1630 - Das Vampirwelt-Monster
Jane ging es ebenso, aber tun konnten wir dagegen nichts.
»Hat Mallmann etwas von seinen Plänen preisgegeben, was er mit dem Monster vorhat?«
»Natürlich nicht, Partner. Wir werden es noch zu hören bekommen. Ich kann euch nur sagen, dass dieses Monstrum aufgrund seiner Größe nicht zu übersehen ist. Es wird auffallen, aber ich glaube nicht, dass Mallmann sich diese Blöße gibt. Er wird sich mir nur mit dem Monster zeigen, wenn es sich für ihn und seinen Helfer lohnt. Wenn das VampirMonster eingreift, sind Angst und Schrecken vorprogrammiert. Damit sollten wir uns abfinden, und damit, dass ich seine Pläne nicht kenne.«
»Wie groß ist es denn genau?«, fragte ich.
»Größer als ein normaler Mensch.«
»Aber du würdest es nicht als einen Riesen bezeichnen.«
»Richtig, ich denke auch, dass es sich tagsüber verstecken wird oder zurückkehrt in die Vampirwelt. Es wird dann in der Dunkelheit erscheinen. Und ich glaube auch, dass es auf der Suche nach dem Blut der Menschen ist, und in der Dunkelheit hat dieses Wesen alle Chancen.«
Dem konnten wir nichts mehr hinzufügen. Wir mussten davon ausgehen, dass Justine recht hatte, und die Zukunft sahen wir von jetzt an alles andere als rosig.
Wir waren Mallmanns Feinde. Es würde ihm wahnsinnigen Spaß bereiten, wenn er uns vorführen konnte. Dabei nahm er keine Rücksicht auf andere Menschen. Er war gnadenlos.
Justine stand auf.
»Es ist alles gesagt, ich denke, dass wir nur abwarten können.«
»Das ist mir zu wenig«, flüsterte ich. »Ich hasse es, wenn ich den Geschehnissen hinterherlaufen muss.«
Sie lachte spöttisch.
»Bleibt dir in diesem Fall etwas anderes übrig? Du läufst doch immer hinterher, John. Das haben Polizisten so an sich. Erst muss etwas passieren, dann kannst du eingreifen. So ist es und nicht anders.«
Ich sagte nichts und musste zugeben, dass sie recht hatte. Es war mein Schicksal als Yard-Mann, dass immer etwas passieren musste, bevor ich eingreifen konnte. Zumindest in den meisten aller Fälle.
»Du kannst dich ruhig noch ins Bett legen, Geisterjäger. Ich denke nicht, dass in dieser Nacht noch etwas passieren wird. Schlaf dich aus, die nächste Dunkelheit kommt bestimmt!« Sie fügte ein Lachen hinzu und wartete unsere Antwort gar nicht erst ab, sondern ging zur Tür und verschwand.
Jane und ich blieben zurück. Ich hatte das Gefühl, auf heißen Kohlen zu sitzen. In meinem Innern brodelte es. Kalter Schweiß lag in meinem Nacken, und auch die Detektivin Jane Collins sah alles andere als glücklich aus.
»Was machen wir jetzt, John?«
»Ich fahre nach Hause. Justine hat recht, denke ich. Am Tag wird nicht viel passieren. Der große Angriff wird in der Dunkelheit erfolgen, wobei keiner weiß, ob es schon in der nächsten Nacht geschehen wird oder nicht. Diesem Hundesohn kann man nicht trauen.«
»Da sagst du was.«
Ich stand auf. Jane schaute zu mir hoch.
»Du kannst auch hier schlafen«, schlug sie vor.
Ich lächelte etwas verloren. »Normalerweise gern. Nur nicht in dieser Nacht.«
»Wie du willst.«
Jane brachte mich noch zur Tür. Dort verabschiedeten wir uns und würden uns am nächsten Tag kurzschließen. Ich dachte auch daran, dass sich Dracula II möglicherweise melden würde, um mich vorzuführen. Dämonen haben diese Eigenschaft. Sie wollen immer glänzen.
Den Rover hatte ich ein Stück entfernt abgestellt. Ich stieg in den Wagen und fuhr noch nicht ab. Es tat mir gut, Ruhe zu haben, um nachdenken zu können.
Es war ja klar, dass Mallmann etwas unternehmen würde. Auch wenn wir wochenlang nichts von ihm hörten, irgendwann musste er zeigen, dass es ihn noch gab. Ich ging zudem davon aus, dass er es geschafft hatte, seine verdammte Vampirwelt fertigzustellen. Mein großer Wunsch war es, sie zu zerstören, doch das würde wohl für immer ein Wunschtraum bleiben.
Ich ließ die Scheiben nach unten gleiten, um frische Luft zu bekommen.
Das sollte auch während der Fahrt zu meiner Wohnung so bleiben.
Meine Hand berührte bereits den Zündschlüssel, als mir ein Außengeräusch auffiel, das die Stille unterbrach. Es rührte nicht vom leichten Nachtwind her. Es hatte auch nichts mit einem leisen Rauschen von Blättern zu tun. Es passte einfach nicht hierher, aber es war mir nicht unbekannt.
Ich vernahm das Flattern an der Fahrerseite. Zu sehen war nichts, nur wusste ich Bescheid. Um volle Sicherheit zu bekommen, wollte ich aussteigen und nachschauen.
Es war nicht mehr nötig.
Von oben her fiel etwas der
Weitere Kostenlose Bücher