1632 - Botschaft aus der Raumzeitfalte
Syntron-System. Adams versprach ihm, er werde seine Wünsche erfüllen, soweit dies möglich sei.
Der Hansechef erwartete sie in einem geräumigen, freundlich eingerichteten Zimmer, in dem üblicherweise Besucher hohen Ranges empfangen wurden. Adams hatte Erfrischungen auffahren lassen und forderte seine Gäste auf, zuzugreifen. „Ich kenne das doch", sagte er gönnerhaft. „Man kann eine Schiffsküche noch so reichlich mit Delikatessen ausstatten, es schmeckt trotzdem nichts so edel wie die Spezialitäten, die auf der Erde frisch zubereitet werden."
Nach dem Imbiß gab Homer G. Adams einen kurzen Lagebericht. Das Hauptproblem in der Milchstraße war immer noch die Tote Zone 2, die den Kugelsternhaufen M13 sowie die angrenzenden Bereiche des Halos in sich einschloß und von hartnäckiger Stabilität war. Eng damit zusammen hingen die Schwierigkeiten, die die Akonen mit ihren Expansionsgelüsten heraufbeschworen.
Die Herrschenden auf Sphinx nahmen die Gelegenheit wahr, die die Hyperraum-Parese im Bereich M13 ihnen bot. Atlan und das arkonidische Imperium waren kaltgestellt. Die Akonen, unterstützt von Springern und etlichen Blues-Völkern, breiteten ihre Einflußsphäre aus, indem sie außerhalb der Toten Zone gelegene Siedler- und Stützpunktwelten der Arkoniden ihrem Reich einverleibten. Das Galaktikum war aufgefordert, in den arkonidisch/akonischen Zwist einzugreifen. Aber bis jetzt war es zu keiner solchen Aktion gekommen. Das Galaktikum war nämlich in sich selbst zerstritten, und daran waren jene schuld, die das dritte Problem darstellten: die Ennox.
Die Ennox schwärmten in großen Scharen durch alle Bereiche der Milchstraße und steckten ihre Nase in alles, was mit galaktischer Politik und technischer Entwicklung zu tun hatte. Zwar leisteten sie gute Dienste als Vermittler zwischen dem Innenbereich der Toten Zone und der Außenwelt. Aber die Sympathien, die sie sich dadurch erwarben, wurden mehr als wettgemacht durch die Abneigung, die die Bewohner der Milchstraße empfanden, weil die Ennox sich mit widerwärtiger Penetranz in alles einmischten, was sie nichts anging. Freüich konnten sie sich auf das Abkommen berufen, das sie mit Atlan getroffen hatten. Sie wollten nicht mehr nur Boten sein. Sie beanspruchten das Recht, an der politischen Entwicklung in der Milchstraße aktiv teilzunehmen. Atlan hatte ihnen dies zugestanden. Was wäre einem in seiner Lage auch anders übriggeblieben?
In der Sache Arkon vs. Akon hatten sich die Ennox in zwei Parteien gespalten. Die eine, deren Sprecherin ein weibliches Wesen namens Rebecca war, hielt die akonische Sache für gerecht und vertrat sie dementsprechend vor dem Galaktikum. Die andere Gruppe mit dem Sprecher Philip, dem Zellaktivatorträger, stand auf der Seite der Arkoniden - und damit auf Perry Rhodans Seite. Die Meinungsdifferenzen unter den Ennox hatten sich auf die Galaktischen Räte übertragen.
Das Galaktikum war heute weiter denn je davon entfernt, im Streit zwischen Arkon und Akon eine wenigstens halbwegs einhellige Position zu beziehen. „Das und die Unsterblichkeitsjäger sind unsere Sorgen", seufzte Homer Adams, nachdem er seinen Bericht beendet hatte. „Erzählt mir was von euren."
„Du kennst die Geschichte", antwortete Myles Kantor. „Wir stehen Phänomenen gegenüber, die wir nicht verstehen. Wir haben Berge von Daten mitgebracht, die schnellstens ausgewertet werden müssen. Wir haben das einundzwanzigkantige Pyramidenprisma, das Atlan auf so merkwürdige Weise in die Hand gefallen ist und das wir dringend untersuchen müssen. Wir sitzen vor einem riesigen Puzzle.
Ab und zu fallt uns einmal ein Puzzleteilchen in die Hand. Dann müssen wir zusehen, wie wir es plazieren. Und irgendwann haben wir dann das ganze Bild beisammen."
„Wie lange noch?" fragte Adams.
Myles zuckte mit den Schultern. „Kann ich jetzt noch nicht sagen. Warten wir ab, bis wir wissen, was es mit dem Prisma auf sich hat."
*
Sie beschlossen, ihre Arbeit im Forschungszentrum Titan fortzuführen, ließen sich dort ihre Quartiere anweisen. Dann machten sie sich an die Arbeit. Sie hatten in den vergangenen Tagen nur wenig Ruhe bekommen. Aber es dachte keiner von ihnen an Schlaf. Das Geheimnis des Pyramidenprismas lockte. Ein materielles Objekt, hervorgegangen aus einer immaterielien Spiegelung. Ein Geschenk aus einem weit entfernten Abschnitt des Universums?
Myles Kantor hielt nicht viel von der Hypothese, daß das Prisma eine Botschaft enthalte. An wen
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