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1640 - Ein teuflischer Nachbar

1640 - Ein teuflischer Nachbar

Titel: 1640 - Ein teuflischer Nachbar Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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erst vor Kurzem neu gestrichen worden.
    Schon bei der Anfahrt hatten wir gesehen, dass es schwer werden würde, einen Parkplatz zu finden. Aber es war nicht unmöglich, denn wir sahen weiter vorn einige Lücken. Da waren die Bewohner wohl zur Arbeit gefahren.
    Suko lenkte seinen Wagen in eine der Lücken.
    Wir stiegen aus.
    Jane Collins lächelte.
    Ich kannte dieses Lächeln. Sie setzte es immer dann auf, wenn eine gewisse Spannung in der Luft lag, und das war jetzt der Fall. Außerdem hatte sie den Fall angestoßen, jetzt wartete sie darauf, dass es weiterging.
    Ich wusste nicht, ob es gut war, mit der vollen Mannschaft aufzukreuzen, und der Gedanke beschäftigte auch Suko, der mich ansprach.
    »Ich warte mal hier. Man sollte den Mann nicht überfordern.«
    »Wie du willst.«
    »Vielleicht unternimmt er auch einen Fluchtversuch. Dann kann ich ihn stoppen.«
    »Okay.« Jane hatte unseren kurzen Dialog nicht gehört. Als Suko zurückblieb, fragte sie: »Was ist denn mit ihm los?«
    »Er hält uns den Rücken frei.«
    »Auch gut.«
    Auch tagsüber war es in der Straße ruhig. Zwar wurden wir gesehen, es gab nur niemanden, der an uns Anstoß genommen hätte.
    Vor dem Haus hielten wir an und ließen unsere Blicke an der Front entlang in die Höhe gleiten. Es gab nichts Unnormales hier und keinen Hinweis auf einen nicht normalen Menschen.
    Jane nahm die Treppe in Angriff und drehte ihren Kopf nach rechts, um auf die Klingelschilder zu schauen. Der Mann hieß Adrian Block, er sollte in der ersten Etage wohnen, die recht hoch lag, und es gab noch drei weitere Parteien in diesem Haus.
    »Das ist komisch«, sagte Jane.
    »Was denn?«, fragte ich.
    »Hier gibt es keinen Adrian Block.«
    »Bitte?«
    »Ja, schau selbst.«
    Das wollte ich auch und stand sehr bald neben ihr. Vier Namen, aber keiner hieß Block.
    »Verstehst du das, John?«
    Ich schüttelte den Kopf.
    »Aber Robin Dench hat ihn gelesen. Er war in der vergangenen Nacht hier. Sonst hätte er mir das doch nicht gesagt. Ich weiß wirklich nicht, was ich davon halten soll.«
    »Aber das Schild ist nicht leer.«
    »Genau. Claudine van Straaten. Der Name einer Frau. Ich kann mir nicht vorstellen, dass sich Block in eine weibliche Person verwandelt hat. Du etwa?«
    »Nein, bestimmt nicht.«
    »Und was machen wir jetzt?«
    Ich wusste natürlich, was Jane vorhatte, denn ich verfolgte den gleichen Plan.
    »Okay, dann wollen wir mal.« Ich drückte den Knopf nach unten, und beide waren wir gespannt, was passieren würde.
    Es war schon seltsam, dass man hier Namen austauschte. Da hatte jemand etwas zu verbergen. Möglicherweise war auch niemand zu Hause, aber das traf nicht zu. Man fragte nicht mal über die Gegensprechanlage nach, wer wir waren, wir hörten das Summen, dann konnten wir die schwere Tür aufdrücken und schoben uns in einen kühlen Hausflur; bei dem die Wände und der Fußboden aus hellen Steinen bestanden.
    Eine breite Treppe sahen wir ebenfalls. Sie befand sich rechts neben einem alten Gitterlift.
    Während wir die breiten Stufen der Treppe nahmen, dachte ich über den Namen Claudine van Straaten nach. Er hörte sich nicht eben britisch an, und ich war gespannt, wer uns da erwartete.
    Am Ende der Treppe erreichten wir einen breiten Flur, in dem es nur eine Tür gab. Das Holz war rötlich lackiert. Alles sah sehr wertvoll aus und wie für die Ewigkeit geschaffen.
    Wir waren gespannt, wem wir gegenüberstehen würden.
    Noch bevor wir die Wohnungstür erreichen konnten, wurde sie aufgezogen und eine Frau stand vor uns.
    Wow! Das war ein Schuss!
    Beide blieben wir unwillkürlich stehen. Vor uns stand jemand mit pechschwarzen, bis zu den Schultern reichenden Haaren, einem blassen Gesicht mit großen dunklen Augen und knallrot geschminkten Lippen.
    Sie war eine Person, die genau wusste, was sie wollte. Ihr Auftreten war lasziv und provozierend zugleich. Provozierend, was ihre Kleidung anging, denn sie trug eine graue Uniform und schwarze Stiefel. So sah sie aus wie eine Soldatin. Aber das nur auf den ersten Blick, beim zweiten schaute man schon genauer hin, und da war zu sehen, dass die meisten Knöpfe ihrer Uniformjacke nicht geschlossen waren und der Rock auch zwei Schlitze an den Seiten hatte.
    Unter der Jacke trug sie etwas Schwarzes aus Spitze, und als sie jetzt ein Bein anwinkelte, da öffnete sich der Rock an der linken Seite, sodass wir den Ansatz eines Straps sahen.
    Es gab keinen Zweifel, wen wir hier vor uns hatten. Das war eine Domina in ihrer Uniform.

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