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161 - Der Kristallschlüssel

161 - Der Kristallschlüssel

Titel: 161 - Der Kristallschlüssel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susan Schwartz
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Angebote verschiedener Firmen erhalten, die ihn gern als Versuchskaninchen anheuern wollten. Matt hatte nicht nur wegen der mangelnden Gegenleistung dankend abgelehnt.
    Einige Ratsmitglieder waren außer sich gewesen, als er ihnen dies mitteilte, und es hatte eine weitere Krisensitzung gegeben – normale Konferenzen waren seit einigen Wochen überhaupt nicht mehr möglich.
    »Begreifen Sie, was das bedeutet?«, rief Kyra Jolana Braxton auf dieser Sitzung. »Als ob wir nicht alt genug würden, wollen sich anscheinend einige ältere Herrschaften verjüngen lassen!« Ihr Blick fiel dabei unwillkürlich auf Merú Viveca Saintdemar, dem ältesten Mitglied des Rates.
    Doch die alte Dame zeigte Ruhe und Gelassenheit, wie immer. »Ich bin es jedenfalls nicht, die hinter einer dieser Firmen steckt«, sagte sie betont bedächtig. »Und wir werden diesen Umtrieben sehr schnell einen Riegel vorschieben.«
    »Wie denn?«, wollte Ephy Caleen Angelis wissen. »Wir dürfen uns der Wissenschaft und Forschung nicht in den Weg stellen, das wissen Sie genau! Die Anfragen der Firmen sind keineswegs als ungesetzlich einzustufen, vor allem, da sie offen gelegt wurden!«
    Also waren sie bei einem weiteren Problem angelangt, das die Regierung immer weiter aus dem Ruder laufen ließ.
    Eine Maßnahme konnten sie allerdings ergreifen, indem sie die Sicherheitsvorkehrungen erheblich erhöhten; nicht dass wieder einmal jemand auf die Idee kam, Matt zu entführen. Das bedeutete, dass er nicht nur im Camp keinen unbeobachteten Schritt tun konnte, sondern auch draußen nicht.
    Allerdings, das musste der Erdmann honorieren, geschah diese Überwachung sehr unauffällig.
    Manchmal entdeckte er seine Aufpasser nicht einmal.
    »Wie auch immer«, sagte Palun Saintdemar und trommelte mit dem Finger auf die Tischplatte, um Matts Aufmerksamkeit wieder auf sich zu richten. »Wir sind für heute fertig und sehen uns nächste Woche wieder.«
    Matt nickte. »Ich freue mich schon jetzt darauf.« Er hob grüßend die Hand und verließ das Labor.
    Draußen atmete er unwillkürlich auf. Das Schlimme war, dass er niemandem trauen konnte. Im Augenblick stellte er so ziemlich das wertvollste und lukrativste
    »Produkt« auf dem Mars dar. Und jeder hatte schließlich seinen Preis, das war auf dem roten Planeten sicher nicht anders als auf der blauen Schwesterwelt. Vielleicht war auch Palun längst dabei, seine Analysen zu verkaufen…
    Alles war möglich in diesen Zeiten. Nach den Ereignissen mit Aikos Gedächtniskopie war noch keineswegs Ruhe eingekehrt. [3]
    Die Regierung war ohne Präsidentin. Merú Viveca Saintdemar hatte als Sprecherin und Älteste des Rats zwischenzeitlich die Geschäfte übernommen, aber das konnte nicht darüber hinwegtäuschen, dass der Rat weiterhin in einer ernsthaften Krise steckte.
    Das Volk hatte sich in verschiedene Lager aufgespaltet, wie es schon einmal vorgekommen war.
    Einige Gruppen verteufelten den Erdmann und verlangten, dass er augenblicklich zum Mond zurückgebracht würde, um anschließend die Raumfahrt einzustellen.
    Andere sahen in ihm den Heilsbringer, der die Marsgesellschaft auf die nächste evolutionäre Stufe heben würde, und der vor allem den »Mythos Erde« nahe brachte.
    Dann gab es noch diejenigen, die wirtschaftliche Vorteile aus seiner Anwesenheit ziehen wollten.
    Nach außen hin ging der Alltag augenscheinlich unverändert weiter, aber es brodelte unter der Oberfläche. Und kaum eine Woche verging ohne Demonstrationen vor dem Regierungsgebäude, mit allen möglichen Forderungen.
    Matt war froh, abseits von allem zu sein und sich ausreichend beschäftigen zu können. Es belastete ihn, welche Auswirkungen seine Anwesenheit auf die marsianische Gesellschaft zeigte, obwohl er nichts dafür konnte. Er war der Letzte, der auf dem Mars sein wollte.
    Seine Sehnsucht galt nach wie vor der Erde, seiner einzigen und wahren Heimat; noch dazu, wo das Schicksal aller Freunde im Ungewissen lag und er nach wie vor nicht wusste, wie weit reichend das Ausmaß der Schäden war. Nur deshalb hatte er sich bereit erklärt, an der Erforschung des Strahls mitzuarbeiten – weil er von der wahnwitzigen Hoffnung erfüllt war, dass dies seine Fahrkarte zurück zur Erde war…
    ***
    Chandra stritt gerade lautstark mit einigen Frauen und Männern, als Matt den Eingang der Grotte erreichte. Er überlegte kurz, auf dem Absatz umzudrehen und irgendwo abzuwarten, bis die Wogen sich geglättet hatten, aber da hatte sie ihn schon entdeckt und

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