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163 - Canyon der toten Seelen

163 - Canyon der toten Seelen

Titel: 163 - Canyon der toten Seelen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susan Schwartz
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kam Leben, sie griffen zu den Waffen und wollten sich auf Nomis Großmutter stürzen, aber Morgenblüte warf sich dem ersten entgegen, und er fiel über sie, der zweite wich aus, da schleuderte Omavera ihm eine Ladung Dreck ins Gesicht, und der dritte, Blaufeder, ergriff die Flucht und rannte vor den anderen davon, die schon ziemlich nahe waren.
    »Hui«, sagte Nomi begeistert und blieb gaffend sitzen. Sie wusste gar nicht, wo sie zuerst hinschauen sollte. »Besser als Bienen!«
    Die allerdings auch noch eintrafen, als Morgenblüte ein hohes Pfeifen ausstieß, und schwirrend auf die Bösen los gingen. Leider auch auf einige andere, die gerade eintrafen.
    »Ariel!«, rief Nomi, als sie die Frau erkannte, doch die hatte keine Zeit für eine Begrüßung, sondern stolperte, heftig um sich schlagend, von einer Wolke summender Bienen umgeben.
    »Ruhig stehen!«, rief Morgenblüte. »Sie reagieren nur auf Bewegung, verhalten Sie sich ruhig!«
    Nomi sah auch Starkholz, doch dem taten die Bienen nichts.
    Da war Omavera bei ihr, beugte sich über sie und schmiegte sie an sich.
    »Ich kann gar nichts mehr sehen!«, beschwerte sich das Kind. Der Lärm um sie war interessant, sie wollte nichts verpassen.
    »Alles ist gut, Schatz«, flüsterte die alte Frau zärtlich.
    ***
    Matt begriff sofort und schaltete schneller als die Canyonleute, sogar als Kristallträumer selbst.
    Er schüttelte seine Trägheit ab. »Roy!«, rief er. »Clarice!«
    Die beiden hatten inzwischen ebenfalls begriffen.
    Gemeinsam stürzten sie sich auf die Wachen, die ihnen am nächsten standen, und versuchten sie zu überwältigen, um an die Waffen zu gelangen.
    Elkon Mur und seine Gruppe waren bereits in Kämpfe verstrickt, und ihre Schreie hallten von den Felswänden wider.
    Windtänzer erlitt ausgerechnet in diesem Moment einen erneuten Anfall und stürzte ohnmächtig zu Boden. Maya stellte sich schützend vor Chandra, deren bleiches Gesicht schmerzverzerrt war.
    Der schmächtige Rasfar Jakob, sonst ein eher ungewandter Wissenschaftler, wurde mitgerissen und stürzte sich ebenfalls in das Getümmel.
    Die Waffen, die man ihnen abgenommen hatte, wurden nicht eingesetzt, was einen Kampf Mann gegen Mann ermöglichte und die Chancen ein wenig besser verteilte.
    Weniger Blut wurde dabei allerdings nicht vergossen, denn die restlichen Waffen, Messer, Speere und Beile, waren scharf.
    Und im Gegensatz zum Waldvolk hatten diese Leute hier gelernt zu kämpfen. Ihr ganzes Leben war ein täglicher Lebenskampf.
    Matthew konzentrierte sich auf Kristallträumer, der den Kristall an sich genommen hatte und sich vom Kampfplatz entfernte, geschickt allen Angriffen und Hindernissen ausweichend. Wahrscheinlich wollte er ihn schnell zerstören, Ritual hin oder her.
    Von Schnellwasser drohte keine Gefahr mehr; der hatte einen Stein an den Kopf bekommen und war mit einer blutenden Platzwunde zu Boden gegangen. Sandperle und Sonnentau kümmerten sich um ihn. Matt hoffte, dass er so außer Gefecht gesetzt war, dass er keinen suggestiven Einfluss mehr auf die Geiselnehmer ausüben konnte.
    Natürlich war er sich darüber im Klaren, dass sie gegen die Überzahl der Canyonleute nicht lange bestehen konnten. Es war eine Verzweiflungstat von Elkon Mur und den anderen gewesen; vielleicht nicht klug, aber doch besser, als tatenlos zuzusehen, wie das Unglück über sie hereinbrach.
    Ein Vorteil bei der Verfolgung war, dass Kristallträumer durch seinen verkrüppelten Fuß nicht sehr schnell war. Matt holte ihn rasch ein und stürzte sich auf den Schamanen, riss ihn mit sich zu Boden.
    »Narr«, stieß Kristallträumer hervor und zeigte Matt, was er meinte. Als Marsianer war er viel gelenkiger und hatte eine größere Reichweite. Er bog sich und versetzte dem Erdmann einen Tritt in die Weichteile, der ihn zusammensacken ließ.
    Keuchend krümmte sich Matt auf dem Boden. Der Schmerz trieb ihm die Tränen in die Augen.
    Kristallträumer rappelte sich auf und eilte weiter, so schnell es sein Bein zuließ.
    »Hundesohn…«, stöhnte Matt und kroch auf allen Vieren hinterher. »Dir werde ich helfen …«
    Er biss die Zähne zusammen und kam stolpernd auf die Beine. Die Wut trieb ihn voran. Er achtete nicht mehr auf das Geschehen hinter sich, er sah nur noch den fliehenden Kristallträumer. Zusehends kam Matt in Fahrt, und der Vorsprung verringerte sich erneut.
    Der Schamane verharrte. Er hatte fast eine kleine runde, einzeln stehende Hütte erreicht, vor der eine Art Altarstein von der Form

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