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163 - Canyon der toten Seelen

163 - Canyon der toten Seelen

Titel: 163 - Canyon der toten Seelen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susan Schwartz
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zitterte zwar auch der Boden, aber die Bäume hielten bis jetzt mühelos stand; dort schien es bisher noch am sichersten zu sein.
    Die AENEA konnte wahrscheinlich wieder für den Rückflug flott gemacht werden. Die beiden bruchgelandeten Goliaths waren nur noch Schrott, aber der im Sand verschüttete, den Matt geflogen hatte, gab immer noch brav sein Notsignal ab und sollte geborgen werden. Die Überlebenden der AENEA warteten auf der HEL auf den Rücktransport.
    Die medizinische Auswertung ergab, dass jeder, der im Canyon gewesen war, eine höhere Strahlenbelastung aufwies.
    Auswirkungen konnten allerdings bis zur Verfallszeit in wenigen Wochen mit regelmäßigen Injektionen verhindert werden. Die weitere Behandlung in den Kliniken von Elysium und Utopia würde alle Rückstände beseitigen; es gab also keinen Grund zur Sorge.
    Es wurde auch die Ursache für Chandras schlechte Wundheilung entdeckt: Die Verletzung war in der Gruft mit Kristallstaub verunreinigt worden. Die negativen Schwingungen zeigten nicht nur Auswirkungen auf den Geist, sondern auch unmittelbar auf den Körper.
    Die Wunde wurde gründlich ausgespült und gereinigt, geklammert und mit einem Biopflaster bedeckt. Bereits nach einer Stunde sank das Fieber.
    Chandra weigerte sich, auf der HEL zu bleiben. Sie wollte Matt zum Mie-Krater begleiten, um dabei zu sein, wenn der Verteilerkristall eingesetzt wurde. Sie war zwar noch ziemlich blass und hatte augenscheinlich Schmerzen, aber tatsächlich erholte sie sich schnell.
    Chandra, Matt, Maya und Windtänzer stiegen in einen aufgetankten Goliath, um die nächste Etappe hinter sich zu bringen. Sie verabschiedeten sich von den anderen, die sich bald mit dem HEL auf den Rückweg machen würden.
    Es war ein trauriger Abschied. Aber Matt zeigte allen den Kristall, um ihnen deutlich zu machen, dass die Opfer nicht umsonst gewesen waren.
    Am Ende der Flugstrecke wartete die LILITH. Es wurde nur kurz aufgetankt und der Pilot gewechselt, dann ging es weiter, wie bei einem Staffettenlauf, bis sie schließlich nach vielen Stunden, die sich mit Hell und Dunkel abwechselten, und Tausenden Kilometern die letzte Etappe hinter sich gebracht hatten und die KRONOS erreichten, die sie auf direktem Wege nach Utopia bringen sollte.
    Und hier erlebte Matt eine Überraschung, wer der Pilot sein würde. »Sie?« Er machte ein erstauntes Gesicht.
    »Dies ist die letzte Zwischenstation, Matthew Drax«, sagte Leto Jolar Angelis. »Von hier aus fliegen wir direkt zum Mie-Krater. Wegen der Brisanz der Angelegenheit bringe ich Sie persönlich hin.«
    Matt Drax hob eine Braue. »Vielen Dank«, sagte er.
    Leto hielt ihm die Hand auf betont irdische Weise hin. »Ich möchte gern noch einmal neu anfangen, Maddrax«, sagte er.
    »Ich habe mich in der Vergangenheit Ihnen gegenüber teilweise unfair verhalten. Ich bin nun einmal ein misstrauischer Mensch, und ich musste in kurzer Zeit lernen, mich mit vielen Verlusten abzufinden. Aber Maya hält große Stücke auf Sie, und bisher hat sie Recht behalten. Ich vertraue Ihnen. Wollen Sie im Gegenzug künftig mir vertrauen?«
    Matt ergriff die Hand und schüttelte sie. Er war nicht besonders nachtragend. Außerdem wusste er, dass Leto zu den vertrauenswürdigsten Personen der Marsgesellschaft gehörte, auch wenn er ihm nicht allzu sympathisch war. »Jetzt sollten wir uns aber beeilen«, meinte der blonde Erdmann. »Chandra…?«
    »Ich bin dabei«, sagte sie. »Es geht mir gut.«
    Leto wandte sich an Maya und Windtänzer. »Der zweite Goliath bringt euch auf direktem Weg zu euren Kindern in den Wald. Gute Reise, und hofft mit uns, dass der Kristall die Rettung bringt.«
    ***
    Matt wachte auf, als Leto in knapp hundert Metern Lufthöhe den Rand von Utopia streifte und die Station am Krater ansteuerte. Entsetzt schaute der Erdenmann auf die Risse und Spalten hinab, die auf die Stadt zu krochen. Er sah mehrere eingestürzte Türme, Trümmerberge, verschüttete Straßen. Die Stadt war leer und verlassen, mit Ausnahme einiger Regierungsgleiter im Luftraum, die Patrouille flogen.
    »Ich wollte nicht den ganzen Flug versäumen…«, sagte er.
    Leto warf ihm einen Seitenblick zu. »Sie hatten den Schlaf dringend nötig. Denken Sie auch daran, die Injektion zunehmen.«
    Matt gehorchte und drehte sich dann nach hinten. Chandra hatte es sich quer über zwei Sitzen bequem gemacht und schlummerte tief. Er drückte ihr das Pflaster auf die Haut und ließ seine Hand kurz auf ihrem Arm verharren. Sie wachte

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