Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
1613 - Blut-Rivale

1613 - Blut-Rivale

Titel: 1613 - Blut-Rivale Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
Vom Netzwerk:
drückte die Tür auf.
    Wir befanden uns im achten Stock. Das Haus roch noch irgendwie neu.
    Die Wände zeigten einen beigefarbenen Anstrich, der mit der etwas dunkleren Farbe des Fußbodens gut harmonierte. Die Türen der Wohnungen schimmerten in einem schwachen Grün, und in der Wand gab es Nischen, in denen Blumen standen. Auch wenn sie künstlich waren, gaben sie dem Flur doch einen freundlichen Anstrich.
    Hier schien die Welt noch in Ordnung zu sein, denn niemand hatte etwas zerstört oder beschmiert.
    Wir mussten recht weit durchgehen, bevor Ethan Hunter anhielt. Das Ende des Flurs lag schon vor uns. Die Abtrennung bestand aus einer dicken Glasscheibe.
    Hunter drehte sich nach links und griff in die Tasche, um den Schlüssel hervorzuholen. Es hatte sich bisher nichts ereignet. Alles lief normal ab, trotzdem hatte ich das Gefühl einer lauernden Gefahr. Es gab eigentlich keinen Grund. Und trotzdem hatte ich eine Art Vorahnung.
    Bevor Hunter den Schlüssel ins Schloss steckte, drehte er sich uns zu, und wir sahen den besorgten Blick seiner Augen. Er sah aus, als wollte er eine Frage stellen, überlegte es sich anders, und verschluckte sie.
    Dann drehte er den Schlüssel. Er öffnete die Tür, wollte sie aufstoßen, als ich die Warnung verspürte. Mein Kreuz meldete sich auf seine besondere Weise. Ich erlebte die Hitze wie einen Stich an der Brust und das genau in dem Augeblick, als Ethan Hunter die Wohnungstür nach innen drücken wollte.
    Nur das nicht!
    Es war gut, dass er sich so langsam bewegte. So gelang es mir, den Arm auszustrecken und meine Hand auf seine Schulter zu legen. Mit einer heftigen Bewegung zog ich ihn zurück.
    Hunter drehte sich um. Er starrte mich an. Er sah zudem aus, als wollte er mit heftiger Stimme eine Frage stellen, doch dann sah er, dass ich heftig den Kopf schüttelte und den linken Zeigefinger gegen meine Lippen drückte.
    »Was ist denn, John?«
    »Lass mich vorgehen.«
    »Und warum?«
    Die Frage war berechtigt. Es war schwer, ihm die Wahrheit zu sagen, ohne etwas erklären zu können. Ich nahm auch Sukos forschenden Blick wahr. Er hatte ihn zudem gesenkt und konzentrierte sich dabei auf meine Brust.
    »Dein Kreuz?«
    »Ja, das Kreuz«, sagte ich. »Alles klar.«
    »Was meint ihr?«, flüsterte Hunter.
    Suko gab ihm die Antwort. Er zog ihn von der Tür weg.
    »John hat eine Warnung erhalten. Es ist besser, wenn er zuerst die Wohnung betritt.«
    »Und warum?«
    »Wir warten ab.«
    Damit war Hunter zwar nicht hundertprozentig einverstanden, er fügte sich aber. Es war ihm anzusehen, dass es ihm nicht passte.
    Ich wollte von ihm wissen, wie seine Wohnung geschnitten war. Er musste nicht lange überlegen. Ich erfuhr, dass es nur einen größeren Raum gab, der sich direkt an den kleinen Flur anschloss. Außerdem war ein Bad vorhanden, das war alles.
    »Gut, Ethan. Bleib vorerst zurück.«
    »Willst du mir nicht doch sagen, warum du dich so verhältst? Das ist ungewöhnlich.«
    »Ja, das ist es. Ich habe meine Gründe, es kann sein, dass sich jemand in deiner Wohnung aufhält.«
    »Einbruch?«
    »So ungefähr.« Es war genug diskutiert worden. Ich wollte keine Zeit mehr verlieren, zudem hatte sich die Wärme auf meiner Brust nicht verflüchtigt.
    Es war auch nicht zu hoffen, dass die andere Seite unser Flüstern nicht gehört hatte. Eine Reaktion hatten wir bisher nicht erlebt. So drückte ich die Tür nach innen und holte mit der anderen Hand meine Beretta hervor, denn ich wollte auf jeden Fall gegen einen plötzlichen Angriff gewappnet sein.
    Es war alles still in dieser kleinen Behausung. Zumindest erlebte ich das nach dem ersten Schritt in die kleine Diele. Ich sah auch die Tür zum Wohnräum, die nicht ganz geschlossen war, und ich konnte durch den Spalt in den anderen Raum hineinschauen, ohne viel zu sehen.
    Dafür hörte ich etwas.
    Und diese Laute konnten mir nicht gefallen. Ich ging davon aus, dass jemand weinte, sehr leise nur. Auch eine Stimme war zu hören. Ebenfalls leise, doch ein drohender Klang war schon vorhanden, und das Weinen konnte durchaus von einem Kind stammen, obwohl ich diesen Gedanken lieber weit von mir schob.
    Ich wurde noch vorsichtiger. Dicht an der Tür hielt ich an. Ich wagte kaum zu atmen, zog sie behutsam weiter auf, sodass sich mein Blickfeld erweiterte.
    Mein Herz schlug schneller, und einen Moment später hatte ich den Eindruck, als würde es aussetzen Was ich sah, war schlimm, denn mein Blick fiel zuerst auf das Mädchen, dann glitt er weiter zu

Weitere Kostenlose Bücher