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1617 - Blutlust

1617 - Blutlust

Titel: 1617 - Blutlust Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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mich überrascht an und lachte sogar dabei.
    »He, was ist denn los?«
    »Ich bin nicht wie du, das solltest du inzwischen wissen. Ich kann die Tote nicht einfach hier neben der Hauswand liegen lassen. Ich werde die Kollegen anrufen und dafür sorgen, dass sie abgeholt wird.«
    »Ach, und so lange willst du warten?«
    »Nein, nur Bescheid geben.«
    »Okay, tu, was du nicht lassen kannst…«
    ***
    Es gibt wohl wenige Menschen, die gern warten. Auch Jane Collins tat dies nicht mit Freuden. Aber es ging nicht anders, denn sie konnte den Vampir schließlich nicht alleinlassen. Jemand musste ihn unter Kontrolle halten, auch wenn er gefesselt war.
    So blieb die Detektivin in seiner unmittelbaren Nähe hocken und wartete auf die Rückkehr ihrer beiden Verbündeten.
    Auch wenn sie noch nicht lange verschwunden waren, die Zeit kam ihr ziemlich lang vor, und die Gesellschaft im Fond konnte ihr nicht gefallen.
    Jane saß auf dem Beifahrersitz und hatte sich umgedreht. So schaute sie in das Gesicht des Blutsaugers, dessen Verhalten sich ständig änderte. Mal stierte er sie nur an, dann zischte er ihr wütende Worte zu und zerrte auch an seinen Fesseln, ohne sie allerdings lösen zu können.
    Er war nicht in der Lage, an das Blut heranzukommen, das sich so nah vor ihm befand. Immer wieder zuckte er nach vorn, konnte die Distanz aber nicht verkürzen, und dann erlitt er stets einen neuen Anfall.
    Er warf seinen Körper von einer Seite zur anderen. Alles geschah so heftig, dass er sich beinahe die Arme ausgekugelt hätte.
    Danach fiel er wieder zurück in eine ruhige Phase, die auch für Jane erholsam war.
    Sie hatte zwei Fenster geöffnet, um frische Luft in den Wagen zu lassen.
    Der Geruch des Blutsaugers war kaum mehr zu ertragen. Sie hatte ihn erst wahrgenommen, als sie länger mit ihm auf engsten Raum zusammen war.
    »Gib dir keine Mühe, Bruce, du wirst mein Blut nicht trinken.«
    Hammer ging nicht darauf ein, was Jane wunderte. Sonst hatte er ihr immer geantwortet und sie sogar angeschrien. Jetzt aber blieb er sitzen und schwieg. Aber er bewegte seinen Kopf, weil er nach draußen schauen wollte, als gäbe es dort etwas zu sehen.
    Jane Collins nahm es eine Weile hin, bevor sie aufmerksam wurde. Ihr war die Unruhe nicht entgangen, die den Blutsauger erfasst hielt, aber es war eine Veränderung, die sie so bei ihm noch nicht erlebt hatte.
    »Was hast du?«, fuhr sie ihn an.
    Er grinste nur und verdrehte die Augen.
    Jane ließ ihn in das Loch der Pistolenmündung blicken. »Ich will wissen, was mit dir los ist, verflucht! Los, gib mir eine Antwort!«
    Er grinste nur, dann schaute er wieder starr durch die rechte Wagenscheibe.
    Sekundenlang passierte nichts, bis er die Erklärung förmlich herauspresste. »Sie ist da…«
    Jane schaltete schnell. »Meinst du Viola?«
    Er gab ihr keine Antwort, sondern zischte nur: »Ich spüre sie.«
    Für die Detektivin gab es keinen Grund, ihm nicht zu glauben. Vampire untereinander witterten sich. Sie spürten genau, wenn sich einer ihrer Artgenossen in der Nähe herumtrieb, und hier gab es nur die eine Erklärung. Das musste Viola sein, denn von Justine und John war noch nichts zu sehen. Der Rover stand außerhalb des normalen Parkplatzes.
    Ein schmaler Weg in der Nähe führte zu einem Häuserblock.
    Von dort kam niemand, aber in die Richtung schaute Bruce Hammer auch nicht. Ihn interessierte mehr der Parkplatz, und er reckte sich sogar trotz seiner unbequemen Haltung, weil er so viel wie möglich sehen wollte.
    Jane war es leid. Was der Blutsauger konnte, war auch ihr möglich, deshalb suchte sie ebenfalls diese Richtung ab, und plötzlich weiteten sich ihre Augen.
    Zwischen den Wagen bewegte sich eine ziemlich große Frauengestalt.
    Und sie lief so, dass Jane sie wenige Sekunden später deutlicher sehen konnte.
    Es gab keinen Zweifel. Das musste Viola sein, die Vampirin. Die Beschreibung, die Justine ihnen gegeben hatte, passte haargenau auf sie. Die Unperson lief schnell, sodass ihr langes Haar wie eine Fahne im Wind wehte. Aber sie schaute in eine andere Richtung, und dabei blieb es auch.
    Bruce Hammer drehte fast durch. Er schrie. Er tobte. Er schlug gegen die Scheibe, doch er wurde nicht gehört. Die Blutsaugerin eilte weiter, ohne den Blick zu wenden.
    Schon bald war sie in der Dunkelheit verschwunden, ohne sich um Bruce Hammer gekümmert zu haben.
    Jane wusste nicht, ob sie diese Tatsache als einen Glücksfall ansehen sollte. Das konnte sein, musste aber nicht. Wenn sich Viola dem

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