ein zusätzliches Problem?“
    „Seit wann sind die Gründe, die ich habe, nicht zu heiraten, Ihr Problem?“ entgegnete Spencer.
    Er warf ihr einen bedrohlichen Blick zu, doch sie hätte auch so verstanden, worauf er hinauswollte. Seine Angelegenheiten gingen sie nichts an. Sie gehörte nicht hierher und würde es niemals tun. Und das wussten sie beide.
    Dieser Unsinn mit seiner Karriere war nur die höfliche Umschreibung dafür, dass ihr der standesgemäße Hintergrund fehlte, der für die Frau eines Viscounts wünschenswert war. Darauf hätte sie schon früher kommen können, wenn nicht der

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