1625 - ... dann holt dich der Teufel
Tür in Höhe des Schlosses, und das brach heraus. Hätte der Mieter eine Diebstahlsicherung angebracht, wäre es uns nicht gelungen.
Die Tür kippte nach innen. Ich fasste zu und drückte sie gegen die Flurwand.
Der Krach war vorbei. Wenn alles normal gewesen wäre, dann hätte uns Vic Coltraine entgegen kommen müssen. Aber da kam niemand. Der Krach hatte keinen Menschen alarmiert.
Wir befanden uns in einem Flur und empfanden die entstandene Stille nach dem Krach doppelt. Eine Tür, die vor uns lag, war nicht geschlossen. Sie stand so weit offen, dass wir einen Blick in ein Wohnzimmer werfen konnten, in dem sich allerdings nichts rührte.
Ich meldete mich nicht durch eine Frage, und auch Bill Conolly hielt seinen Mund. Mit dem Fuß trat ich die Tür weiter auf, und dabei wurde uns wie im Zeitlupentempo das Grauen vor Augen geführt.
Jetzt wussten wir, warum sich Vic Coltraine nicht gemeldet hatte.
Er konnte es nicht mehr, denn er war tot…
***
»Mein Gott«, flüsterte Bill neben mir stehend. Er hatte Mühe, ein Zittern zu unterdrücken. »Wer macht denn so etwas? Wie im Zug. Das ist kaum zu fassen, John.«
Ich gab ihm im Stillen recht. Wer tat so etwas? Es gab eigentlich nur eine Antwort. Wir hatten die Blonde auf der Treppe gesehen. Sie war die Hauptverdächtige in diesem Fall.
Aber welcher Mensch war dazu fähig, einen anderen Menschen so zu töten wie Vic Coltraine, der wie hingebettet auf dem Tisch lag.
Wir hatten im Laufe der Jahre schon viel gesehen. Aber vor einem Menschen zu stehen, der so zugerichtet war, das wühlte uns doch auf.
Beide waren wir erst mal bleich und mussten uns setzen.
Bill sprach mich an. Es kam mir allerdings vor, als würde er mit sich selbst reden.
»Es war die Blonde aus dem Zug, John, da irre ich mich nicht. Aber wie hat sie diesen Mann so töten können? Ich begreife es nicht. Oder hast du irgendwelche Waffen bei ihr gesehen?«
»Nein.« Ich räusperte mich und warf einen Blick auf die Leiche. »Wenn sie es tatsächlich getan hat, dann möglicherweise mit den bloßen Händen.«
»Und das schafft jemand?«
»Beweise mir das Gegenteil.«
»Das kann ich nicht.«
»Wir werden hier nichts herausfinden. Das überlasse ich den Spezialisten. Aber wir wissen, was wir zu tun haben. Es gibt noch eine Spur, diesen Jeremy Japp.«
»Glaubst du, dass er den Van gefahren hat?«
»Ich glaube im Moment gar nichts. Ich will nur diese - diese Bestie erwischen.«
»Das ist wohl wahr.« Von der Tür her hörten wir Stimmen. Klar, der Krach der aufgebrochenen Tür war nicht ungehört geblieben. Auch der Mieter, der uns geöffnet hatte, war da. Er wollte sogar in die Wohnung kommen.
Dagegen hatte ich etwas. »Nein, Sie bleiben draußen.« Damit meinte ich auch die anderen drei Menschen, die sich hinter dem Mann versammelt hatten.
Er ging, aber er hatte noch eine Frage. »Ist Vic denn tot?«
Ich sah keinen Grund, ihm die Wahrheit zu verschweigen. Er würde sie sowieso erfahren, wenn die Mordkommission hier erschien.
»Ja, Vic Coltraine ist tot.« Ich hatte so laut gesprochen, dass auch die anderen Bewohner mithören konnten. Es gab keinen, der nicht entsetzt gewesen wäre.
Das waren Bill und ich auch. Unsere Aufgabe war es, diese Bestie so schnell wie möglich zu stellen, bevor noch andere Menschen ihr Leben verloren…
***
»Wir werden verfolgt«, flüsterte Lulu. »Wie? Ist jemand hinter uns?«
»Nein.«
Jeremy Japp knurrte. »Was meinst du denn damit?«
»Mehr allgemein.«
Japp knurrte erneut. »Tut mir leid, aber das musst du mir genauer erklären.«
Lulu nickte. »Du hast die beiden Männer gesehen?«
Japps Augen verengten sich. Er musste kurz nachdenken und sich zugleich auf den Verkehr konzentrieren.
»Meinst du die Typen, die uns entgegen gekommen sind, als wir den Parkplatz verlassen haben?«
»Ja. Wen sonst?«
»Und? Was können die uns anhaben? Woher weißt du, dass sie es auf uns abgesehen haben?«
»Weil ich einen der beiden kenne!«
Jeremy Japp zuckte zusammen. Es war eine Aussage gewesen, mit der er nicht gerechnet hatte. Er warf einen knappen Blick nach links, wo die Blonde starr auf ihrem Sitz hockte, und fragte: »Bist du dir sicher?«
»Sehr sicher sogar. Er war im Zug, und ich hätte ihn eigentlich auch töten müssen. Er hat Mike Short entdeckt. Ich habe ihn dann niedergeschlagen. Und jetzt ist er hier. Ich glaube dabei nicht an einen Zufall.«
Jeremy Japp war nachdenklich geworden. Er kaute auf seiner Unterlippe.
»Ja, da kannst du recht
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