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1632 - Teuflischer Trödel

1632 - Teuflischer Trödel

Titel: 1632 - Teuflischer Trödel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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nach unten drückte und feststellen musste, dass der Laden geschlossen war.
    Ich hatte ins Innere geschaut. Dabei glaubte ich, eine Bewegung gesehen zu haben. Als wäre dort jemand weggehuscht.
    »Wir kommen nicht rein, John.«
    »Ich weiß.«
    »Einschlagen können wir die Scheibe auch nicht. Dafür gibt es keinen triftigen Grund.«
    Ich dachte noch immer darüber nach, warum der Elsässer seinen Laden geschlossen hatte. Die anderen Läden waren geöffnet, und eigentlich wollte jeder verkaufen.
    Nur Gauche nicht.
    »Was machen wir, John?«
    »Wir ziehen uns erst mal zurück«, schlug ich vor.
    »Aufgabe?«
    »Nein. Wir halten den Laden von einer anderen Stelle aus unter Kontrolle. Ich bin mir fast sicher, dass er ihn wieder öffnen wird.«
    »Aber nur fast.«
    »Hast du einen besseren Vorschlag?«
    »Habe ich.« Bill lächelte triumphierend. »Wir trennen uns. Ich gehe allein. Wenn er nur einen Kunden sieht, wird er vielleicht öffnen. Kann sein, dass wir ihm Angst gemacht haben.«
    »Ich weiß nicht.«
    »Sei ehrlich. Was sagst du dazu?«
    Ich war ehrlich und sagte ihm, dass ich keinen besseren Vorschlag hatte.
    »Also gut, dann machen wir es.«
    Wir brauchten uns nicht weit zurückzuziehen. Es gab hier genügend Deckungen, von denen aus wir den Laden beobachten konnten, aber selbst nicht entdeckt wurden.
    Ich war gespannt, wie lange wir warten mussten. In der Zwischenzeit wollte ich über einen anderen Plan nachdenken.
    Dann hatten wir Glück. Es gab hier keine Ladezone, wo Transporter halten konnten. Wer etwas bestellt hatte, dem wurden die Dinge persönlich gebracht, und dazu benutzten die Menschen Sackkarren.
    Eine alte, aber wirkungsvolle Methode.
    So war es auch jetzt.
    Wir sahen einen jungen Mann, der seine beladene Sackkarre vor sich her schob und tatsächlich den Laden des Elsässers ansteuerte.
    Bill grinste breit. »Den wird Gauche einlassen. Das ist meine Chance.«
    »Dann hau schon ab.«
    »Danke.« Er schlug mir auf die Schulter und ging los.
    Ich blieb zurück und war nicht eben glücklich über den Verlauf des Falls.
    Überhaupt hatte ich Probleme, mich da hineinzudenken. Wer war dieser Karsten Gauche? Konnte man bei ihm von einer schillernden Persönlichkeit sprechen oder befanden wir uns auf einem völlig falschen Dampfer? Das mussten wir herausfinden.
    Bill hatte sich in der Nähe des Paketmannes gehalten. Zugleich trafen sie an dem Geschäft ein, und der Paketmann klopfte unten gegen das Holz der Tür.
    Ich sah, dass Bill mit ihm sprach. Dann wurde meine Aufmerksamkeit abgelenkt, denn es erschien tatsächlich dieser Trödler und öffnete die Tür. Natürlich sah er nur den Paketmann. Ich ging davon aus, dass Bill Conolly gleich seinen Auftritt haben würde und war gespannt, ob er es schaffte, in das Geschäft zu gelangen. Wenn er drin war, dann war auch der Weg für mich frei, denn ich glaubte nicht, dass Gauche seinen Laden wieder abschließen würde, wenn er einen Kunden zu bedienen hatte.
    Jedenfalls wurde es allmählich spannend…
    ***
    »Das ist selten, dass der Elsässer seinen Laden geschlossen hat«, sagte der Paketmann.
    Bill nickte. »Dabei wollte ich was für meine Frau kaufen. Sie hat hier eine alte Lampe gesehen, die ihr so gut gefiel. Jetzt hat sie mich losgeschickt.«
    »Eine gute Idee. Ich bin zwar nicht unbedingt ein Fachmann für diesen alten Krempel, aber man hört ja so einiges. Gauche soll recht gute Klamotten anbieten. Aber das ist nichts für mich. Ich stehe auf moderne Dinge.«
    »Kann ich verstehen.«
    Endlich trabte der Trödler heran. Bill hatte sich ein wenig zurückgezogen, damit er nicht sofort entdeckt wurde.
    »Sie haben was bestellt, Mr. Gauche?«
    »Ja.«
    »Das oberste Paket. Nehmen Sie es selbst?«
    »Klar.«
    Der Elsässer war beschäftigt. Als er sich bückte, um das Paket abzustellen, nahm Bill die Chance wahr und huschte hinter seinem Rücken entlang in den Laden. Sofort wich er nach links aus, wo er eine Nische fand, in der zwei alte Standuhren standen, die offenbar darauf warteten, repariert zu werden.
    Er hörte Gauche mit dem Boten sprechen und zeigte sich in dem Augenblick, als der Trödler die Tür wieder schließen wollte.
    »Hallo…«
    Gauche fuhr herum. Er sah Bill, und sein Gesicht nahm für einen Moment einen Ausdruck an, der Menschen erschrecken konnte.
    »Haben Sie einen Moment Zeit für mich? Meine Frau hat bei Ihnen eine Tischlampe gesehen, die sie unbedingt haben möchte. Sie hat heute Geburtstag, und da möchte ich sie mit einem Geschenk

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