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160 - Martin, Deborah - Die amerikanische Braut

160 - Martin, Deborah - Die amerikanische Braut

Titel: 160 - Martin, Deborah - Die amerikanische Braut Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Deborah Martin
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Schwärm Kinder aufhalste?
    Natürlich tat sie das. Und die immer drängenderen Bitten von Claras Mündeln ließen ihn nicht unberührt – sie hatten es wirklich nicht leicht, und ihnen auch noch diese kleine Freude zu verwehren, brachte nicht einmal er übers Herz.
    Aber er würde es Abby heimzahlen, dass sie ihn in diese Situation gebracht hatte. Oh ja, er sollte nicht der Einzige sein, der zu leiden hatte.
    „Ich würde den Kindern gerne die Guckkästen vorführen.“
    Er wurde mit einem lauten Freudenschrei der kleinen Rangen belohnt – und mit einem hoffnungsvollen Lächeln von Abby. Beides ließ ihn seine Entscheidung beinahe wieder bereuen. Er biss jedoch die Zähne zusammen und stellte sich der Herausforderung.
    Zunächst schauten die Kinder ihm noch etwas schüchtern über die Schulter, als er sich auf den Boden hockte und einem kleinen Jungen, der ihn mit großen Augen ansah, erklärte, wie einer der Kästen funktionierte. Aber schon bald griffen einige der Kinder zutraulich nach seinem Arm, um ihn zu diesem oder jenem Guckkasten zu ziehen. Mit ihren kleinen Händen nahmen sie ihn bei der Hand und schienen nicht einmal zu bemerken, wie er unter der Berührung erstarrte.
    Doch seine Qual war noch nicht zu Ende. Als Spencer sich vor dem Ansturm in seinen Lieblingssessel zurückzog, kam Lily, das koboldhafte Mädchen, das sich vorhin darüber beschwert hatte, auf die Würstchen verzichten zu müssen, ihm hinterher und besaß die Dreistigkeit, auf seine Knie zu klettern.
    Sie hielt Spencer einen der Kästen hin. „Der funktioniert nicht. Wenn ich durchschaue, kann ich nichts sehen.“ Ihre Unterlippe zitterte, als würde sie gleich in Tränen ausbrechen.
    Alles, was ihm jetzt noch gefehlt hatte, war ein heulendes Kind! Und noch dazu so ein niedliches Mädchen, mit seinen ungezähmten schwarzen Locken und den großen blauen Augen … Zum Teufel mit der ganzen Bande!
    „Zeig einmal her, Lily …“ Widerstrebend nahm er dem Mädchen den Kasten aus der Hand und hielt ihn so, dass die Rückseite zum Kaminfeuer zeigte. „Du musst den Kasten gegen das Licht halten, damit die Szene von hinten beleuchtet wird.“
    Er ließ das Mädchen erneut durch das Guckloch schauen, und sofort wandelte sich ihre kindliche Verzweiflung zu freudiger Überraschung.
    „Ein Pferderennen!“ Lily blickte zu Spencer auf. „Können die Pferde auch laufen?“
    Er musste lächeln. „Warte mal“, sagte er und griff an die Unterseite des Guckkastens, um an den dort angebrachten Fäden zu ziehen.
    Als die Pferde im Inneren des Kastens auf und ab galoppierten, jubelte Lily begeistert. „Schau mal, wie sie rennen!“
    Theoretisch könnte es seine eigene Tochter sein, die hier auf seinem Schoß saß und ihre ganze Aufmerksamkeit wie gebannt auf die Szene im Inneren des Guckkastens richtete.
    Ein tiefer Schmerz durchzuckte Spencer, und er sah zu der Frau hinüber, die alles daransetzte, sein Leben aus den Fugen zu bringen. Abby strahlte ihn an. Wahrscheinlich glaubte sie, dass sie ihm einen Gefallen tat, indem sie ihn zwang zu erkennen, dass seine Abneigung gegen Kinder immer nur eine Ausrede gewesen war. Wie eine leibhaftige Wildrose begann sie sich um sein Haus und sein Leben zu ranken und ihn zu vereinnahmen.
    Angefangen hatte es mit ihren „Spielen“, dann war sie in seinem Schlafzimmer aufgetaucht, und jetzt noch die Sache mit den Kindern. Man könnte fast meinen …
    Ein Verdacht keimte in ihm auf. Konnte sie allen Ernstes glauben … Nein, dazu war sie zu vernünftig. Er hatte seine diesbezügliche Haltung unmissverständlich klargemacht.
    Lily blickte Spencer an. „Hast du auch Kästen für Mädchen?“ fragte sie erwartungsvoll. „Damen, die Kutsche fahren oder tanzen und so?“
    „Nein, leider nicht. Du magst Damen, die in Kutschen fahren, nicht wahr?“
    „Und wie!“ Lily lächelte verlegen. „Besonders wenn sie so nett sind wie Lady Clara und Lady Ravenswood. Und Lady Ravenswood riecht genauso gut, wie Mama gerochen hat.“
    „Gerochen hat?“
    Tränen stiegen in Lilys Augen auf, und Spencer hätte sich für die Frage ohrfeigen können. „Mama ist im Himmel. Und einen Papa habe ich nicht.“
    Spencer musste schlucken. „Wer hat sich denn um dich gekümmert, bevor du ins Heim kamst?“
    Mit ihrer kleinen Faust wischte sie sich die Tränen aus den Augen. „Mein Onkel. Aber er hat mich zum Klauen geschickt.“ Lily runzelte besorgt die Stirn. „Ich mag aber nicht klauen.“
    „Das höre ich gerne“, entgegnete

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