Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

1632 - Botschaft aus der Raumzeitfalte

Titel: 1632 - Botschaft aus der Raumzeitfalte Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
Vom Netzwerk:
Zone?" warf Jan Ceribo ein. „Unsinn! Unsere Geräte funktionieren nicht mehr. Aus unserer Sicht ist der Hyperraum abnormal geworden. Das heißt aber noch lange nicht, daß er aufgehört hat zu existieren.
    Also, jetzt laß mich gefalligst zu Ende reden. Bin ja gleich fertig. Wo war ich stehengeblieben?
    Ach ja: Nach zwei Stunden und ein paar Minuten verschwindet das fünfdimensionale Feld wieder. Aber manchmal - das ist die Schlußfolgerung, die ich aus meinen Berechnungen ziehe - bleibt ein Bruchteil der im Feld enthaltenen Energie zurück. Im Fall Kaahar verbarg sich das Überbleibsel in dem Computeraggregat, an dem Xii herumpfriemelte.
    Die zurückgebliebene Energie entlud sich in das erste Objekt, das dem Aggregat nahe kam. Das war Xii. Er verlor darüber das Bewußtsein, und seine Überlebensmontur bekam etwas von der von null verschiedenen Strangeness mit.
    Ich nehme an, daß die Fremdenergie sich danach verflüchtigte, beziehungsweise von den Geräten des SE-RUNS verarbeitet wurde. Nur ein winziger Rest blieb übrig. Der sorgte dafür, daß Xii aus dem Tunnel herausund zurück an Bord der MOBdrei katapultiert wurde."
    Boris schwieg. Er sah zuerst Myles Kantor, dann Jan Ceribo an, als erwarte er Beifall. „Dieselben Hirngespinste, die wir schon seit einiger Zeit von dir gewöhnt sind", kommentierte Zerberus.
    Selbst Myles Kantor, der inzwischen gelernt hatte, Boris Siankows Ideen nicht von vornherein zu verwerfen, und wenn sie ihrri hoch so verrückt vorkamen, war nicht beeindruckt. „Was sollen wir damit anfangen, Boris?" fragte er.
    Boris stand auf. „Im Hinterkopf bewahren und bei Gelegenheit wieder darauf zurückkommen", antwortete er. „Ich sehe schon: Ihr wißt, wie immer, mit meiner Weisheit nichts anzufangen. Ich darf mich daher empfehlen."
     
    *
     
    Er war müde. Der Vorstoß in Richtung Raumzeitfalte hatte ihn ausgelaugt. Danach hatte er dreizehn Stunden fast ohne Unterbrechung im Labor zugebracht, um die Telemetrie der Sonde auszuwerten und die Hyperfunksendung nach allen Regeln der Kunst zu analysieren.
    Jetzt, meinte er, hatte er ein paar Stunden Ruhe verdient. Er kehrte in seine Unterkunft zurück.
    Myles Kantors und Jan Ceribos Reaktion auf seine Überlegungen zu den Vorgängen auf Kaahar hatte ihn nicht wirklich enttäuscht. Er war solches gewöhnt. Es geschah nicht mehr so häufig wie früher, aber doch immer noch oft genug, daß man ihn nicht ernst nahm. „Daraus darfst du dir nichts machen, Boris Siankow", murmelte er im Selbstgespräch, während er sich auszog. „Heutzutage sind Nexialisten ungefähr so gut angesehen wie früher Hellseher und Wahrsager."
    Er betrat die Hygienekabine. Auf seinen Zuruf hin trat die Dusche in Tätigkeit. Wohlig ließ er sich von allen Seiten mit lauwarmem Wasser besprühen. Es erhöhte den Wasserdruck und gönnte sich eine ausgiebige Massage.
    Da machte es hinter ihm „platsch!", und gleichzeitig war ein spitzer Aufschrei zu hören. „Hilfe! Ich will nicht naß werden!"
    „Halt!" rief Boris.
    Der Befehl war an das Duschsystem gerichtet. Das Wasser hörte auf zu fließen. Boris sah sich um, aber da war niemand außer ihm in der Kabine. Er ließ sich trocknen und legte leichte Hauskleidung an.
    Draußen im Vorraum, der Boris als Wohnzimmer diente, wartete eine Ennox auf ihn, die sich als Uschi vorstellte. Da, wo sie stand, war der Bodenbelag durchnäßt. Man sah ihr an, daß sie sich im Augenblick in ihrer Haut gar nicht so besonders wohl fühlte. „Nimm Platz!" forderte er sie auf. „Mach dir um die Nässe keine Sorgen. Alles in diesem Raum ist pflegeleicht. Ich werde sehen, wo sich etwas für dich zum Anziehen auftreiben läßt."
    Sie setzte sich. „Du bist Myles Kantor, nicht wahr?" sagte sie. „Nein, der bin ich nicht", antwortete Boris. „Aber ich kenne ihn gut. Wenn du mir das Ding dort gibst, will ich es gerne zu ihm bringen."
    „Oh, nein, das geht nicht!" protestierte die Ennox. „Atlan hat mir aufgetragen, das Pyramidenprisma nur Myles Kantor zu übergeben."
    „Aber sagen kannst du mir wenigstens, woher Atlan das Ding hat", meinte Boris. „Soweit ich weiß, flog es ihm plötzlich in die Hand, während er eine Spiegelung auf Arkonzwei untersuchte." Über die Kristalle, die in unregelmäßigen Abständen auf Arkon-2 materialisierten - jedesmal in einer anderen Form, zuletzt in einer Gestalt, die vage an ein überdimensioniertes Raumschiff erinnerte -, hatte Boris schon des öfteren gehört. Er erinnerte sich, daß vor kurzem die Rede

Weitere Kostenlose Bücher