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1610 - Das Ende des Spuks

Titel: 1610 - Das Ende des Spuks Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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das Gesicht des Kyberklons Voltago zeigte. „Es sind die Gesichter, die Voltago mit seiner unkontrollierten Mimikryfähigkeit produzierte, als er an Bord der ODIN der Ennox Ariane gegenübergestellt wurde."
    Fulgen blickte mit zunehmender Faszination auf die Projektion. Die Bilder aus Rhodans Geheimdatei waren durch syntronische Animation „auffrisiert" worden, um die unglaublich rasch aufeinanderfolgenden Gesichter von über drei Dutzend Fremdwesen in ihren Grundzügen deutlicher erkennbar zu machen. Was von der ODIN gekommen war, hatte nicht viel erkennen lassen. Was sich auf Voltagos Gesicht abgespielt hatte, das wie ein zäher schwarzer Brei auseinandergeflossen war und die neuen Züge gebildet hatte, war selbst für die sensiblen Optiken zuviel gewesen, die Rhodan benutzt hatte. Die Gesichter hatten seltsam unfertig gewirkt.
    Natürlich bestand jetzt die Gefahr, daß es durch den Versuch, sie zu ergänzen, zu Verfälschungen gekommen war. „Das ist unglaublich", sagte Fulgen, als die Gesichterschau beendet war. Atlan ließ die Projektion noch stehen. Etwa alle zwei Minuten wurde ein neues „Phantombild" gezeigt, so als hoffte der Arkonide, daß ihm oder Fulgen beim Betrachten plötzlich doch noch die eine oder andere Eingebung kam. „Was für ein Wesen ist das, dieser Voltago?"
    „Was für Wesen sind es, die er abbildete?" lautete Atlans Gegenfrage. „Wir haben allen Grund, davon auszugehen, daß es sich um Intelligenzen handelt, mit denen die Ennox es irgendwann einmal zu tun hatten. Sind es Angehörige von Völkern, denen die Ennox - wie in unserem Fall - irgendwann einmal zufällig begegnet sind, oder sind es Völker eines uns unbekannten Sternenimperiums, dem die Ennox angeschlossen sind?"
    Bevor Fulgen etwas erwidern konnte, beugte sich Atlan zu ihm vor und sagte leiser: „Yart, ich habe auch ein persönliches Interesse daran, die Wahrheit über diese Fremden herauszufinden. Es gab vierzehn Zellaktivatoren zu verteilen. Einen davon erhielt Philip.
    Niemand begreift, weshalb. Aber ich könnte dir hundert Galaktiker aufzählen, die meiner Ansicht nach die Unsterblichkeit eher verdient hätten als er."
    „Ich verstehe", erwiderte der Sicherheitschef. „Ich hatte gehofft, daß wir eines oder sogar einige der Gesichter einem Volk zuordnen könnten, mit dem wir in der Vergangenheit schon einmal Kontakt hatten. Leider ist das nicht so. Selbst unsere Syntröniken können keine Übereinstimmung mit bekannten Intelligenzen feststellen, deren Aussehen in ihnen gespeichert ist."
    „Hier kommen wir also nicht weiter", stellte Fulgen fest.
    Atlan zuckte mit den Schultern. „Wir werden weiterforschen. Aber zunächst nimmst du die Ennox auf Olymp unter die Lupe.
    Rhodans Versuch, Ariane zu durchleuchten, schlug fehl. Er bekam nur einen Schemen von ihr zu sehen. Aber natürlich verfügt er auf der ODIN momentan nicht über die technischen Möglichkeiten wie wir."
    „Allerdings", sagte Fulgen mit heiserem Lachen. „Selbst du würdest dich über die kleinen Überraschungen wundern, die wir an Bord der TUCCET in dieser Hinsicht parat haben. Nach außen hin ist sie ein Laborschiff der GAFIF, aber in Wirklichkeit ist sie eine fliegende Spionage- und Abwehrzentrale, die ihresgleichen sucht."
    Atlan beugte sich abermals zu ihm vor und packte seinen rechten Arm.
    Seine Stimme klang jetzt beschwörend. „Ich verlasse mich auf dich und deine Leute, Yart. Und ich will, daß die ganze Aktion unter allerstrengster Geheimhaltung läuft. Sollten die Ennox uns auf die Schliche kommen, dann will ich vorher genug Ergebnisse haben. Kein Galaktiker darf etwas von den Vorbereitungen bemerken.
    Laß sie ansonsten nur meine Sorge sein. Du konzentrierst dich auf die Ennox."
    „Alles klar", versicherte Fulgen und wollte sich erheben.
    Eine Hand legte sich auf seine Schulter und drückte ihn in den Sitz zurück, kaum daß er das dumpfe „Plopp!" gehört hatte. „Nicht so hastig, Freund Schwarzhaupt", sagte eine helle, fast schrille Stimme. „Was ist klar, hä? Na, komm schon, laß es raus, Mann!
     
    2.
     
    Es war Philip.
    Irgendwie hatte es nur Philip sein können. Atlan wußte es, noch bevor er die unglaublich dürre, 1,90 Meter lange Gestalt im Halbdunkel und den Lichtreflexen der Projektoren überhaupt erst richtig sah.
    Philip trug wie immer seine weiten, kurzen Hosen und die knöchelhohen Lederstiefel. Der Oberkörper steckte wieder in dem dünnen, knallbunten Hemd und der viel zu kurzen, ärmellosen Weste.
    Philip strahlte

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