1637 - Der Spuk, der Nebel und wir
weiß.«
»Aber ist es auch eine Möglichkeit?«
Sie senkte den Blick. »Ich habe keine Ahnung.«
Suko blieb hartnäckig. »Aber deine Kräfte sind vorhanden. Außerdem würde ich dich nicht allein reisen lassen. Ich wäre noch mit dabei. Du kannst es dir ja überlegen.«
»Das muss ich auch. Es ist nicht leicht, Suko, das weißt du!«
»Bestimmt.«
»Ich weiß ja nicht, wo ich John suchen soll. Ich kenne seinen Aufenthaltsort nicht.«
»Ist es dir denn nicht möglich, mit ihm Kontakt aufzunehmen?«
»Nein. Dazu müsste ich wissen, wo er sich aufhält. Verstehst du?«
»Ja, ich verstehe.«
Glenda musste nicht lange über die nächste Frage nachdenken. »Aber zufrieden bist du nicht?«
»So ist es.«
»Dann höre ich gern deinen Vorschlag.«
Suko wiegte den Kopf. »Ich weiß nicht, ob du ihn gern hörst, aber reden kann man ja darüber. Möglicherweise müssen wir uns auf die Suche machen. Was meinst du?«
Sie war überrascht. »Ahm - wie auf die Suche?«
»So wie ich es gemeint habe. Wir suchen ihn. Wir - nun ja - wir lassen uns an verschiedene Orte beamen, die wir uns vorher zurechtlegen. Wir denken darüber nach, wo er sein könnte. Vielleicht ist es dir ja möglich, mit ihm Kontakt aufzunehmen.«
Glenda legte den Kopf zurück und lachte. »Himmel, Suko, weißt du, was du da von mir verlangst?«
»Ich ahne es.«
»Ich glaube, das ist unmöglich. Das ist verrückt und zu viel verlangt. Außerdem würde es mich eine wahnsinnige Anstrengung kosten. Zu wem soll ich denn reisen? Wer könnte etwas wissen? Welche Alternativen stehen uns zur Verfügung?« Sie schüttelte den Kopf. »Nein, ich weiß nicht.«
»Es war nur ein Vorschlag.«
»Klar. Als etwas anderes habe ich das auch nicht gesehen.«
»Und es war die einzige Möglichkeit, die mir einfiel, John zu finden.«
Glenda nickte ihm zu. »Das verstehe ich alles. Aber es gibt keinen Hinweis. Wäre er da, und wenn auch noch so klein, würde ich mich sofort bereit erklären. So aber muss ich leider passen.«
Das musste Suko auch.
Beide schwiegen. Beide schauten sich an. Und beide sahen nicht eben glücklich aus…
***
Ich lag auf dem Boden der Vampirwelt. Ich war ausgeschaltet, aus dem Rennen genommen, und ich hatte das Gefühl, dass mich Mallmanns neuer Helfer, das Vampirwelt-Monster, niedergeschlagen hätte. Das war nicht der Fall gewesen. Ich hatte es bisher auch nicht gesehen und wollte es auch nicht.
Diese verfluchte Brut aus blutleeren und gierigen Vampiren reichte mir völlig aus.
Ob sich Dracula II noch in der Höhe befand, war für mich nicht festzustellen. Zuzutrauen wäre es ihm, dass er von einem bestimmten Punkt aus beobachtete, wie man mich fertigmachte und dann, wenn ich schon das erste Blut verloren hatte, selbst kam, um den Rest meines Lebenssaftes zu schlürfen.
Ich schmeckte den Staub auf meinen Lippen, ich hatte mir eine leichte Kratzwunde an der rechten Wange zugezogen, aber ich war nicht bewusstlos geworden, und dieser Zustand hielt auch an.
Es war mir nur nicht möglich, mich zu bewegen. Man nennt so etwas Paralyse. Eine Starre, die irgendwann wieder verschwinden würde. Dann aber konnte es zu spät für mich sein.
Alle Chancen und Möglichkeiten lagen auf der Seite meiner Feinde. Sie konnten ja viel mit mir anstellen, aber eines würden sie nicht tun, sie würden mich nicht töten.
Tote bluten nicht mehr. Vampire würden sich nie an Toten vergreifen.
Das hatte ich noch nie erlebt und hoffte, dass es auch hier so sein würde. Sie brauchten das sprudelnde Blut, und das war nun mal bei einem Toten nicht gegeben.
Ich würde leben - so lange, bis mich der Biss erwischte und ich in eine neue Existenz hinüber glitt.
Sie hatten mich nicht verlassen. Sie waren noch da, und sie hielten sich in der Nähe auf. Ob sie mich nun umkreisten oder nur auf und ab gingen, das wusste ich nicht. Es reichte mir auch, dass ich sie hörte. Ob die Geräusche entstanden, weil sie miteinander flüsterten oder es das Schaben ihrer Füße auf dem Boden war, das konnte ich nicht genau bestimmen. Jedenfalls rechnete ich damit, dass, sie mich bald packen würden, um endlich zur Sache zu kommen.
Ich lag halb auf dem Rücken und halb auf der Seite. Nach dem Fall hatte ich meine Augen zunächst geschlossen, um mich besser konzentrieren zu können.
Schnell wurde mir bewusst, dass die andere Seite mich nicht angriff, und darüber wunderte ich mich. Ich hörte auch nichts von Mallmann, aber ich öffnete die Augen und versuchte, etwas aus meiner
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