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162 - Wer den Sturm sät...

162 - Wer den Sturm sät...

Titel: 162 - Wer den Sturm sät... Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susan Schwartz
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heran fliegen und sich dann in den Sand eingraben. Matt, es gibt ein spezielles automatisches Programm dafür, du brauchst nur die entsprechende Schaltung über Sprachbefehl auszulösen. Der Bordcomputer ist auf Audio und Handsteuerung eingestellt und kann mit dir kommunizieren.«
    Sie wandte sich an die Kommandantin. »July…«
    Die hob ihre Hand. »Auf keinen Fall, Maya. Ich verlasse die AENEA nicht. Ich versuche sie runter zu bringen und zu vertäuen. Meine Crew bleibt ebenfalls an Bord, das haben wir bereits abgesprochen.«
    »Aber –«
    »Maya, sei nicht sentimental, du weißt genau, dass wir nicht alle in den Goliaths Platz haben. Jeder von uns hat gewusst, auf welches Risiko er sich einlässt. Wir schaffen das, es ist nicht der erste Sturm.«
    »Wir sollten keine kostbare Zeit verlieren…«, setzte Matt nervös an und verstummte, als er die Augen der Marsianer auf sich gerichtet sah. Er kam sich selbst albern vor. Hektik würde nicht mehr als zwei Minuten bringen, die in diesem Fall keine Rettung herbeizaubern konnten. Das sollte er eigentlich wissen. Auf dem Mars ging alles langsamer vonstatten, das musste er allmählich einsehen.
    »Wir sind bereits im Aufbruch«, sagte Maya ruhig.
    ***
    Wasser, Medsets, Sauerstoff, Funkgerät, Analyzer, technisches Gerät auf so viel Platz wie möglich verteilt. Matt überprüfte alles in Windeseile zum dritten Mal, während Windtänzer, Chandra, Ranjen Angelis und Samari Bright angestapft kamen.
    Sie trugen, einschließlich Windtänzer, Thermoanzüge mit Schutzhelmen und Brille. Die Sauerstoffmasken baumelten vor der Brust.
    Die rote Wand hatte inzwischen die beiden Vulkankegel hinter ihnen verschluckt, und ein leichtes Zittern hatte die AENEA befallen.
    Im zweiten Goliath fanden sich Maya, Clarice Braxton, Leonie Saintdemar und drei Wissenschaftler ein. Roy Braxton übernahm den dritten mit Elkon Mur Gonzales und dem Rest seiner Truppe. »Wir sind diejenigen, auf die man leichter verzichten kann, samt Ausrüstung«, witzelte Chandra, aber ihre Augen lachten nicht.
    Sie kletterten in die Flugkäfer und versuchten es sich einigermaßen bequem zu machen. Den besten Platz hatte zweifelsohne Matt, allerdings war auch er umgeben von jeder Menge voluminöser Technik.
    Die Goliaths wurden auf Plattformen unterhalb der AENEA ausgefahren; auf der Oberseite hingen sie an einer Dockklammer. Die Plattformen wurden weggezogen, und sofort spürte man die Gewalten, die draußen herrschten. Der Flugpanzer erzitterte und bäumte sich gegen den Druck auf, der ihm entgegenschlug, um ihn herum wirbelte, ihn von der Klammer zerren wollte. Die Vorhut des Sandsturms hatte sie bereits erreicht.
    Matt wunderte sich ein wenig über die stoische Gelassenheit seiner Gefährten. Selbst erfahrene Abenteurer auf der Erde hätten eine leichte Beunruhigung gezeigt, und er hätte sie mit ein paar Worten aufgemuntert. Das war hier anscheinend nicht notwendig.
    »Alle angeschnallt?«, fragte er. »Es könnte ein wenig ungemütlich werden.«
    »Wir sind bereit«, antwortete Chandra für alle. Windtänzer gab ein unverständliches Murmeln von sich; er hielt irgendwas in Händen. Matt vermutete, dass er betete. Das war etwas, das er verstehen konnte. Aber die anderen?
    Matt gab das Signal an die Kommandantin durch. Auf dem Monitor vor ihm wurde der Countdown angezeigt, von Zehn abwärts.
    »Systemcheck«, sagte er, und der Computer blendete die Daten am Bildschirmrand ein und meldete Bereitschaft zum Start.
    Das Schütteln würde heftiger. Aber auch das war nur ein leichter Vorgeschmack auf das, was sie erwartete.
    Ab Fünf kam die Audio-Ansage dazu.
    »Eins… Null.«
    Matt wartete auf das Klicken der sich öffnenden Andockklammer, dann drückte er augenblicklich den Start-Knopf.
    Der Goliath sackte nach unten, wurde sofort von einem Windwirbel erfasst und von der AENEA fortgerissen, vor ihr hergetrieben. Doch das bereits in Bereitschaft stehende Triebwerk fuhr erwartungsgemäß auf volle Leistung hoch.
    Matt umklammerte die Handsteuerung und spürte einen gewaltigen Gegendruck. Die Zelle wurde so durchgeschüttelt, dass es ihm die Sticks fast aus den Händen vibrierte.
    Schutzhelm, Visier, Brille, Sauerstoffmaske waren längst an ihrem Platz. Die Gurte hielten.
    »Nur ein kleiner Tanz«, murmelte Matt, umfasste die Steuerung fester, dann kippte er über Steuerbord ab, beschleunigte und stemmte sich gegen den Wind.
    Das Triebwerk brüllte auf, und die Ausgleichsdüsen gingen zischend auf Gegenschub. Der

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