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161 - Der Kristallschlüssel

161 - Der Kristallschlüssel

Titel: 161 - Der Kristallschlüssel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susan Schwartz
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war allerdings nicht der Erste. Als er Chandra auf dem abschüssigen Weg folgte – wie immer ging sie voran –, hörte er jede Menge schabende und kratzende, klopfende und scharrende Geräusche, Stimmengemurmel, auch mal laute Rufe. Der Schacht war gut ausgeleuchtet, der Weg allerdings rutschig, teils matschig.
    Schließlich passierten sie das letzte Stück Felswand.
    Dahinter breiteten sich künstlich ausgekleidete Wände und Decken aus, auch der Boden war mit metallischen Platten bedeckt.
    Gigantische, silbrige und schwarze Metallblöcke, teils gerippt, teils quaderförmig, ragten bis in etwa zehn Meter Höhe auf. Die Decke mit dem darüber liegenden Grottensee war an dieser Stelle sicher nur wenige Meter dick; keine sehr beruhigende Vorstellung. Andererseits hielt diese Konstruktion schon seit unvorstellbar langer Zeit.
    Die technische Leiterin von gestern, Marja Daub, eine Mitarbeiterin des Lux­Konzerns, hatte die Führung übernommen. »Die gesamte Halle ist mit diesen Aggregaten voll gestopft. Leider funktioniert aber nur der Strahl, der Rest der Anlage ist von der Energieversorgung abgeschnitten.«
    »Ihre Wissenschaftler sind der Ansicht, dass die Anlage ihre Energie direkt aus dem Marskern bezieht?«, mischte Matt sich ein.
    »Das hat sich bestätigt«, antwortete die Leiterin
    »Der Kern ist nicht groß und teilweise erstarrt, reicht aber aus, um diese Anlage hier für weitere Jahrmillionen mit ausreichend Energie zu versorgen«, erklärte die Leiterin. »Eine großartige technische Leistung, möchte ich bemerken. Ich bezweifle, dass wir jemals in der Lage sein werden, dies ohne die entsprechenden Pläne nachzubauen.« Sie wies einladend auf einen Gang, der nach etwa zehn Metern einen leichten Anstieg zeigte.
    »Sie werden die Auswertungen später vorgelegt bekommen. Nun zeige ich Ihnen, was wir heute Nacht entdeckt haben.«
    Matt und Chandra folgten ihr neugierig durch den schmalen, nüchternen Gang, der rundum mit Metall ausgekleidet war. Matt kannte das von den Bunkern der Erde her, ansonsten hätte er hier nach einer Weile wahrscheinlich klaustrophobische Zustände bekommen. An Chandras erhöhter Atemfrequenz merkte er, dass sie bereits auf dem besten Wege dorthin war.
    »Es ist ganz ungefährlich«, versicherte Marja Daub.
    »Wir sind bestimmt schon dreißig Mal hindurchgegangen und haben immer Messungen durchgeführt. Diese Anlage ist für die Ewigkeit gebaut.«
    Sie erreichten einen Raum, von dem sechs weitere Schächte abführten. Er war in ein bläuliches Licht getaucht und mochte zehn Meter im Quadrat messen.
    »Kommen wir nun zum Wesentlichen«, sagte ihre Führerin. »Dem Grund, weshalb die Anlage vermutlich ohne Energie ist.«
    Der »Grund« war kaum zu übersehen, denn er beherrschte das Zentrum des Raume. Den äußeren Rand bildete ein energetisches Schutzfeld, dessen blauer Schein den Raum erleuchtete. Es flackerte und knisterte, zwischendurch hatte es Totalausfälle, aber meist nur für wenige Sekunden, bevor es sich wieder aufbaute.
    An den Ecken des Feldes befanden sich würfelförmige schwarze Kästen mit etwa zwanzig Zentimetern Kantenlänge, umgeben von einem Strahlenkranz dünner gläserner Röhren, die sich miteinander verbanden, verzweigten und durch die Schächte nach draußen verliefen. In den Röhren war nichts weiter zu sehen.
    In der Mitte des Feldes stak in einer Halterung ein kopfgroßer, vielfach facettierter dunkler Kristall.
    Sprühende Entladungen zeichneten dünne Linien auf seiner Oberfläche nach.
    »Er ist geborsten«, erkannte Matt.
    Marja Daub nickte. »Wir glauben, dass es sich um eine Art Verteilerknoten handelt. Der Kristall erhält die Energie aus den Aggregaten und soll sie weiterleiten. Aber er ist ausgebrannt, wer weiß, wie lange schon. Anstatt die Energie zu verteilen, geht sie ungenutzt verloren.«
    »Wie?«, fragte Matt.
    »Wir nehmen an, über das Schutzfeld«, gab die Leiterin Auskunft. »Spüren Sie nicht die enorme Hitze? Der Hauptteil geht vermutlich durch den Strahl. Die weitere überschüssige Energie wird von dem Feld absorbiert, das sich dabei ständig überlastet; deshalb die Störungen.«
    »Dann sind wir also am Ende«, bemerkte Matt lakonisch.
    »Nicht doch«, sagte die Technikerin fröhlich. »Das ist erst der Anfang! Alles was wir tun müssen, ist, einen neuen Kristall zu finden, den wir hier einsetzen können. Ich bin sicher, dass die Alten in dieser Hinsicht vorgesorgt haben.«
    Chandra, die sich auffällig ruhig verhalten hatte, sagte

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